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Frontal21
Versagen in Krisenregionen
Schlechte Ausbildung gefährdet deutsche Truppe
Ein völliges Versagen bei den März-Unruhen im Kosovo bescheinigt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch der Bundeswehr. In Prizren starb ein Serbe, nachdem eine albanische Menschenmenge serbische Wohnhäuser angezündet hatte. Gegenüber Frontal21 bestätigen Bundeswehrangehörige, die an Auslandseinsätzen teilnahmen, dass die Kosovo-Panne kein Einzelfall war.
von Ulrich Stoll, 12.10.2004
Frontal21 - das Magazin im ZDF
Private Peilsender: Die Geheimwaffe der Eifersüchtigen; Ärzte betrügen mit Botox; Der geheime Preis der Billigflieger; Bush in Bedrängnis: Die Lügen des Weißen Hauses
Ein Stabsunteroffizier der Bundeswehr macht seinen Vorgesetzten schwere Vorwürfe. Er war in Bosnien im Einsatz, kehrte vor wenigen Monaten zurück.
Der Soldat, der unerkannt bleiben will, erzählt: "Der Ausbildungsstand der dort eingesetzten Soldaten bei der Waffenausbildung war mangelhaft, die Kenntnis lag nahezu bei null. Das heißt, ich als Vorgesetzter musste teilweise, bevor wir bestimmte Objekte gesichert haben, sicher gehen, dass das verstanden wurde, was da vermittelt wurde im Rahmen der Vorausbildung. Ich musste also als Vorgesetzter eine Erstausbildung am G 36, der Standardwaffe der deutschen Bundeswehr, noch einmal bei jedem Einzelnen durchführen."
Deutscher Soldat im Kosovo-Einsatz
Ohne ausreichende Ausbildung an der Waffe schickt die Bundeswehr demnach auch Wehrpflichtige in Krisengebiete. Im Ernstfall sind die Soldaten hilflos.
Bundeswehr zieht sich zurück
Im März 2004 brennen im Kosovo Häuser und Kirchen der Serben. Ein albanischer Mob macht Jagd auf die serbische Minderheit, 19 Menschen sterben, Hunderte werden verletzt. In Prizren soll die deutsche KFOR-Truppe Albaner und Serben voneinander trennen. Während andere KFOR-Einheiten sich den Albanern entgegenstellen, zieht sich die Bundeswehr in den Stützpunkt zurück.
Ein Verhalten, das auslandserfahrene Soldaten nicht verwundert. Wir treffen einen Stabsunteroffizier, der 1999 im Kosovo stationiert war. Er will seinen Namen nicht nennen, da er Repressalien fürchtet: "Meine Meinung ist, dass diese Soldaten deswegen dort nicht präsent gewesen sind, weil sie wussten, dass sie nichts ausrichten können. Weil die Ausbildung und die Ausrüstung nicht ausreicht, um dort irgendetwas zu bewirken."
Benjamin Ward
"Bedeutendstes NATO-Versagen"
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch untersuchte das Verhalten der deutschen Truppe im Kosovo, befragte Dutzende von Augenzeugen. Das Ergebnis erläutert Benjamin Ward: ""Es ist sicher keine Übertreibung, wenn ich sage, dass die fehlende Reaktion der deutschen KFOR auf die Gewaltausbrüche das bedeutendste Versagen der NATO-Truppen im Kosovo überhaupt darstellt."
Die Studie von Human Rights Watch zieht ein beschämendes Fazit: "Durch das Versagen der deutschen KFOR-Truppe entstand ein Sicherheitsvakuum. Die Mehrheit der Serben in Prizren war so dem albanischen Mob ausgeliefert."
Gravierende Ausbildungsmängel
Ein Serbe wird Opfer der albanischen Brandstifter in Prizren. Er stirbt an dem Ort, den die Bundeswehr sichern sollte. Doch die Soldaten waren unfähig, die Serben zu schützen. Das belegt auch ein interner Bericht des Generalinspekteurs der Bundeswehr vom 20. September. Er bescheinigt den Soldaten im Kosovo gravierende Ausbildungsmängel. Die Soldaten haben danach unter anderem: "nur eingeschränkte Fähigkeiten im Objektschutz" und "Unsicherheiten in der Anwendung von Schusswaffen".
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/31/0,1872,2202495,00.html
Wie bewiesen wusste man seit langem, das Unruhen sogar andedroht waren von hohen UCK Leuten.
Teil II
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/28/0,1872,2202748,00.html
Versagen in Krisenregionen
Schlechte Ausbildung gefährdet deutsche Truppe
Ein völliges Versagen bei den März-Unruhen im Kosovo bescheinigt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch der Bundeswehr. In Prizren starb ein Serbe, nachdem eine albanische Menschenmenge serbische Wohnhäuser angezündet hatte. Gegenüber Frontal21 bestätigen Bundeswehrangehörige, die an Auslandseinsätzen teilnahmen, dass die Kosovo-Panne kein Einzelfall war.
von Ulrich Stoll, 12.10.2004
Frontal21 - das Magazin im ZDF
Private Peilsender: Die Geheimwaffe der Eifersüchtigen; Ärzte betrügen mit Botox; Der geheime Preis der Billigflieger; Bush in Bedrängnis: Die Lügen des Weißen Hauses
Ein Stabsunteroffizier der Bundeswehr macht seinen Vorgesetzten schwere Vorwürfe. Er war in Bosnien im Einsatz, kehrte vor wenigen Monaten zurück.
Der Soldat, der unerkannt bleiben will, erzählt: "Der Ausbildungsstand der dort eingesetzten Soldaten bei der Waffenausbildung war mangelhaft, die Kenntnis lag nahezu bei null. Das heißt, ich als Vorgesetzter musste teilweise, bevor wir bestimmte Objekte gesichert haben, sicher gehen, dass das verstanden wurde, was da vermittelt wurde im Rahmen der Vorausbildung. Ich musste also als Vorgesetzter eine Erstausbildung am G 36, der Standardwaffe der deutschen Bundeswehr, noch einmal bei jedem Einzelnen durchführen."
Deutscher Soldat im Kosovo-Einsatz
Ohne ausreichende Ausbildung an der Waffe schickt die Bundeswehr demnach auch Wehrpflichtige in Krisengebiete. Im Ernstfall sind die Soldaten hilflos.
Bundeswehr zieht sich zurück
Im März 2004 brennen im Kosovo Häuser und Kirchen der Serben. Ein albanischer Mob macht Jagd auf die serbische Minderheit, 19 Menschen sterben, Hunderte werden verletzt. In Prizren soll die deutsche KFOR-Truppe Albaner und Serben voneinander trennen. Während andere KFOR-Einheiten sich den Albanern entgegenstellen, zieht sich die Bundeswehr in den Stützpunkt zurück.
Ein Verhalten, das auslandserfahrene Soldaten nicht verwundert. Wir treffen einen Stabsunteroffizier, der 1999 im Kosovo stationiert war. Er will seinen Namen nicht nennen, da er Repressalien fürchtet: "Meine Meinung ist, dass diese Soldaten deswegen dort nicht präsent gewesen sind, weil sie wussten, dass sie nichts ausrichten können. Weil die Ausbildung und die Ausrüstung nicht ausreicht, um dort irgendetwas zu bewirken."
Benjamin Ward
"Bedeutendstes NATO-Versagen"
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch untersuchte das Verhalten der deutschen Truppe im Kosovo, befragte Dutzende von Augenzeugen. Das Ergebnis erläutert Benjamin Ward: ""Es ist sicher keine Übertreibung, wenn ich sage, dass die fehlende Reaktion der deutschen KFOR auf die Gewaltausbrüche das bedeutendste Versagen der NATO-Truppen im Kosovo überhaupt darstellt."
Die Studie von Human Rights Watch zieht ein beschämendes Fazit: "Durch das Versagen der deutschen KFOR-Truppe entstand ein Sicherheitsvakuum. Die Mehrheit der Serben in Prizren war so dem albanischen Mob ausgeliefert."
Gravierende Ausbildungsmängel
Ein Serbe wird Opfer der albanischen Brandstifter in Prizren. Er stirbt an dem Ort, den die Bundeswehr sichern sollte. Doch die Soldaten waren unfähig, die Serben zu schützen. Das belegt auch ein interner Bericht des Generalinspekteurs der Bundeswehr vom 20. September. Er bescheinigt den Soldaten im Kosovo gravierende Ausbildungsmängel. Die Soldaten haben danach unter anderem: "nur eingeschränkte Fähigkeiten im Objektschutz" und "Unsicherheiten in der Anwendung von Schusswaffen".
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/31/0,1872,2202495,00.html
Wie bewiesen wusste man seit langem, das Unruhen sogar andedroht waren von hohen UCK Leuten.
Teil II
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/28/0,1872,2202748,00.html