Damien
Ultra-Poster
MH17-Chefermittler schließt Einsatz von Luft-Luft-Rakete nicht aus
Die Ermittlergruppe zum Absturz der Boeing MH17 vor einem Jahr über der Ostukraine prüft derzeit mehrere Versionen des Unglücks. „Der Einsatz einer Luft-Luft-Rakete kann zu diesem Zeitpunkt nicht zu hundert Prozent ausgeschlossen werden“, sagte der Chefermittler Fred Westerbeke in einem Interview der „Neuen Zürcher Zeitung“ (Freitag).
Zum zweiten wahrscheinlichen Szenario zählte der niederländische Staatsanwalt den Abschuss des Passagierjets durch eine Rakete vom Typ Buk. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von wo aus diese Buk-Rakete abgeschossen wurde. Diese Untersuchung ist auch noch im Gange. Es ist ziemlich schwer, das herauszufinden“, sagte er.
„Die exakte Flugbahn und den Einschlag einer Rakete zu bestimmen, ist eine sehr komplexe forensische Arbeit. Das ist auch Teil der Ermittlungen, die immer noch im Sicherheitsrat (der Niederlande – Anm. der Redaktion) laufen. Sie schauen sich das Schadensmuster an der Nase des Flugzeugs an. Wir arbeiten daran und verwenden auch den Bericht, den die Russen veröffentlicht haben. Wir vergleichen ihn mit unseren anderen Beweisen. Aber wir haben uns noch keine abschließende Meinung gemacht“, fuhr der Anwalt fort.
„Wenn die Ermittlungen so weitergehen wie jetzt, können wir Ende dieses Jahres ein paar Erkenntnisse präsentieren. Ob wir dann bereits die Verhaftung von bestimmten Verdächtigen anordnen können oder bereits für einen Prozess bereit sein werden, da bin ich nicht sicher. Aber ich denke, dass wir bis Ende dieses Jahres bemerkenswerte Schritte getan haben werden und mehr über die Ergebnisse sagen können.“
Auf die Hilfe Moskaus für die Ermittler angesprochen, sagte Westerbeke, es verhalte sich professionell, wenngleich die Situation mit Russland nicht so warmherzig sei wie mit anderen Ländern. „Wir stellten ein Gesuch für Informations- und Rechtshilfe. Ich war dort vor zwei Monaten. Sie (die Russen) gaben uns ein dickes Dossier mit vielen Informationen, die wir immer noch prüfen.“
Westerbeke sagte ferner, dass die Ermittler „frei vom Einfluss der Politik“ arbeiten.
MH17-Chefermittler schließt Einsatz von Luft-Luft-Rakete nicht aus / Sputnik Deutschland - Nachrichten, Meinung, Radio
- - - Aktualisiert - - -
Beweise für MH17-Abschuss? BUK-Hersteller schlägt Test mit ausgedienter Boeing vor
Der russische Konzern Almaz-Antej, Hersteller der BUK-Luftabwehrraketen, mit der vermutlich die malaysische Boeing vor einem Jahr über der Ostukraine abgeschossen wurde, schlägt vor, ein Ermittlungsexperiment vorzunehmen, bei dem eine abgeschriebene Boeing verwendet werden soll.
„Die Leitung des Konzerns bekräftigt erneut die Bereitschaft, einen Gefechtskopf der BUK-Rakete am Rumpf einer ausgedienten Boeing-Maschine des gleichen Typs zu sprengen“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. An dem Experiment sollen internationale Experten teilnehmen.
„Wir sind sicher, dass die Ergebnisse eines solchen Experiments die Richtigkeit der Schlüsse von Fachleuten unseres Konzerns bestätigen und die letzten Fragen hinsichtlich des Typs der Rakete und der Ortslage beseitigen würden, von der aus sie abgeschossen wurde“, so der Generaldirektor des Konzerns, Jan Nowikow.
Laut der Mitteilung hat der Konzern „neue Angaben zum Absturz der MH17-Boeing gewonnen, die die Haltlosigkeit der Version bestätigen, laut der die Rakete von dem Territorium abgeschossen wurde, welches von der Volkswehr kontrolliert war“. „Die Version, laut der die Rakete aus dem Raum des Ortes Sneschnoje abgeschossen worden sein soll, hält keiner Kritik stand, weil die Bedingungen der Begegnung der Maschine mit der Rakete nicht den Schäden entsprechen, die die Rumpfteile der malaysischen Boeing aufweisen.“ Im Widerspruch dazu stünden auch die Charakteristika des Splitterfeldes, das vom Gefechtskopf der Rakete erzeugt werde.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli vergangenen Jahres im umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk abgestürzt. Alle 298 Insassen der Verkehrsmaschine, die von Amsterdam nach Malaysia unterwegs war, kamen dabei ums Leben.
In der Region lieferten sich die ukrainische Armee und bewaffnete Regierungsgegner erbitterte Gefechte. Die Regierung in Kiew und die Milizen werfen sich gegenseitig vor, den Jet abgeschossen zu haben.
Weil die meisten Opfer Niederländer waren, übernahmen die Niederlande die Leitung der Ermittlungen. Im September veröffentlichten sie einen Zwischenbericht zu der Katastrophe. Darin hieß es, dass die Passagiermaschine der Malaysia Airlines „von einer Vielzahl hochenergetischer Objekte" getroffen worden und in der Luft auseinandergebrochen sei. Konkrete Schuldzuweisungen enthielt der Zwischenbericht nicht.
Der Konzern-Chef verwies darauf, dass Experten des Unternehmens zuvor die Daten sorgfältig analysiert hatten, die von der Internationalen Ermittlungskommission zur Verfügung gestellt wurden. „Unsere Untersuchungen und die Veröffentlichung ihrer Ergebnisse sind damit verbunden, dass gegen den Konzern Almaz-Antej im Zusammenhang mit der Tragödie unbegründeterweise Sanktionen verhängt wurden“, betonte Nowikow.
Der Konzern sei bereit, die beträchtlichen Kosten für das Experiment aus eigenen Mitteln zu finanzieren und sein Testgelände für das „statische Experiment“ zur Verfügung zu stellen.
Almaz-Antej sei ferner bereit, internationale Fachleute und Experten sowie Vertreter der größten Flugzeugbaugesellschaften zu dem Experiment als Beobachter einzuladen.
http://de.sputniknews.com/panorama/20150717/303331358.html
Die Ermittlergruppe zum Absturz der Boeing MH17 vor einem Jahr über der Ostukraine prüft derzeit mehrere Versionen des Unglücks. „Der Einsatz einer Luft-Luft-Rakete kann zu diesem Zeitpunkt nicht zu hundert Prozent ausgeschlossen werden“, sagte der Chefermittler Fred Westerbeke in einem Interview der „Neuen Zürcher Zeitung“ (Freitag).
Zum zweiten wahrscheinlichen Szenario zählte der niederländische Staatsanwalt den Abschuss des Passagierjets durch eine Rakete vom Typ Buk. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von wo aus diese Buk-Rakete abgeschossen wurde. Diese Untersuchung ist auch noch im Gange. Es ist ziemlich schwer, das herauszufinden“, sagte er.
„Die exakte Flugbahn und den Einschlag einer Rakete zu bestimmen, ist eine sehr komplexe forensische Arbeit. Das ist auch Teil der Ermittlungen, die immer noch im Sicherheitsrat (der Niederlande – Anm. der Redaktion) laufen. Sie schauen sich das Schadensmuster an der Nase des Flugzeugs an. Wir arbeiten daran und verwenden auch den Bericht, den die Russen veröffentlicht haben. Wir vergleichen ihn mit unseren anderen Beweisen. Aber wir haben uns noch keine abschließende Meinung gemacht“, fuhr der Anwalt fort.
„Wenn die Ermittlungen so weitergehen wie jetzt, können wir Ende dieses Jahres ein paar Erkenntnisse präsentieren. Ob wir dann bereits die Verhaftung von bestimmten Verdächtigen anordnen können oder bereits für einen Prozess bereit sein werden, da bin ich nicht sicher. Aber ich denke, dass wir bis Ende dieses Jahres bemerkenswerte Schritte getan haben werden und mehr über die Ergebnisse sagen können.“
Auf die Hilfe Moskaus für die Ermittler angesprochen, sagte Westerbeke, es verhalte sich professionell, wenngleich die Situation mit Russland nicht so warmherzig sei wie mit anderen Ländern. „Wir stellten ein Gesuch für Informations- und Rechtshilfe. Ich war dort vor zwei Monaten. Sie (die Russen) gaben uns ein dickes Dossier mit vielen Informationen, die wir immer noch prüfen.“
Westerbeke sagte ferner, dass die Ermittler „frei vom Einfluss der Politik“ arbeiten.
MH17-Chefermittler schließt Einsatz von Luft-Luft-Rakete nicht aus / Sputnik Deutschland - Nachrichten, Meinung, Radio
- - - Aktualisiert - - -
Beweise für MH17-Abschuss? BUK-Hersteller schlägt Test mit ausgedienter Boeing vor
Der russische Konzern Almaz-Antej, Hersteller der BUK-Luftabwehrraketen, mit der vermutlich die malaysische Boeing vor einem Jahr über der Ostukraine abgeschossen wurde, schlägt vor, ein Ermittlungsexperiment vorzunehmen, bei dem eine abgeschriebene Boeing verwendet werden soll.
„Die Leitung des Konzerns bekräftigt erneut die Bereitschaft, einen Gefechtskopf der BUK-Rakete am Rumpf einer ausgedienten Boeing-Maschine des gleichen Typs zu sprengen“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. An dem Experiment sollen internationale Experten teilnehmen.
„Wir sind sicher, dass die Ergebnisse eines solchen Experiments die Richtigkeit der Schlüsse von Fachleuten unseres Konzerns bestätigen und die letzten Fragen hinsichtlich des Typs der Rakete und der Ortslage beseitigen würden, von der aus sie abgeschossen wurde“, so der Generaldirektor des Konzerns, Jan Nowikow.
Laut der Mitteilung hat der Konzern „neue Angaben zum Absturz der MH17-Boeing gewonnen, die die Haltlosigkeit der Version bestätigen, laut der die Rakete von dem Territorium abgeschossen wurde, welches von der Volkswehr kontrolliert war“. „Die Version, laut der die Rakete aus dem Raum des Ortes Sneschnoje abgeschossen worden sein soll, hält keiner Kritik stand, weil die Bedingungen der Begegnung der Maschine mit der Rakete nicht den Schäden entsprechen, die die Rumpfteile der malaysischen Boeing aufweisen.“ Im Widerspruch dazu stünden auch die Charakteristika des Splitterfeldes, das vom Gefechtskopf der Rakete erzeugt werde.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli vergangenen Jahres im umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk abgestürzt. Alle 298 Insassen der Verkehrsmaschine, die von Amsterdam nach Malaysia unterwegs war, kamen dabei ums Leben.
In der Region lieferten sich die ukrainische Armee und bewaffnete Regierungsgegner erbitterte Gefechte. Die Regierung in Kiew und die Milizen werfen sich gegenseitig vor, den Jet abgeschossen zu haben.
Weil die meisten Opfer Niederländer waren, übernahmen die Niederlande die Leitung der Ermittlungen. Im September veröffentlichten sie einen Zwischenbericht zu der Katastrophe. Darin hieß es, dass die Passagiermaschine der Malaysia Airlines „von einer Vielzahl hochenergetischer Objekte" getroffen worden und in der Luft auseinandergebrochen sei. Konkrete Schuldzuweisungen enthielt der Zwischenbericht nicht.
Der Konzern-Chef verwies darauf, dass Experten des Unternehmens zuvor die Daten sorgfältig analysiert hatten, die von der Internationalen Ermittlungskommission zur Verfügung gestellt wurden. „Unsere Untersuchungen und die Veröffentlichung ihrer Ergebnisse sind damit verbunden, dass gegen den Konzern Almaz-Antej im Zusammenhang mit der Tragödie unbegründeterweise Sanktionen verhängt wurden“, betonte Nowikow.
Der Konzern sei bereit, die beträchtlichen Kosten für das Experiment aus eigenen Mitteln zu finanzieren und sein Testgelände für das „statische Experiment“ zur Verfügung zu stellen.
Almaz-Antej sei ferner bereit, internationale Fachleute und Experten sowie Vertreter der größten Flugzeugbaugesellschaften zu dem Experiment als Beobachter einzuladen.
http://de.sputniknews.com/panorama/20150717/303331358.html
