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Jajce die Alte Königststadt!

DZEKO

Besa Bese
Jajce ist eine Stadt in Zentral-Bosnien und liegt etwa 70 km südlich von Banja Luka in der Föderation Bosnien und Herzegowina.

Jajce war bis zur Eroberung durch das Osmanische Reich die Hauptstadt und der Sitz der Könige Bosniens. Der Name der Stadt lässt sich auf das Wort jaje für „Ei“ zurückführen.



Geographie [Bearbeiten]

Jajce liegt im Zentrum Bosnien und Herzegowinas auf dem Gebiet der Föderation. Die Altstadt liegt auf einem Burgberg, der im Süden von der Pliva und im Osten vom Vrbas begrenzt wird. Südwestlich der Altstadt fließt die Pliva über einen 21 m hohen Wasserfall in die Vrbas-Schlucht. Die Berge in der Umgebung erheben sich bis auf 1400 m.

Die Gemeinde Jajce wird im Norden, Nordosten und Westen von der Republika Srpska begrenzt. Die Nachbargemeinden innerhalb der Föderation sind Dobretici im Osten, Travnik im Südosten und Donji Vakuf im Süden.



Geschichte [Bearbeiten]

Auf dem Stadtgebiet wurden Relikte aus der Bronze- und Eisenzeit gefunden. Eine erste dauerhafte Besiedelung der Gegend erschließt sich aus dem ältesten bestehenden Denkmal, einem Tempel des Gottes Mithras, der aus dem 4. Jahrhundert nach Christus stammt.

Jajce wurde im Jahre 1396 von Vukčić Hrvatinić, Herzog von Bosnien, in Mittelbosnien an den Ufern der Flüsse Pliva und Vrbas gegründet. Der aus Split stammende Herzog ließ damals eine Festung errichten und gab ihr den Namen Jajce. Im 15. Jahrhundert wurde Jajce unter Tvrtko II. (1421-44) Königssitz. Es erlangte so nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Bedeutung als Zentrum des bosnischen Staates. Stjepan Tomašević wurde im November 1461 als letzter bosnischer König in Jajce gekrönt, bevor er 1463 von den Osmanen gefangen genommen und hingerichtet wurde. Im selben Jahr nahmen diese die Stadt zum ersten Mal ein, wurden jedoch von den Ungarn zurückgeschlagen. Deren König Matthias Corvinus etablierte 1464 das „Banat Jajce“.

Ivaniš Berislavić, ein Adliger eines kroatischen Geschlechts, war von 1504 bis 1514 Banus von Jajce. Seine Aufgabe war es, die Grenzen des zum Königreich Ungarn gehörenden Kroatien vor osmanischen Angriffen zu schützen. Nach der Schlacht bei Mohács 1526 kam die Stadt zum Osmanischen Reich.

Ab 29. Juli 1878 besetzten Truppen Österreich-Ungarns gemäß der Beschlüsse des Berliner Kongresses Bosnien und Herzegowina. Jajce selbst wurde am 7. August besetzt. Zuvor war es in der Umgebung der Stadt zu Gefechten gekommen.

Während des Zweiten Weltkrieges war Jajce aufgrund seiner Lage in unbesetztem Gebiet Schauplatz wichtiger politischer Ereignisse. Im Gebäude der ehemaligen Sokol-Organisation traf sich am 29. und 30. November 1943 die 2. Versammlung des Antifaschistischen Volksbefreiungsrates (AVNOJ), auf der historische Beschlüsse gefasst und die juristischen Fundamente für das sozialistische Jugoslawien gelegt wurden. Daher gilt Jajce als Gründungsort der SFR Jugoslawien.

Vor dem Bosnienkrieg lebten in Jajce ca. 45.000 Menschen; heute hat die Gemeinde um die 28.000 Einwohner, meist bosnische Kroaten und Bosniaken. Die Zahl der Einwohner stieg in den letzten Jahren wieder an, weil die vom Krieg vertriebenen Einwohner - vor allem Kroaten und Bosniaken - langsam wieder zurückkehren. Dabei kam es jedoch wiederholt zu Spannungen, denen im Jahr 1997 ein Mensch zum Opfer fiel.[1]



Kultur und Sehenswürdigkeiten [Bearbeiten]

Vor dem Krieg war das Stadtgebiet von Jajce in der Bewertung nach der Wichtigkeit des Schutzes des kulturellen Erbes in seiner ursprünglichen Form der höchsten Kategorie zugeordnet. Von den 22 Denkmälern in der Stadt besaßen 10 Objekte den obersten Rang der größten Bedeutung. Von der Zeit als Königsstadt zeugt der gut erhaltene Stadtkern.

Abgesehen vom römischen Tempel stammen die meisten erhaltenen Denkmäler aus dem Mittelalter. Zu erwähnen sind hier der Turm des heiligen Lukas mit der dazugehörigen Kirche der heiligen Maria. In unmittelbarer Nähe befinden sich der Bärenturm und die sogenannten Katakomben, die eine unterirdische Kirche mit den Gräbern des Herzogs Hrvatinić und den dazugehörigen Befestigungsanlagen beherbergen. Diese sind in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben.

Zwei große Imperien, das osmanische und das österreich-ungarische, die diese Stadt von 1528 bis 1918 beherrschten, haben mit ihren Lebensweisen und Baustilen die Stadt geprägt. Aus dieser Zeit sind viele Gebäude von kulturgeschichtlicher Bedeutung erhalten geblieben.

Die Altstadt von Jajce kandidiert für die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes; die Entscheidung ist noch ausstehend.

Jajce ist außerdem bekannt durch den Pliva-Wasserfall und die mittelalterlichen Befestigungsanlagen im Stadtzentrum sowie die Pliva-Seen, gut erhaltene Wassermühlen und den Wallfahrtsort Podmilačje in der näheren Umgebung.

Jeden Mittwoch findet im Zentrum ein wöchentlicher Flohmarkt statt.



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Jajce_wappen.jpg




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