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«Der Westen muss Russlands Bluff durchschauen»

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Europa-Experte Umland über den neuen «Kalten Krieg»«Der Westen muss Russlands Bluff durchschauen»

Russland lässt in Syrien seine Muskeln spielen, inszeniert sich als Grossmacht und wettert gegen Europa sowie die USA. Droht der Welt ein neuer Kalter Krieg? BLICK hat mit dem Europa-Experten Andreas Umland über das drohende Zerwürfnis zwischen Moskau und dem Westen gesprochen.




«Wir befinden uns in einem neuen Kalten Krieg»





Es waren nicht gerade versöhnliche Töne, die der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew an der Münchner Sicherheitskonferenz anschlug. «Wir sind in eine neue Periode des Kalten Kriegs hineingeraten», sagte er mit Blick auf die Ukraine-Krise. Praktisch jeden Tag werde Russland zur grössten Bedrohung erklärt, mal für die Nato insgesamt, mal für Europa, mal für die USA.
«Kann es wirklich sein, dass wir noch eine dritte weltweite Erschütterung brauchen, um zu verstehen, wie nötig jetzt die Zusammenarbeit ist und nicht die Konfrontation?», folgerte der Putin-Vertreter – es klang wie eine Drohung.
Vertrat Putin in München: Ministerpräsident Medwedew.
AP Photo/Matthias Schrader​

Dabei war die Konferenz zu Beginn eigentlich unter einem guten Stern gestanden. Noch am Freitag hatten sich 17 Staaten unter Führung der USA und Russlands auf eine Feuerpause in Syrien geeignet. Ihr gemeinsames Versprechen: Spätestens in sieben Tagen sollen alle Waffen ruhen, damit so schnell wie möglich Hilfe zu den eingekesselten Menschen in Aleppo und in einigen anderen Städten gelangen kann.
Nach dem Ende der Tagung drei Tage später war die erste Hoffnung jedoch bereits wieder verpufft. Kaum jemand glaubt momentan an einen schnellen Frieden in Syrien. Vielmehr stellt sich nach der Brandrede Medwedews die Frage: Ist Russland überhaupt zur Deeskalation bereit? BLICK hat mit Dr. Andreas Umland, Professor für Europäische Studien an der Uni Kiew, über das drohende Zerwürfnis zwischen Moskau und dem Westen gesprochen.
Herr Umland, driften wir in eine neue Ära des Kalten Krieges?
Das glaube ich nicht. Im Vergleich zur damaligen Konstellation, wo es zwei grosse, starke Blöcke gab, haben wir heute ein ökonomisch schwaches Russland, das geopolitisch weitgehend alleine dasteht. Zur Veranschaulichung: Das BIP Russlands ist aktuell kleiner als dasjenige Italiens oder des US-Bundesstaates Kalifornien.
«Russland steht geopolitisch alleine da»: Europa-Experte Andreas Umland (47).​

Wie lässt sich der aggressive Ton Moskaus in München erklären?
Da es der Westen zurzeit nicht schafft, geschlossen aufzutreten, versucht Moskau mit martialischer Rhetorik Stärke zu markieren und den Druck auf die westlichen Länder zu erhöhen. Ich halte die rhetorische Eskalation daher für weniger brisant als sie im ersten Moment klingen mag. Russland befindet sich sowohl innen- als auch aussenpolitisch in einer heiklen Lage. Über seine aussenpolitischen Abenteuer – in der Ukraine, in Syrien – versucht sich das Regime zu legitimieren.
Was verspricht sich die russische Führung davon?
Russland versucht den Westen zu erschrecken und ihm so Zugeständnisse abzuringen. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine Taktik der Verwirrung denn um kriegerische Rhetorik. Der Westen seinerseits muss diesen Bluff durchschauen. Er muss erkennen, dass Russland in seiner heiklen, fast aussichtslosen Lage versucht, seinen Einsatz zu erhöhen.
Sind Russlands Grossmacht-Ambitionen ein Hirngespinst?
Russlands geopolitisches Potenzial ist für den eigenen Anspruch, eine Grossmacht zu sein, schlicht zu klein. Es ist militärisch zwar nach wie vor sehr stark, doch ansonsten sind seine Argumente begrenzt. Russland hat keine Gestaltungsmacht im Kaukasus, in der Ukraine oder in Syrien. Es wird sich aus diesen Gebieten früher oder später zurückziehen müssen.
Ist eine Deeskalation zwischen Moskau und dem Westen absehbar?
Russland ist ein wichtiger Partner, doch der Westen darf sich durch scharfe Töne nicht provozieren lassen. Er muss sich einen und signalisieren, dass er zu weiteren Sanktionen bereit ist. Da Russland auf wirtschaftliche Beziehungen mit dem Westen angewiesen ist, wird Moskau irgendwann einlenken müssen. Ein erster möglicher Ansatz wäre eine vom Uno-Sicherheitsrat abgesegnete Friedensmission im Donbass, wo sich Russland aktiv an einer Lösung des Ukraine-Konflikts beteiligen könnte.

Quelle= http://www.blick.ch/news/ausland/eu...s-russlands-bluff-durchschauen-id4688306.html

Meine Meinung= Das ist eben das, was ich hier die ganze Zeit schreibe, was nützt militärische Stärke, wenn die Russen selbst zumeist am Hungertuch nagen (Ausser paar fette reiche Oligarchen).
 
Das stimmt natürlich, das russische Militär ist in seiner Breite zu veraltet, um einen größeren Konflikt erfolgreich bestreiten zu können, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie mit neuen, durchschlagskräftigen Militärtaktiken daherkommen, die keiner erwartet hat, wie die Nazis damals, ist jetzt nicht gerade sehr hoch.

Allerdings ist so ein Machthaber wie Putin nicht zu unterschätzen, wenn er sich an die Wand gedrängt fühlt, und Russland gehen momentan durchaus die Handlungsspielräume aus.
 
Wenn Russland mit dem Feuer spielt :) Wir wissen alle wie es das letzte mal ausgegangen ist und dazumal war es USA vs. UDSSR

Kalter Krieg 2016 ist NATO und Arabischer Raum vs. Russland, da wir nicht viel übrig bleiben.
 
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