Yutaka
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«Ich habe ihm den Tod gegönnt»
Jan begleitet seinen besten Freund Chrigu während Monaten mit der Kamera, bis dieser mit 22 Jahren an Krebs stirbt. Mit «Chrigu» entstand kein Film über den langsamen Tod sondern ein Dokument über das kurze Leben, erklärt der Regisseur im Gespräch mit 20minuten.ch.
Hatte grosse Pläne und besiegte alle im Armdrücken: Chrigu Ziörjen (inzwischen gestorben)
Jan, warum soll man sich im Kino ansehen, wie ein 22-Jähriger stirbt?
Weil es in diesem Film nicht um den Tod und das Sterben an sich geht. Das ist nur der äussere Anlass, um zu zeigen, was Leben heisst. Es ist kein Krebsfilm, sondern ein Film über einen Menschen, der nur kurz aber intensiv gelebt hat.
Wie bist Du damit umgegangen, dass Dein bester Freund bald sterben wird?
Als der Punkt erreicht war, an dem der kranke Körper siegte und Chrigu nur noch leiden musste, da gönnte ich ihm den Tod. Einmal hat er gesagt, dass er in der Nacht sterben würde. Ich habe mich darauf eingestellt, dass Chrigu am nächsten Morgen nicht mehr aufwachen würde und es war ok.
Du hast während zwei Monaten das Krankenhaus kaum verlassen. Geht das nicht an die Substanz?
Nein, ich habe das als Chance gesehen. Wir wollten einfach die Zeit zusammen geniessen. Ich habe mit Chrigu den Alltag erlebt, deswegen kam er mir auch nicht todkrank vor. Wenn man allerdings nur für ein paar Stunden zu Besuch kommt, dann macht einen Chrigus Zustand sehr betroffen und die Atmosphäre im Spital zieht einen runter. Es waren vor allem die kleinen Sachen, die für mich wertvoll waren: Zusammen ein Gipfeli essen am Morgen, beim Kaffeetrinken ein wenig philosophieren. Die Gespräche waren intensiv und ich konnte viel lernen. Sie haben mich weiter gebracht. Die Kamera war nicht wichtig. Alles was zählte, waren wir zwei.
Hattest Du keine Hemmungen, so intime Szenen einem breiten Publikum zu zeigen?
Nein, es wäre feige gewesen von mir, wenn ich nicht auch einen Teil von mir preisgegeben hätte. Chrigu ist extrem vor der Kamera. Er lässt einen sehr nahe ran. Man könnte den Film nicht ernst nehmen, wenn ich mich nicht auch stark eingebracht hätte – schliesslich geht es um Freundschaft und dazu gehören zwei.
Wieso bist Du den Deal eingegangen, einen Nachruf auf Deinen besten Freund zu machen?
Ich wollte keinen Nachruf machen. Der Film sollte als solches funktionieren. Chrigu und ich haben uns gesagt: Wenn es ein Dokfilm sein soll, dann einer, den man auch auf MTV senden kann. Deshalb habe ich die Geschichte Clipartig aufgebaut. Es ist eine junge Art, mit dem Thema Tod umzugehen. Die Clip-Form ist nicht nur ein Stilmittel für Spass, sondern es kann auch einen neuen Zugang zu einem tragischen Thema möglich machen.
Chrigu wünschte sich einen Film, der nicht traurig, sondern lustig ist. Stellenweise ist einem aber wirklich zum Heulen zumute.
Das Portrait hätte viel härter, viel trauriger ausfallen können. Das wäre seinem Leben aber nicht gerecht geworden. Deswegen habe ich die heftigen Szenen weggelassen. Es ist meine subjektive Sicht der Dinge. Seine anderen Freunde hätten den Film sicher anders gemacht. Aber ja, Sterben ist nie schön und es macht traurig.
Chrigu hatte eine sehr seltene Art von Krebs. Kochte er nicht vor Wut über sein Schicksal?
Während der Chemo war Chrigu oft genervt. Er wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen und dann wieder mit dem normalen Leben weitermachen. Die Frage nach dem Warum wollte er sich nicht stellen. Es mache ihn nur fertig und behindere ihn beim Weiterkommen, hat er gesagt.
Nach seinem Rückfall wurde er ruhiger. Er musste den Krebs als sein Schicksal akzeptiert und wollte darin einen Sinn suchen. Er ist an dieser Situation gewachsen und das hat auch uns geholfen, damit umzugehen. Chrigus Krankheit und sein Tod hat uns erwachsener gemacht. Die Leichtigkeit und Unbeschwertheit von früher ging verloren, was nicht schlimm ist. Es ist klar, dass man nach einem solchen Erlebnis nicht gleich weiterleben kann.
Hier ein Videoauschnitt:
www.20minuten.ch: News von jetzt!
Begleitete seinen Freund mit der Kamera: Jan Gassmann
Persönliche Homepage + Infos des Verstorbene:
CHRIGUfilm
Das ist kein Film sondern entspricht der Realität,jan hat ihn bin zum Tot begleitet.
Ich werd mir den Film (Dokumentation) sicher anschauen,vorallem :
nicht die Dauer des Lebens entscheidet über Glück + Zufriedenheit sondern WIE man gelebt hat!
Genau meine Ansicht!
Ganz persönlich + ehrlich:
Ich müsste auch schon im Grabe liegen, mit all dem was ich schon gemacht habe. Das Schicksal spielt ein komisches Spiel,schon interessant das die Menschen die aufs Leben viel Wert geben auch daran achten und das zb. Menschen die mit dem Leben abgeschlossen oder verschenken die "Gesunden" überleben, wie zb. Drogensüchtige (die meisten kommen ins Seniorenalter) etc
Jan begleitet seinen besten Freund Chrigu während Monaten mit der Kamera, bis dieser mit 22 Jahren an Krebs stirbt. Mit «Chrigu» entstand kein Film über den langsamen Tod sondern ein Dokument über das kurze Leben, erklärt der Regisseur im Gespräch mit 20minuten.ch.
![2.jpg](http://www.20min.ch/images/content/1/4/4/14420830/24/2.jpg)
Hatte grosse Pläne und besiegte alle im Armdrücken: Chrigu Ziörjen (inzwischen gestorben)
Jan, warum soll man sich im Kino ansehen, wie ein 22-Jähriger stirbt?
Weil es in diesem Film nicht um den Tod und das Sterben an sich geht. Das ist nur der äussere Anlass, um zu zeigen, was Leben heisst. Es ist kein Krebsfilm, sondern ein Film über einen Menschen, der nur kurz aber intensiv gelebt hat.
Wie bist Du damit umgegangen, dass Dein bester Freund bald sterben wird?
Als der Punkt erreicht war, an dem der kranke Körper siegte und Chrigu nur noch leiden musste, da gönnte ich ihm den Tod. Einmal hat er gesagt, dass er in der Nacht sterben würde. Ich habe mich darauf eingestellt, dass Chrigu am nächsten Morgen nicht mehr aufwachen würde und es war ok.
Du hast während zwei Monaten das Krankenhaus kaum verlassen. Geht das nicht an die Substanz?
Nein, ich habe das als Chance gesehen. Wir wollten einfach die Zeit zusammen geniessen. Ich habe mit Chrigu den Alltag erlebt, deswegen kam er mir auch nicht todkrank vor. Wenn man allerdings nur für ein paar Stunden zu Besuch kommt, dann macht einen Chrigus Zustand sehr betroffen und die Atmosphäre im Spital zieht einen runter. Es waren vor allem die kleinen Sachen, die für mich wertvoll waren: Zusammen ein Gipfeli essen am Morgen, beim Kaffeetrinken ein wenig philosophieren. Die Gespräche waren intensiv und ich konnte viel lernen. Sie haben mich weiter gebracht. Die Kamera war nicht wichtig. Alles was zählte, waren wir zwei.
Hattest Du keine Hemmungen, so intime Szenen einem breiten Publikum zu zeigen?
Nein, es wäre feige gewesen von mir, wenn ich nicht auch einen Teil von mir preisgegeben hätte. Chrigu ist extrem vor der Kamera. Er lässt einen sehr nahe ran. Man könnte den Film nicht ernst nehmen, wenn ich mich nicht auch stark eingebracht hätte – schliesslich geht es um Freundschaft und dazu gehören zwei.
Wieso bist Du den Deal eingegangen, einen Nachruf auf Deinen besten Freund zu machen?
Ich wollte keinen Nachruf machen. Der Film sollte als solches funktionieren. Chrigu und ich haben uns gesagt: Wenn es ein Dokfilm sein soll, dann einer, den man auch auf MTV senden kann. Deshalb habe ich die Geschichte Clipartig aufgebaut. Es ist eine junge Art, mit dem Thema Tod umzugehen. Die Clip-Form ist nicht nur ein Stilmittel für Spass, sondern es kann auch einen neuen Zugang zu einem tragischen Thema möglich machen.
Chrigu wünschte sich einen Film, der nicht traurig, sondern lustig ist. Stellenweise ist einem aber wirklich zum Heulen zumute.
Das Portrait hätte viel härter, viel trauriger ausfallen können. Das wäre seinem Leben aber nicht gerecht geworden. Deswegen habe ich die heftigen Szenen weggelassen. Es ist meine subjektive Sicht der Dinge. Seine anderen Freunde hätten den Film sicher anders gemacht. Aber ja, Sterben ist nie schön und es macht traurig.
Chrigu hatte eine sehr seltene Art von Krebs. Kochte er nicht vor Wut über sein Schicksal?
Während der Chemo war Chrigu oft genervt. Er wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen und dann wieder mit dem normalen Leben weitermachen. Die Frage nach dem Warum wollte er sich nicht stellen. Es mache ihn nur fertig und behindere ihn beim Weiterkommen, hat er gesagt.
Nach seinem Rückfall wurde er ruhiger. Er musste den Krebs als sein Schicksal akzeptiert und wollte darin einen Sinn suchen. Er ist an dieser Situation gewachsen und das hat auch uns geholfen, damit umzugehen. Chrigus Krankheit und sein Tod hat uns erwachsener gemacht. Die Leichtigkeit und Unbeschwertheit von früher ging verloren, was nicht schlimm ist. Es ist klar, dass man nach einem solchen Erlebnis nicht gleich weiterleben kann.
Hier ein Videoauschnitt:
www.20minuten.ch: News von jetzt!
![1.jpg](http://www.20min.ch/images/content/1/4/4/14420830/24/1.jpg)
Begleitete seinen Freund mit der Kamera: Jan Gassmann
Persönliche Homepage + Infos des Verstorbene:
CHRIGUfilm
Das ist kein Film sondern entspricht der Realität,jan hat ihn bin zum Tot begleitet.
Ich werd mir den Film (Dokumentation) sicher anschauen,vorallem :
nicht die Dauer des Lebens entscheidet über Glück + Zufriedenheit sondern WIE man gelebt hat!
Genau meine Ansicht!
Ganz persönlich + ehrlich:
Ich müsste auch schon im Grabe liegen, mit all dem was ich schon gemacht habe. Das Schicksal spielt ein komisches Spiel,schon interessant das die Menschen die aufs Leben viel Wert geben auch daran achten und das zb. Menschen die mit dem Leben abgeschlossen oder verschenken die "Gesunden" überleben, wie zb. Drogensüchtige (die meisten kommen ins Seniorenalter) etc
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