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Albanien lockt heimische Investoren
Österreich-Exporte nach Albanien stiegen 2005 um 64 Prozent, jetzt werden Kooperationsmöglichkeiten bei Infrastruktur, Umwelt- und Energiebereich sowie Tourismus geprüft
Wien - Österreich und Albanien wollen ihre Wirtschaftsbeziehungen intensivieren. Kooperationsmöglichkeiten gebe es vor allem beim Ausbau der Infrastruktur, im Energie- und Umweltbereich sowie im Tourismus, sagte der Vizepräsident der Wirtschaftskammer (WKÖ), Richard Schenz, am Freitag anlässlich eines Besuchs einer hochrangigen albanischen Wirtschaftsdelegation in der WKÖ.
Investitionsbedarf
In den Ausbau von Straßen- und Eisenbahnnetzen und von See- und Flughäfen in Albanien bestehe hoher Investitionsbedarf, dabei seien vor allem Finanzierungen internationaler Entwicklungsbanken wie der Weltbank und der EBRD wichtig, so Schenz. Im Energiesektor würden sich österreichische Firmen für die Modernisierung von Wasserkraft- und Umspannwerken interessieren.
Internationale Mittel gehen laut Schenz zunehmend auch in den noch unterentwickelten Nordteil Albaniens, wo auch die Austrian Development Agency (ADA) tätig ist. Noch sei Land an der Nordküste Albaniens relativ günstig erhältlich, jedoch seien die Eigentumsverhältnisse nicht immer ganz eindeutig. Der Straßen- und Eisenbahnbau im hügeligen Norden sei jedoch nur unter schweren Bedingungen möglich und damit entsprechend teuer.
Schattenwirtschaft blüht
Die albanische Wirtschaft ist seit 1998 jährlich um rund sechs Prozent gewachsen, die Inflation liegt derzeit unter drei Prozent. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 2.140 Euro pro Kopf im Jahr 2005 ist Albanien jedoch weiterhin eines der ärmsten Länder Europas. Probleme bereiten die hohe Arbeitslosenrate, die große Verbreitung der Schattenwirtschaft und das Außenhandelsbilanzdefizit.
"Die österreichische Wirtschaft hat ihre Beziehungen mit Albanien intensiviert, das Land bietet aber noch viel mehr Potenzial", betonte Schenz. "Österreich gilt in Albanien als ein seriöser Partner, der Beitrag österreichischer Firmen im Energiesektor, bei der Wasserversorgung und im Tourismusbereich wird sehr geschätzt", bemerkte die albanische Parlamentspräsidentin Jozefina Coba-Topalli. Durch den Einstieg von Raiffeisen in Albanien werde "der gesamte Bankensektor weiterentwickelt".
Österreich drittwichtigster Investor
Österreich exportierte 2005 Waren im Wert von 40 Millionen Euro (plus 64 Prozent) nach Albanien, Hauptexportprodukte sind Maschinen, Straßenfahrzeuge, Getränke und Tabak, chemische Erzeugnisse, Nahrungsmittel sowie bearbeitete Waren (Metallwaren, Waren aus mineralischen Stoffen und Papier). Aus Albanien bezogen wurden in Österreich 2005 Waren um 3,8 Millionen Euro, vor allem bearbeitete Produkte wie Textilien, Rohstoffe und Stahl. Österreich ist der drittwichtigste Investor in Albanien und hat zuletzt ein Marketingbüro der Außenwirtschaft Österreich (AWO) in Tirana eröffnet.
Rogner International betreibt ein Hotel in Tirana. Die OMV ist bei der Erdölexploration tätig. Mit den direkten Flugverbindungen der AUA nach Tirana und der Repräsentanz der Rechtsanwaltskanzlei Wolf Theiss in Tirana sind laut Schenz wesentliche Voraussetzungen für ein verstärktes Engagement österreichischer Unternehmen in Albanien geschaffen. Den Standortvorteil Österreich für Südosteuropa nutzt auch die Weltbanktochter MIGA, welche von Wien aus Werbung für mehr Investitionen in Albanien betreibt. (APA)
Albanien lockt heimische Investoren
Österreich-Exporte nach Albanien stiegen 2005 um 64 Prozent, jetzt werden Kooperationsmöglichkeiten bei Infrastruktur, Umwelt- und Energiebereich sowie Tourismus geprüft
Wien - Österreich und Albanien wollen ihre Wirtschaftsbeziehungen intensivieren. Kooperationsmöglichkeiten gebe es vor allem beim Ausbau der Infrastruktur, im Energie- und Umweltbereich sowie im Tourismus, sagte der Vizepräsident der Wirtschaftskammer (WKÖ), Richard Schenz, am Freitag anlässlich eines Besuchs einer hochrangigen albanischen Wirtschaftsdelegation in der WKÖ.
Investitionsbedarf
In den Ausbau von Straßen- und Eisenbahnnetzen und von See- und Flughäfen in Albanien bestehe hoher Investitionsbedarf, dabei seien vor allem Finanzierungen internationaler Entwicklungsbanken wie der Weltbank und der EBRD wichtig, so Schenz. Im Energiesektor würden sich österreichische Firmen für die Modernisierung von Wasserkraft- und Umspannwerken interessieren.
Internationale Mittel gehen laut Schenz zunehmend auch in den noch unterentwickelten Nordteil Albaniens, wo auch die Austrian Development Agency (ADA) tätig ist. Noch sei Land an der Nordküste Albaniens relativ günstig erhältlich, jedoch seien die Eigentumsverhältnisse nicht immer ganz eindeutig. Der Straßen- und Eisenbahnbau im hügeligen Norden sei jedoch nur unter schweren Bedingungen möglich und damit entsprechend teuer.
Schattenwirtschaft blüht
Die albanische Wirtschaft ist seit 1998 jährlich um rund sechs Prozent gewachsen, die Inflation liegt derzeit unter drei Prozent. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 2.140 Euro pro Kopf im Jahr 2005 ist Albanien jedoch weiterhin eines der ärmsten Länder Europas. Probleme bereiten die hohe Arbeitslosenrate, die große Verbreitung der Schattenwirtschaft und das Außenhandelsbilanzdefizit.
"Die österreichische Wirtschaft hat ihre Beziehungen mit Albanien intensiviert, das Land bietet aber noch viel mehr Potenzial", betonte Schenz. "Österreich gilt in Albanien als ein seriöser Partner, der Beitrag österreichischer Firmen im Energiesektor, bei der Wasserversorgung und im Tourismusbereich wird sehr geschätzt", bemerkte die albanische Parlamentspräsidentin Jozefina Coba-Topalli. Durch den Einstieg von Raiffeisen in Albanien werde "der gesamte Bankensektor weiterentwickelt".
Österreich drittwichtigster Investor
Österreich exportierte 2005 Waren im Wert von 40 Millionen Euro (plus 64 Prozent) nach Albanien, Hauptexportprodukte sind Maschinen, Straßenfahrzeuge, Getränke und Tabak, chemische Erzeugnisse, Nahrungsmittel sowie bearbeitete Waren (Metallwaren, Waren aus mineralischen Stoffen und Papier). Aus Albanien bezogen wurden in Österreich 2005 Waren um 3,8 Millionen Euro, vor allem bearbeitete Produkte wie Textilien, Rohstoffe und Stahl. Österreich ist der drittwichtigste Investor in Albanien und hat zuletzt ein Marketingbüro der Außenwirtschaft Österreich (AWO) in Tirana eröffnet.
Rogner International betreibt ein Hotel in Tirana. Die OMV ist bei der Erdölexploration tätig. Mit den direkten Flugverbindungen der AUA nach Tirana und der Repräsentanz der Rechtsanwaltskanzlei Wolf Theiss in Tirana sind laut Schenz wesentliche Voraussetzungen für ein verstärktes Engagement österreichischer Unternehmen in Albanien geschaffen. Den Standortvorteil Österreich für Südosteuropa nutzt auch die Weltbanktochter MIGA, welche von Wien aus Werbung für mehr Investitionen in Albanien betreibt. (APA)