Feiertag mit blutigen Wurzeln
Weltweit wird der 1. Mai als Tag der Arbeit gefeiert. Seinen Ursprung hat er in der nordamerikanischen Arbeiterbewegung, die sich im 19. Jahrhundert für den Achtstundentag einsetzte – und im ersten Bombenattentat der USA, als sich infolge eines Streiks in Chicago 1886 eine lange schwelende Mischung aus Verelendung, sozialen Kämpfen, Rassismus und Polizeigewalt entlud.
Am 4. Mai 1886, gegen 22.00 Uhr, wurde auf dem Chicagoer Haymarket das erste Bombenattentat der USA verübt. Die Opfer waren Polizisten, die gerade dabei waren, eine Arbeiterversammlung aufzulösen. Ein Polizist starb sofort, sechs erlagen später ihren Verletzungen, rund 70 wurden insgesamt verletzt. Vorangegangen war eine bis dahin beispiellose Demonstration für Arbeiterrechte und die allgemeine Durchsetzung des Achtstundentages, für die am 1. Mai 340.000 Arbeiterinnen und Arbeiter aus 12.000 Fabriken im ganzen Land in den Streik traten.
Alleine in Chicago, das sich nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg zu einem schnell wachsenden, multiethnischen Zentrum der Fleischindustrie entwickelt hatte, gingen 80.000 Menschen auf die Straße. Die Lage schien günstig, und alles deutete auf einen historischen Wendepunkt hin: 45.000 Arbeiterinnen und Arbeitern war der Achtstundentag zugesichert worden, eine allgemeine Durchsetzung war greifbar.
Demokratie mit Maschinengewehr
Dennoch traf dieses Gefühl des Aufbruchs aufseiten der verschiedenen, inhaltlich teils stark auseinanderliegenden, gewerkschaftlichen Organisationen und Gruppierungen auf eine angespannte Lage. Wie die Historikerin Friederike Hausmann in ihrem Buch über den Haymarket Riot schreibt, verband sich ab den späten 1870er Jahren in Chicago eine Form des systematischen Wahlbetrugs – zugunsten der Besitzenden und zuungunsten der verelenden Arbeiter – mit einem Klima der polizeilichen Repression.
Weltweit wird der 1. Mai als Tag der Arbeit gefeiert. Seinen Ursprung hat er in der nordamerikanischen Arbeiterbewegung, die sich im 19. Jahrhundert für den Achtstundentag einsetzte – und im ersten Bombenattentat der USA, als sich infolge eines Streiks in Chicago 1886 eine lange schwelende Mischung aus Verelendung, sozialen Kämpfen, Rassismus und Polizeigewalt entlud.
Am 4. Mai 1886, gegen 22.00 Uhr, wurde auf dem Chicagoer Haymarket das erste Bombenattentat der USA verübt. Die Opfer waren Polizisten, die gerade dabei waren, eine Arbeiterversammlung aufzulösen. Ein Polizist starb sofort, sechs erlagen später ihren Verletzungen, rund 70 wurden insgesamt verletzt. Vorangegangen war eine bis dahin beispiellose Demonstration für Arbeiterrechte und die allgemeine Durchsetzung des Achtstundentages, für die am 1. Mai 340.000 Arbeiterinnen und Arbeiter aus 12.000 Fabriken im ganzen Land in den Streik traten.
Alleine in Chicago, das sich nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg zu einem schnell wachsenden, multiethnischen Zentrum der Fleischindustrie entwickelt hatte, gingen 80.000 Menschen auf die Straße. Die Lage schien günstig, und alles deutete auf einen historischen Wendepunkt hin: 45.000 Arbeiterinnen und Arbeitern war der Achtstundentag zugesichert worden, eine allgemeine Durchsetzung war greifbar.
Demokratie mit Maschinengewehr
Dennoch traf dieses Gefühl des Aufbruchs aufseiten der verschiedenen, inhaltlich teils stark auseinanderliegenden, gewerkschaftlichen Organisationen und Gruppierungen auf eine angespannte Lage. Wie die Historikerin Friederike Hausmann in ihrem Buch über den Haymarket Riot schreibt, verband sich ab den späten 1870er Jahren in Chicago eine Form des systematischen Wahlbetrugs – zugunsten der Besitzenden und zuungunsten der verelenden Arbeiter – mit einem Klima der polizeilichen Repression.
ORF Topos
topos.orf.at