Franko
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1464 Milliarden Dollar für Waffen
Institut: Rüstungsausgaben erreichen neuen Rekordwert
Stockholm - Die weltweiten Rüstungsausgaben haben im vergangenen Jahr ein neues Rekordniveau erreicht. 1464 Milliarden Dollar gaben die Regierungen für Waffen und Militär aus, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Jahrbuch des Stockholmer Instituts für internationale Friedensforschung (Sipri). Demnach hat vor allem China seine Rüstungsausgaben stark gesteigert und liegt mit 84,9 Milliarden Dollar nun im internationalen Vergleich an zweiter Stelle. Unangefochtener Spitzenreiter der Statistik sind wie immer die USA, die 607 Milliarden Dollar für Rüstung ausgaben.
Deutschland folgt mit einem Militärbudget von 46,8 Milliarden Dollar auf Platz sechs hinter Frankreich, Großbritannien und Russland. Die Kosten für Waffen und Militär sind Sipri zufolge mittlerweile so hoch wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Grund für diese Entwicklung ist nach Ansicht der Stockholmer Forscher vor allem der von der Bush-Regierung propagierte "Krieg gegen den Terror". Diese hätte viele Länder ermutig, "ihre Probleme durch eine hochgradig militarisierte Linse zu betrachten", sagte Sam Perlo-Freeman, einer der Autoren des Jahrbuchs.
Sipri sieht in seinem Bericht allerdings Anzeichen für eine Trendwende. So könne die Wahl von Barack Obama zum Präsidenten zu einer Verbesserungen der amerikanisch-russischen Beziehungen und zu neuen Abrüstungsbemühungen der beiden Staaten führen, schreibt Institutschef Bates Gill. Auch die Finanzkrise könnte die Rüstungsausgaben nach Meinung der Forscher schrumpfen lassen. "Waffenhersteller könnten bald mit sinkender Nachfrage konfrontiert werden, wenn die Regierungen ihre Militärausgaben kürzen, um Haushaltsdefizite zu verringen", heißt es. Jedoch könnte die Krise Gill zufolge auch die Lösung globaler und regionaler Sicherheitsprobleme erschweren.
Neben den Militärausgaben verzeichneten die Forscher für das Jahr 2008 noch einen anderen Rekord: So viele Soldaten und Zivilkräfte wie nie zuvor waren in Internationalen Friedensmissionen eingesetzt. Dennoch, so schreiben die Forscher in ihrem Bericht, hätten einige wichtige Missionen wie etwa jene in Darfur und der Demokratischen Republik Kongo noch längst nicht ihre geplante Stärke erreicht. Die Nachfrage nach "effektiver Friedenssicherung" sei größer als die zur Verfügung stehenden Ressourcen. Sipri wurde 1966 als unabhängige Forschungseinrichtung in Stockholm gegründet. Gunnar Herrmann
Institut: Rüstungsausgaben erreichen neuen Rekordwert
Stockholm - Die weltweiten Rüstungsausgaben haben im vergangenen Jahr ein neues Rekordniveau erreicht. 1464 Milliarden Dollar gaben die Regierungen für Waffen und Militär aus, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Jahrbuch des Stockholmer Instituts für internationale Friedensforschung (Sipri). Demnach hat vor allem China seine Rüstungsausgaben stark gesteigert und liegt mit 84,9 Milliarden Dollar nun im internationalen Vergleich an zweiter Stelle. Unangefochtener Spitzenreiter der Statistik sind wie immer die USA, die 607 Milliarden Dollar für Rüstung ausgaben.
Deutschland folgt mit einem Militärbudget von 46,8 Milliarden Dollar auf Platz sechs hinter Frankreich, Großbritannien und Russland. Die Kosten für Waffen und Militär sind Sipri zufolge mittlerweile so hoch wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Grund für diese Entwicklung ist nach Ansicht der Stockholmer Forscher vor allem der von der Bush-Regierung propagierte "Krieg gegen den Terror". Diese hätte viele Länder ermutig, "ihre Probleme durch eine hochgradig militarisierte Linse zu betrachten", sagte Sam Perlo-Freeman, einer der Autoren des Jahrbuchs.
Sipri sieht in seinem Bericht allerdings Anzeichen für eine Trendwende. So könne die Wahl von Barack Obama zum Präsidenten zu einer Verbesserungen der amerikanisch-russischen Beziehungen und zu neuen Abrüstungsbemühungen der beiden Staaten führen, schreibt Institutschef Bates Gill. Auch die Finanzkrise könnte die Rüstungsausgaben nach Meinung der Forscher schrumpfen lassen. "Waffenhersteller könnten bald mit sinkender Nachfrage konfrontiert werden, wenn die Regierungen ihre Militärausgaben kürzen, um Haushaltsdefizite zu verringen", heißt es. Jedoch könnte die Krise Gill zufolge auch die Lösung globaler und regionaler Sicherheitsprobleme erschweren.
Neben den Militärausgaben verzeichneten die Forscher für das Jahr 2008 noch einen anderen Rekord: So viele Soldaten und Zivilkräfte wie nie zuvor waren in Internationalen Friedensmissionen eingesetzt. Dennoch, so schreiben die Forscher in ihrem Bericht, hätten einige wichtige Missionen wie etwa jene in Darfur und der Demokratischen Republik Kongo noch längst nicht ihre geplante Stärke erreicht. Die Nachfrage nach "effektiver Friedenssicherung" sei größer als die zur Verfügung stehenden Ressourcen. Sipri wurde 1966 als unabhängige Forschungseinrichtung in Stockholm gegründet. Gunnar Herrmann