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15 000 Franken - die Quittung für Zürisack-Fälscher

skenderbegi

Ultra-Poster
15 000 Franken - die Quittung für Zürisack-Fälscher
Von Marcel Reuss. Aktualisiert am 19.11.2009



  • Er liess Züri-Säcke fälschen und verkaufte sie später. Gestern wurde der 37-jährige Detaillist am Bezirksgericht dafür verurteilt.
Auf Film- und Fotokameras hatte der kleine Mann nun wirklich keine Lust. Reflexartig hob er den Ellbogen vors Gesicht und marschierte geradewegs durch die Glastüre. Im Nacken die Frage der Reporterin: «Bereuen Sie?»
Die Antwort gab der Mann vor dem Einzelrichter: Es sei der Fehler seines Lebens gewesen und er wolle mit seiner Familie einfach wieder normal leben, sagte der 37-Jährige, und mitgenommen wirkte er dabei schon.
Normal leben, das hätte der Besitzer zweier Lebensmittelgeschäfte problemlos können. Wenn er nicht auf die grandiose Idee gekommen wäre, mit falschen Züri-Säcken Geld zu verdienen. Und vor allem, wenn er die Idee nicht umgesetzt hätte.
Made in Serbia
Ende 2008, Anfang dieses Jahres war das laut Anklageschrift der Fall. In seiner Heimat Serbien fragt der 37-Jährige einen «angeblich nicht näher» Bekannten, ob er aus neutralen echten Abfallsäcken falsche Züri-Säcke machen könne. Dass der Bekannte konnte, zeigte sich dann diesen April in St. Margrethen. Dort finden Zöllner in einem Car aus Serbien 160 Rollen Züri-Säcke. Deren Bändel reissen zwar schneller, der blaue Farbton ist etwas dunkler, ansonsten sehen sie aber aus wie echte.
Der 37-jährige Vater zweier Kinder bekommt nichts mit von der Aktion der Zöllner. Im Gegenteil, laut Anklageschrift verkauft er seine 35-Liter-Säcke munter weiter. Bis im Juni die Polizei klingelt und bei einer Hausdurchsuchung weitere 1159 Rollen sicherstellt.
17 000 Franken Schaden
Der Richter klopfte den Angeklagten in der gestrigen Verhandlung nach Motiven ab, erfährt etwas von Schulden, aber riesig scheinen die nicht zu sein. Dass er schuldig sei, gesteht der Angeklagte immerhin sofort. Viel mehr Licht bringt er damit nicht in die Sache. Etwas gar dünn seien seine Angaben, sagt der Richter mit Verweis auf die Anklageschrift. Laut dieser hatte der Chauffeur, der in St. Margrethen den Zöllnern ins Netz ging, fünf-, sechsmal falsche Säcke angeliefert. Um die 2300 Rollen - 1000 davon soll der Angeklagte in seinen Geschäften verkauft haben. Beziehungsweise seine Angestellten, die von allem nichts wussten. Für Entsorgung + Recycling Zürich macht das einen Schaden von rund 17 000 Franken.
Zuerst war die Idee, und dann?
Die Zahlen stellte der Angeklagte nicht in Abrede. Genauso wenig aber konnte er sich an Konkretes erinnern. Er wusste nicht mehr genau, wie viel er investiert und wie viel er verdient hatte. Von dem, was passierte, zeichnete er überhaupt ein ziemlich ungefähres Bild: Am Anfang war demnach die Idee, von der er einem Bekannten erzählt, den er kaum kennt. Er vergisst die Geschichte fast und wird dann doch plötzlich Besitzer von falschen Züri-Säcken. Schon bald findet er dann, dass die gute Idee eigentlich eine ziemlich blöde sei.
Konkreter wurde dann der Richter. Er folgte dem Staatsanwalt und verurteilte den Züri-Sack-Fälscher zu einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen à 100 Franken, zu 15 000 Franken also. Die Hälfte davon bedingt auf drei Jahre, die andere zum Bezahlen. Und apropos: Wegen der 17 000 Franken dürfte auch das ERZ noch bei ihm vorstellig werden.
(Tages-Anzeiger)
Erstellt: 19.11.2009, 06:39 Uhr



15 000 Franken - die Quittung für Zürisack-Fälscher - News Zürich: Region - tagesanzeiger.ch

also ich finde das amüsant....
im sinne von naja dieser hat ja niemandem weh getan musste niemand leiden dabei.
 
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