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-Mačak-
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2029 soll es 16 Prozent mehr Studierende geben
Anteil deutscher Studierender soll weiter ansteigen - Betreuungsverhältnis verschlechterte sich erneut
"Wir haben es geschafft, den tertiären Sektor besser auszugestalten", sagt Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle betont hoffnungsfroh. Dabei enthält der Universitätsbericht, der am Freitag präsentiert wurde, nicht nur Positives, vor allem das Betreuungsverhältnis hat sich abermals verschlechtert. Auch die Finanzierung der Hochschulen könnte besser sein. Der Minister, beinahe ein Jahr im Amt, sieht hier jedoch eine Entwicklung zum Guten: "Der Trend zeigt, dass sich die Finanzierung konsequent steigert." Aber: "Diese Steigerung hält nicht Schritt mit der Steigerung der Studierendenzahl", ergänzt der ehemalige Rektor der Uni Innsbruck.
Der dritte Universitätsbericht fasst in elf Kapiteln die Entwicklung des universitären Sektors in den Jahren 2007 bis 2010 zusammen. Eigentlich spielt die Finanzierung der Hochschulen in dem 280 Seiten starken Bericht nur eine untergeordnete Rolle (die wichtigsten Eckpunkte finden Sie hier in Kurzform). Töchterle bezeichnet den Bericht als "Essenz". Bei der Präsentation wiederholte er seine Kernforderungen nach einer Studienplatzfinanzierung, mehr privaten Mitteln (ergo Studiengebühren) und weiterreichenden Zugangsbeschränkungen.
16 Prozent mehr Studierende
Die Misere der Hochschulen in den letzten Jahren fußt auch auf einer stetig wachsende Studierendenzahl. Man habe zwar nun bei den Maturantenzahlen den "Gipfel" erreicht, Töchterle hofft auf eine "Entspannung bei den Studienanfängern". Die Studierendenzahlen würden aber auch in den nächsten Jahren "permanent steigen".
Der Universitätsbericht geht in seiner Prognose für das Studienjahr 2029/30 von einer Zahl von insgesamt 385.494 Studierenden an den heimischen Universitäten, Fachhochschulen, Pädaogischen Hochschulen und Privatuniversitäten aus. Gegenüber dem Studienjahr 2009/10 würde das eine Steigerung von rund 16 Prozent bedeuten, damals absolvierten 331.109 Personen eine tertiäre Ausbildung in Österreich (siehe Grafik). Auf hohem Niveau soll sich indes die Zahl der Studienanfänger langfristig zwischen 64.000 und 66.000 einpendeln.
Anteil deutscher Studierender steigt weiter
Ansteigen wird jedoch auch der Anteil der 18- bis 21-Jährigen, die ein Studium beginnen. Anfang 2009/10 begannen schon über 60 Prozent eines Maturajahrgangs ein Studium, bis 20029/30 wird sich diese Zahl noch auf rund 70 Prozent erhöhen. Ansteigen wird auch der Anteil deutscher Studierender, sofern sich die Zugangsregeln nicht ändern. Im Studienjahr 2009/10 waren rund acht Prozent der Studierenden deutsche Staatsbürger, in den nächsten 20 Jahren soll der Anteil auf rund 13 Prozent ansteigen. Nicht inkludiert in diesen Zahlen sind jene Studierenden, die über ein Mobilitätsstipendium wie Erasmus an eine österreichische Universität kommen. Schon heute spricht der Generalsekretär des Wissenschaftministeriums, Friedrich Faulhammer, von einer "Überforderung" des Universitätssystems aufgrund der ausländischen Studierenden.
Verschlechterung des Betreuungsverhältnisses
Nach Jahren stark ansteigender Studierendenzahlen geht Töchterle von "dezent steigenden Zahlen" in den nächsten Jahren aus und rechnet somit mittelfristig mit einer Verbesserung der Betreuungsverhältnisse. In den drei Jahren, die der Universitätsbericht umfasst, hat sich neuerlich auch das Betreuungsverhältnis verschlechtert. Im Wintersemester 2010 kamen auf eine/n ProfessorIn 122,8 Studierende, auf eine Lehrperson entfielen 20,5 Studierende. Besonders gravierend ist die Lage an der Wirtschaftsuniversität Wien. Hier entfallen auf einen Professor 365,4 Studierende, an der Uni Wien waren es zum gleichen Zeitpunkt 224,6 Studierende, die sich einen Professor teilen mussten.
"Hier besteht eine wahnsinnige Streuung", sagt der Minister und verweist auf die Diskrepanz zwischen den Massenfächern und anderen Studienrichtungen mit besseren Betreuungsverhältnissen."Wenn wir das ausgleichen können, erreichen wir ein erträgliches Verhältnis", so Töchterle. An der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien entfielen auf einen Professor 14,5 Studierende, 4,6 Studierende teilten sich eine Lehrperson.
Auch angesichts der Betreuungsverhältnisse sprach sich Töchterle erneut für Zugangsbeschränkungen in besonders betroffenen Studienrichtungen und Studiengebühren aus. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt Töchterle. Die Hoffnung liegt in diesem Fall bei der SPÖ.
Quelle: derstandard.at
:hihi::hihi::hihi:
Anteil deutscher Studierender soll weiter ansteigen - Betreuungsverhältnis verschlechterte sich erneut
"Wir haben es geschafft, den tertiären Sektor besser auszugestalten", sagt Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle betont hoffnungsfroh. Dabei enthält der Universitätsbericht, der am Freitag präsentiert wurde, nicht nur Positives, vor allem das Betreuungsverhältnis hat sich abermals verschlechtert. Auch die Finanzierung der Hochschulen könnte besser sein. Der Minister, beinahe ein Jahr im Amt, sieht hier jedoch eine Entwicklung zum Guten: "Der Trend zeigt, dass sich die Finanzierung konsequent steigert." Aber: "Diese Steigerung hält nicht Schritt mit der Steigerung der Studierendenzahl", ergänzt der ehemalige Rektor der Uni Innsbruck.
Der dritte Universitätsbericht fasst in elf Kapiteln die Entwicklung des universitären Sektors in den Jahren 2007 bis 2010 zusammen. Eigentlich spielt die Finanzierung der Hochschulen in dem 280 Seiten starken Bericht nur eine untergeordnete Rolle (die wichtigsten Eckpunkte finden Sie hier in Kurzform). Töchterle bezeichnet den Bericht als "Essenz". Bei der Präsentation wiederholte er seine Kernforderungen nach einer Studienplatzfinanzierung, mehr privaten Mitteln (ergo Studiengebühren) und weiterreichenden Zugangsbeschränkungen.
16 Prozent mehr Studierende
Die Misere der Hochschulen in den letzten Jahren fußt auch auf einer stetig wachsende Studierendenzahl. Man habe zwar nun bei den Maturantenzahlen den "Gipfel" erreicht, Töchterle hofft auf eine "Entspannung bei den Studienanfängern". Die Studierendenzahlen würden aber auch in den nächsten Jahren "permanent steigen".
Der Universitätsbericht geht in seiner Prognose für das Studienjahr 2029/30 von einer Zahl von insgesamt 385.494 Studierenden an den heimischen Universitäten, Fachhochschulen, Pädaogischen Hochschulen und Privatuniversitäten aus. Gegenüber dem Studienjahr 2009/10 würde das eine Steigerung von rund 16 Prozent bedeuten, damals absolvierten 331.109 Personen eine tertiäre Ausbildung in Österreich (siehe Grafik). Auf hohem Niveau soll sich indes die Zahl der Studienanfänger langfristig zwischen 64.000 und 66.000 einpendeln.
Anteil deutscher Studierender steigt weiter
Ansteigen wird jedoch auch der Anteil der 18- bis 21-Jährigen, die ein Studium beginnen. Anfang 2009/10 begannen schon über 60 Prozent eines Maturajahrgangs ein Studium, bis 20029/30 wird sich diese Zahl noch auf rund 70 Prozent erhöhen. Ansteigen wird auch der Anteil deutscher Studierender, sofern sich die Zugangsregeln nicht ändern. Im Studienjahr 2009/10 waren rund acht Prozent der Studierenden deutsche Staatsbürger, in den nächsten 20 Jahren soll der Anteil auf rund 13 Prozent ansteigen. Nicht inkludiert in diesen Zahlen sind jene Studierenden, die über ein Mobilitätsstipendium wie Erasmus an eine österreichische Universität kommen. Schon heute spricht der Generalsekretär des Wissenschaftministeriums, Friedrich Faulhammer, von einer "Überforderung" des Universitätssystems aufgrund der ausländischen Studierenden.
Verschlechterung des Betreuungsverhältnisses
Nach Jahren stark ansteigender Studierendenzahlen geht Töchterle von "dezent steigenden Zahlen" in den nächsten Jahren aus und rechnet somit mittelfristig mit einer Verbesserung der Betreuungsverhältnisse. In den drei Jahren, die der Universitätsbericht umfasst, hat sich neuerlich auch das Betreuungsverhältnis verschlechtert. Im Wintersemester 2010 kamen auf eine/n ProfessorIn 122,8 Studierende, auf eine Lehrperson entfielen 20,5 Studierende. Besonders gravierend ist die Lage an der Wirtschaftsuniversität Wien. Hier entfallen auf einen Professor 365,4 Studierende, an der Uni Wien waren es zum gleichen Zeitpunkt 224,6 Studierende, die sich einen Professor teilen mussten.
"Hier besteht eine wahnsinnige Streuung", sagt der Minister und verweist auf die Diskrepanz zwischen den Massenfächern und anderen Studienrichtungen mit besseren Betreuungsverhältnissen."Wenn wir das ausgleichen können, erreichen wir ein erträgliches Verhältnis", so Töchterle. An der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien entfielen auf einen Professor 14,5 Studierende, 4,6 Studierende teilten sich eine Lehrperson.
Auch angesichts der Betreuungsverhältnisse sprach sich Töchterle erneut für Zugangsbeschränkungen in besonders betroffenen Studienrichtungen und Studiengebühren aus. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt Töchterle. Die Hoffnung liegt in diesem Fall bei der SPÖ.
Quelle: derstandard.at
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