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Karim-Benzema
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A330 von Air France vor Brasilien verschollen Mehr als 20 Deutsche im verunglückten Flugzeug
Laut Flughafenbehörden besteht „keine Hoffnung mehr“ ++ Unglücksursache möglicherweise Blitzeinschlag ++
Eine der größten Katastrophen der Luftfahrtgeschichte: Ein Airbus der französischen Fluggesellschaft Air France mit 228 Menschen an Bord ist am Montag vor der Küste Brasiliens von den Radarschirmen verschwunden. Inzwischen ist bekannt: Mehr als 20 Deutsche waren an Board des Flugzeugs. Das bestätigte der zuständige französische Umweltminister Jean-Louis Borloo.
Der Flieger war von Rio de Janeiro auf dem Weg nach Paris. Noch ist unklar, was genau passierte. Die schreckliche Gewissheit: Für die Passagiere und Crewmitglieder besteht keine Hoffnung mehr. Das gaben Flughafenbehörden in Paris bekannt.
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Flugzeug vermisst
„Air France“ Maschine
vor Brasilien verschollen
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Flugzeug-Drama
Air-France-Maschine von Radar verschwunden
Foto: Reuters
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Hintergrund
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Auch Deutsche fliegen
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Die wahrscheinlichste Hypothese laut Air France: ein Blitzschlag.
Der Airbus startete planmäßig um Mitternacht in Rio, durchquerte gegen 4 Uhr mitteleuropäischer Zeit eine „Gewitterzone mit schweren Turbulenzen“, wie Air France erklärte. Knapp eine Viertelstunde später wurde von der Maschine eine automatische Fehlermeldung versandt, die eine Panne im elektrischen Kreislauf meldete. Danach gab es keinen Funkkontakt mehr.
Der brasilianischen Luftwaffe zufolge verschwand der Airbus rund 300 Kilometer nordöstlich der Küstenstadt Natal, also etwa 1500 Kilometer nordöstlich von Rio de Janeiro. Die Behörden hätten nahe der Inselgruppe Fernando de Noronha eine Suche gestartet, erklärte ein Luftwaffensprecher.
Ein Vertreter der brasilianischen Luftfahrtvereinigung sagte, die Suche werde sicher sehr lange dauern: „Es könnte eine lange, traurige Geschichte werden. Die Black Box wird auf dem Meeresgrund liegen.“
Nach Angaben der Pariser Flughäfen waren mindestens 60 Franzosen an Bord der Maschine.
Staatsminister Jean-Louis Borloo kündigte für den Nachmittag eine Presskonferenz auf dem Flughafen an. Präsident Nicolas Sarkozy ist auf dem Weg zum Flughafen.
Flugzeug kann nicht mehr in der Luft sein
Luftfahrtexperten zufolge konnte das Flugzeug angesichts des mitgeführten Spritvorrats am Montagnachmittag nicht mehr in der Luft sein. Es sei seit mindestens drei Stunden überfällig, sagte der Analyst Chris Yates von Jane's Aviation. „Es wurde kein Notrufempfangen. Das führt zu dem Schluss, dass es etwas Katastrophales passiert ist, das zum Absturz führte“, sagte Yates der Nachrichtenagentur AP.
Da es keinen Notruf gegeben habe, müsse alles sehr schnell gegangen sein. Damit sei von mechanischen Versagen bis zu einem Terroranschlag alles möglich.
Laut Air France ist das Flugzeug vom Typ Airbus A330-200 seit 2005 im Einsatz und wurde zuletzt am 16. April gewartet.
Inzwischen trafen schockierte Angehörige am Flughafen ein, warten im Informationszentrum bangend auf Neuigkeiten.
Die Blitzschlag-Theorie von Air France wird allerdings stark von dem deutschen Luftfahrtexperten Heinrich Großbongardt angezweifelt. „Es ist kein Fall bekannt, dass ein großes Verkehrsflugzeug durch einen Blitzschlag zum Absturz kam. Die Maschine wirkt wie ein Faradayscher Käfig. Ich vermute einen Kommunikationsfehler. Denn der Airbus sendet ständig technische Daten via Satellit an die Zentrale. Hier wurde ein Kurzschluss gemeldet. Höchstwahrscheinlich wurde dann in Zusammenhang mit dem Schlechtwettergebiet ein Blitzschlag als Ursache vermutet. Es müsste aber eine andere Ursache geben.“
Unterstützung erhält er vom Sprecher der Vereinigung Cockpit, Jörg Handwerg: „Der Blitz sucht sich den kürzesten Weg zum Boden und tritt irgendwo wieder aus dem Flugzeug aus.“ Die Technik sei so geschützt, dass sie bei einem Blitzeinschlag fast nie beeinträchtigt werde, erklärt der Flugkapitän. „In der Regel passiert da nichts.“ Da es an Bord je nach Flugzeugtyp bis zu drei unabhängig voneinander arbeitende elektrische Systeme gebe, sei ein Strom-Totalausfall höchst unwahrscheinlich. Zudem gebe es Notsysteme: Der Airbus A320 beispielsweise verfüge in einer Tragfläche über eine Turbine, die ausgeklappt werden und dann mit Hilfe des Strömungswindes Elektrizität erzeugen könne. In einem Gewitter seien die Turbulenzen für ein Passagierflugzeug ein viel größeres Problem als Blitze.