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Albanischer Epos - Kenget Kreshnike

Gentos

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Das albanische Epos ist ein wenig bekannter und erforschter Liederzyklus der bis in unsere Tage herauf noch gesungen wird. Er handelt von den Schicksalen des Brüderpaares Muji und Halili, ihren Abenteuerfahrten, von Frauenraub und Kämpfen um die eroberte Braut und von den Kriegen der 30 albanischen Agas (Mitkämpfer) gegen die südslawischen Einwanderer. Diese "legendäre Epik" reicht in ihren Anfängen bis zur Dämmerung der historischen Zeiten zurück in die sagenhafte Welt des Heidentums.

Dieses Epos ist gewissermaßen eine biographische Parabel des albanischen Volkes und jenes politischen Bewusstseins, das auch heute wieder die Beziehungen zwischen Albanern und Südslawen bestimmt. So gesehen kann dieses Volkserzählgut einen Beitrag zum Verständnis der gegenwärtigen Situation leisten.

Das albanische Epos ist charakterisiert durch das Ineinandergreifen von sagenhaften und historischen Stoffen.

So spielen immer wieder die Beziehungen zwischen Göttern, Halbgöttern und Menschen, vor einem historischen Hintergrund, eine wesentliche Rolle. Das Epos, als eine der ältesten Gattungen von Volkserzählungen, ist ein Liederzyklus in Versform, wobei der Sänger, durch Reim, Melodie und Versmaß begrenzt, den Hauptstrang der Erzählung tradiert.

Bei den sagenhaften Erzählstoffen des Epos kann man funktionell zwei Ebenen unterscheiden. Einerseits dienen sie als weltliche Kunstform zu Unterhaltungszwecken, andererseits hatten und haben sie auch heute noch, wenn sie ernst genommen werden, eine religiöse Funktion. Sie sind Ausdruck eines metaphysischen Bewusstseins von jenseitigen Mächten und eine " genaueste Anweisung für den richtigen Umgang mit diesen Mächten" (Isler 1971, S. 1).

Im Laufe der Überlieferung wurden einige Motive der Lieder variiert. Aus der Kombination von Motiven verschiedener Lieder entstehen aber auch neue Lieder. Auch werden einige Bilder durch andere ersetzt und das Epos verliert im alltäglichen Gebrauch (ein besonderes Merkmal der Folklore) seinen ursprünglich historisch- konkreten Kontext. Die Aussagen der Lieder werden allgemeingültig. Trotzdem bleibt bei der "legendären Epik" der historische Hintergrund stets spürbar.

So z. B. im albanischen Epos des Nordens, wo die beiden Protagonisten Muji und Halili mit 30, oftmals auch mit 300 Agas (Mitkämpfer) gegen die Shkje kämpften. Mit der Bezeichnung "Shkje" ( heute noch gebräuchlich) meinen die Nordalbaner die Südslaven.

Die slawische Landnahme am Balkan beginnt ab dem 6. Jahrhundert n. Chr. und geht einher mit einem zahlmäßigen wie auch territorialen Rückgang der einheimischen Bevölkerung. Dieses schwierige Verhältnis zwischen slawischen Einwanderern und der ansässigen Bevölkerung schwingt auch im Epos mit, wenn der Held Muji von den Zanen (weibliche Feen) Kraft für den Widerstand erbittet.

Verbreitung des Epos

Das Kerngebiet des albanischen Epos ist die Region nördlich des Flusses Drini, insbesondere die großen Gebietsregionen Hoti, Gruda, Kelmendi, Shkreli und Kastrati. Weiteres in der Umgebung von Schkodra, Dukagjin, Kosova und Dibra. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich also von Albanern bewohnten Gebieten in Montenegro, Kosova, Makedonien, über Nord- größtens bis Mittealbanien.

Zum ersten Mal taucht eine Benennung der weiblichen Feen, die wir im albanischen Epos finden, in einem Widmungsgedicht von Luka Bogdani in dem Buch " Cuneus Prophetarum" (Die Schar der Propheten), Padua 1685 von Pjeter Bogdani (1625-1689) auf.


Auf den Stein kam die Schönheit Zana als eine hohe Hirschkuh.


Die Mehrzahl der Lieder im albanischen Epos handelt von den beiden Brüdern Muji und Halili, sowie den 30 Agas. Diese werden "kreshnik" genannt, ein Begriff, der in der Literatur unterschiedich interpretiert wird.

So vertritt Ernest Koliqi die Meinung, daß sich "kreshnik" in Anlehnung an die Kreuzfahrer aus dem Wortstamm Christ und dem Suffix "nik" zusammensetzt ( Koliqi 1937, S 49).

Stavro Skëndi führt die Herkunft des Namens auf die Region Krajina zurück und behauptet somit die slawische Herkunft des Wortes "kreshnik" (Skendi 154, S 100). Eqrem Çabej wiederum leitet den Namen vom albanischen Wort "kreshtë" ab. Heute bedeutet das Wort" langes Haaar". Den Ursprung sieht Çabej in der Bedeutung "Langhaarige Grenzkämpfer (Çabej 1975, S 102).

Die Lieder bestehen in allgemeinen aus 70 bis 700 Versen und werden mit der lahuta (einseitiges Streichinstrument) musikalisch begleitet. Die Lieder sind heute noch bei Folkorefestivals zu hören. Der Volksmund nennt sie "lahuta"- oder " kreshnik"- Lieder.

Gliederung des Epos in zeitliche Fasen
Innerhalb des epischen Zyklus ist auf der Basis der sich gegenüberstehenden Figuren ein zeitlicher Ablauf von sechs Phasen erkennbar.

Der Beginn des zeitlichen Ablaufs ist gekennzeichnet vom Aufeinandertreffen des Helden Muji mit den Zanen. Mit dem Auftreten des Helden Halili werden gleichzeitig auch historische Figuren in das Handlungsgeschehen eingeführt und das Epos erhält eine geschichtliche Dimension . Gegen Ende des Zyklus treten Muji und Halili in die Ebene des menschlichen Alltags ein: nicht mehr historische Figuren,- der König der Shkje oder der türkische Sultan sind ihre Handlungspartner - sondern einfache , gewöhnliche Menschen.

Zwei Liedbeispiele zur Illustrierung:



"Mujis Kraft"



Muji ist ein schwächlicher Junge, der für einen Herrn auf einer Alm als Kuhhirte arbeitet. Eines Nachts gehen mehrere Kühe verloren und Muji muß sich im Gebirge auf die Suche nach ihnen machen. Als er sie nicht findet und langsam müde wird, legt er sich im Schutze eines Felsens zum Schlafen nieder. Da hört er plötzlich das Gewimmer von zwei Kleinkindern. Muji geht zu ihnen hin und wiegt sie in den Schlaf. Da kommen, "weiß wie das Tageslicht", zwei Zanen.Zum Dank für seine Hilfe bieten sie ihm drei Dinge zur Wahl an: Kraft im Kampfe, Vieh oder Wissen. Muji entscheidet sich für die Kraft im Kampfe und trinkt mehrmals "Brustmilch" von den Zanen. Danach ist er so stark und kräftig, daß wenn er einen Menschen "nur mit dem Fingernägel anrührt", dieser schon tot ist. Von nun an siegt Muji in vielen großen Kämpfen.

"Die Heirat des Muji"


Im zweiten Lied will Muji eine Königstochter zur Frau nehmen. Er schickt "Hochzeitsgevattern" los, die Braut abzuholen und zu ihm zurück zu begleiten. Bevor die Männer losreiten, warnt er sie noch vor den drei jähzornigen Zanen, die bei den drei schattigen Rastplätzen leben und die Störenfriede nicht heil über die Alm ziehen lassen. Nachdem die Reiter sich auf dem Weg zur Braut an den Rastplätzen ruhig verhalten hatten, kümmern sie sich auf dem Rückweg nicht mehr um die Zanen. Als sie an den Schattenplätzen eine Rast einlegen,singen und spielen sie so laut, daß die grimmigen Zanen hervortreten und alle Männer in Felssteine und die Rosse in Baumstämme verwandeln. Die Braut aber nehmen sie als Sklavin mit. Als Muji davon erfährt, macht er sich auf den Weg zu den Zanen. Nachdem er tief in den Buchenwald eingedrungen war, wo er den Zanenwohnplatz vermutet, läßt er sich am Rande einer Quelle nieder und wartet. Schließlich kommt seine entführte Braut, um für die Zanen Wasser zu holen und Muji trägt ihr auf, den Zanen das Geheimnis ihrer Kräfte zu entlocken. Mit List gelingt es ihr zu erfahren, daß die Zanen drei Wildziegen mit goldenen Hörnen besaßen, und das sie die Quelle aller Kraft seien. Wenn es allerdings jemandem gelänge, die Ziegen lebendig zu fangen, dann wäre es auch mit der Kraft der Zanen vorbei. Die Königstocher berichetet Muji von dem Geheimnis und dieser macht sich sofort mit einer riesigen Anzahl von Jägern auf die Jagd nach den wertvollen Tieren. Schließlich gelingt das Vorhaben und Muji kehrt mit den Ziegen heim.

Die Zanen, ihrer Kraft nun beraubt, müssen Muji die Braut ausliefern, die "Gevattern" rückwandeln und versprechen, daß sie Muji künftig zur Seite stehen werden.

In der ersten Phase trifft der Held Muji auf die Zanen, denen er zunächst unterlegen ist. Mit dem Trinken der Brustmilch erhält er einen Anteil an ihrer unglaublichen Kraft und verbrüdert sich mit ihnen.

Im zweiten Beispiel ist Muji Gegner der Zanen, und kann aufgrund des Kräftegleichgewichts mit ihnen einen Pakt schließen, um eine gegenseitige Hilfeleistung zu vereinbaren. (Hierzu gibt es auch andere Varianten [siehe auch unten], wo Muji die Kraftquelle der Zanen - ihre Tiere umbringt - und somit über ihnen steht.)

Im allgemeinen kann festgestellt werden, daß in der ersten Phase Beziehungen zwischen den Ethnien gar nicht vorkommen, also Wiederspiegelungen des geschichtlichen Hintergrundes nicht auftreten.

Die Handlung des zweiten Beispiels wird in einigen wenigen Fällen dahingehend spezifiziert, daß die Braut die Königstochter der Shkje ist. In diesem Falle kann das Lied auch der zweiten Phase zugerechnet werden, in der ethnische Indikatoren erwähnt werden, es aber noch keine Ethnienkonflikte gibt und das Zusammenleben zwischen den Shkje und den Kreschniken friedlich verläuft. Hiermit tritt das Epos in den geschichtlichen Rahmen ein. Die dritte und umfangreichste Phase beinhaltet kriegerische Auseiandersetzungen zwischen den Schkje und Kreshniken, die von Ruhm, Zweikämpfen, Verteidigung, Rache und Frauenraub gekennzeichnet sind. Zu dem letztgenannten Thema ist festzhalten, daß dieses Motiv als Vermeidung der Verletzung des Inzestabus und als Machtausübung oder Besitzanspruch gegenüber den Frauen gesehen werden sollte ( Vgl. Lange/ Körner 1971, S 115-126 )

In der vierten Phase geht es um das in den albanischen Balladen sehr verbreitete Odyssee- Motiv. Dieses ist auch bei den Arbëreshen zu finden, die im 15 Jahrhundert nach dem Tode des albanischen Nationalhelden Skanderbeg, der gegen Türken gekämpft hatte, nach Süditalien emigriet waren.

Die fünfte, nicht sehr umfangreiche Phase handelt vom Verhältnis der Kreschniken zum Sultan. In ihr müssen sich Muji und Halili vor dem Sultan gegen verschiedene Anklagen verteidigen. Sie müssen sogar für den Sultan einen Zweikampf bestehen, da der Sultan keinen besseren Kämpfer hat und selbst zum Kämpfen zu schwach ist. In allen Fällen begeben sie sich nicht gerne zu ihm und äußern des öfteren ihre Unzufriedenheit darüber. Einmal, als Muji bei dem Sultan den Palast verläßt, sieht er, daß der Sultan mit den Knöpfen des Hosenbeins an ihm hängen geblieben ist. Dies verdeutlicht die Schwäche und Kleinheit des Sultans gegenüber dem Helden.

In der sechsten und letzten Phase verlassen die beiden Helden die diesseitige Welt. An sich sind sie unsterblich, denn wenn immer sie von Feinden scheinbar umgebracht worden sind , wurden sie von den Zanen wieder zum Leben erweckt. Als jedoch einmal, ein einfacher Bauer, obwohl den Helden körperlich unterlegen , ihnen mit einem Gewehr " ein Loch bohrt". erkennen sie das Ende ihrer Zeit. Sie ziehen sich in eine Höhle zurück, um dort " weiterzuleben".

Mit dem Erscheinen des Gewehres im 14. Jahrhundert beschließt das Epos seine kreative Periode. Alles Folgende stellt nur noch Ergänzung und Hinzudichtung dar.

Mythologie im Epos

Zur Verdeutlichung der Mythologie im Epos soll hier zu Beginn der Zeitpunkt unmittelbar vor dem Versuch Halili umzubringen, als Beispiel angeführt werden:

Niemand konnte den Jungen verstehen Er singt das Lied in der Sprache der Alten: So erlischt mir mein letztes Licht Die Sonne verdunkelt, die Gipfel verhüllt Wo bleibt Ihr mit Eurem Schutz, O Sonne Wo bleibt Deine Schutzmacht, O Zana Ist das etwa die Besa , die ihr mir gabt Anwortet, O Sonne Beim Licht, das Euch in der Stirne flammt als letzten Willen hinterlasse ich Euch diesen Wunsch als letztes Wort: Sucht von Gipfel zu Gipfel die Alm sucht die Schattenplätze wo sie ruhen entzündet die Buchenwälder überall weckt aus dem Schlafe die Oren im Berge Heil und Gesundheit der großen Zana sagt Ihr: Halil liegt gerade im Sterben

(Haxhihasani\Sako Hrsg. 1966 S 85)

Im nordalbanischen Epos treten hauptsächlich drei mythologische Figuren auf. Es sind dies zunächst einmal die Oren ( Singular orë\a. Plural orë\t)

" In der Welt der albanischen Dämonengestalten haben auch die Schicksalsfrauen ihren festen Platz" (Brednich 1964, S 164) In diesem Artikel über die Schicksalsfrauen verweist Brednich auf die geographische und thematische Nähe zu Rumänien und Bulgarien, wo die Schicksalsfrauen unter dem Namen Osatrele ( Ursite, Ursitele etc) beziehungsweise Orisnici ( Ursinici etc) bekannt sind. Während die Oren in den Sagen und Märchen Schicksalsfrauen sind , treten sie im Epos den Zanen und ihrer Funktion gleichgestellt auf. Der Unterschied wird lediglich hinsichtlich der Namensgebung aufrechterhalten. Eine Ausnahme hierzu stellten jedoch die drei weiter unten angeführten Bispiele dar). Dies kann Ergebnis des Systemdruckes, den das Figurensystem der Zanen ausübt, gesehen werden.

Aufgrund der bis dato dokumentierten Lieder läßt sich nicht eindeutig feststellen, ob die Oren nur einer Region Nordalbaniens zugehörig waren. Ebenso ist ungeklärt, ob ihnen eine spezifische Funktion zukam. Vom Standpunkt ihrer außerepischen Funktion als Schicksalsfrauen her gesehen, können jedoch einige Eigenschaften skizziert werden. In einer der am meisten verbreiteten Varianten des Liedes " Die Oren von Muji" schlagen sie, zum Beispiel, den sie mißhandelnden Gegner nicht, obwohl sie die Kraft dazu besäßen. Sie suchen vielmehr Hilfe bei Muji, mit dem sie verbrüdert sind. Bemerkenswert ist hierbei, daß es gewöhnlicherweise die Oren sind, die den Helden zu Hilfe kommen, denn in schwierigen Momenten des Lebens rufen die Helden die Oren an.

In einem anderen Lied wachen sie an Mujis Sterbebett, als dieser tödlich verletzt ist. Auf Mujis Körper liegt eine Schlange mit Pfoten, die wie eine Brezel geschlungen ist. Sie hat neun Arten von Heilmitteln unter ihrer Zunge, wäscht dreimal am Tag seine Wunden und läßt den Kranken durch ihr Singen die Schmerzen vergessen .

Je jünger die Phasen, desto seltener werden die Oren namentlich erwähnt. Ihr Name weicht bildlichen Umschreibungen wie " të lumet natës" ( die Glücklichen der Nacht) oder " shtojzavalle" ( Möge Gott den Tanz vermehren).

Die Identifikation der beiden Hauptfiguren Muji und Halili als Halbgötter oder Menschen ist schwierig. Im oben erwähnten Beispiel etwa ist Muji als schwaches Kind geboren worden. Sobald er aber die göttliche " Kraft zu widerstehen" von den Zanen verliehen bekommt, wird er zum Helden. Der optische Ausdruck der göttlichen Kraft zeigt sich in der körperlichen Überdimensionierung der Helden. ( So können sich etwa normalgroße Menschen in ihren Opanken [Schuhen] hinlegen.)

Die Verleihung der göttlichen Kraft der Zanen an Muji ist insoferne als Pakt mit diesen anzusehen, als sich Muji und die Zanen eine gegenseitige Hilfestellung zusichern, die sich in ihrem brüderlichen Verhältnis ausdrückt. Die Halbgöttlichkeit des Bruders Halili resultiert zunächst aus seiner Verwandtschaft zu Muji. In späteren Varianten des Epos erhält Halili seinen halbgöttlichen Status direkt von den Zanen, als Muji diese um ein paar Tropfen Brustmilch für seinen Bruder bittet.

Als weiteren Beleg für ihre Halbgöttlichkeit ist ihre Unsterblichkeit anzuführen. Denn wie bereits erwähnt, sterben sie nicht durch den Gewehrschuß des Bauern, sondern ziehen sich in eine Höhle zurück um auf die Zeit ihrer Rückkehr zu warten.

Der Nachweis der Halbgöttlichkeit von Muji und Halili belegt ihre mythologische Herkunft und unterscheidet sie von Helden der Geschichtsschreibung.

Die wichtigste Figur im Epos aber sind die Zanen ( Singular zanë\a Plural zana\t) Diese Feen leben auf den Almen, tanzen im Mondschein, erholen sich im Schatten von großen Bäumen und erfrischen sich am kühlen Quellwasser der Bergbäche. Wie die Oren sind auch sie die " Glücklichen der Nacht". Sie sprechen mit dem Mond ( " eile nicht unterzugehen "[Haxhihasani\Sako 1966 :S 94]), der Mond hört ihnen zu und bleibt auch nach dem Sonnenaufgang am Himmel zu sehen. Sie kommunizieren mit den Helden, stehen ihnen bei, helfen dem zum Tode verurteilten Muji und überbringen Halili Nachricht von der Lage des Bruders. Meist treten sie zu zweit auf, wobei die eine die Großzana vom Berg genannt wird und die andere die kleine Zana vom Felsen. Manchmal erscheinen sie auch als ein und diesselbe Fee. Noch seltener kommen sie als Triade vor, wobei die Zahl drei aufgrund des christlichen Einflusses Machtausstrahlung symbolisiert.

Die Zanen, die, wie im Epos beschrieben, "weiß wie Licht" sind, beziehen ihre Kraft nicht nur, wie in der ersten Phase, von der Wildziege (dhie e egër), sondern auch, in den späteren Phasen, vom Reh (kaproll), der Sau (dosë) und von der Taube (pëllumb). Die Gemeinsamkeit all dieser Tiere besteht im Epos darin, daß sie ihren Lebensraum an felsigen Orten haben.

Erscheinen die Zanen jedoch nicht wie gewöhnlich in der Nacht, sondern am Tag, sind sie nicht mehr "weiß wie Licht", sondern schwarz. Indem sie nicht nur zu einer anderen Tageszeit auftreten, sondern sich zusätzlich in den menschlichen Zivilisationsraum (Straße) begeben, entfernen sie sich aus ihrem originären Milieu. Unter dem Einfluß der Christentums verlieren die mythologischen Figuren ihren überwiegend positiven Charakter und werden nun partiell als "verteufelt" gesehen. Dies mag auch ein Erklärungsmuster für die Tötung der Zanen durch Muji in folgendem Beispiel sein:

In dieser späteren Variante von " Mujis Heirat" bringt er im Gegensatz zu dem eingangs erwähnten Beispiel die Kraftquellen der Zanen ( hier Reh und Sau statt der Ziegen) um Muji hält sich nicht an die Vereinbarung mit den Zanen, die Tiere zurückzubringen um im Gegenzug seine Braut und die 30 Agas frei zu bekommen, sondern vernichtet die Zanen, indem er ihre Kraftquelle tötet. Die Brüderschaft von Muji und den Zanen ist somit zu Ende und Muji bleibt in dieser Variante ohne Machtkonkurrenz. Die Entwicklung des menschlichen Selbstverständnisses vom Menschen über den Halbgott findet hier ihre mythlogosche Vollendung.

Die Figuren der Zanen und Oren kommen nicht nur im albanischen Epos vor, sondern auch in den albanischen Märchen und Sagen. Des weiteren läßt sich eine Verbindung zu den "saligen Fräuleins" oder einfach auch "Salige" genannt, der österreichischen Sagenwelt ziehen. Hier wie dort heiratet zum Beispiel ein Bauer eine Zana /Salige, wobei er versprechen muß, ihre Feenidentität geheimzuhalten beziehungsweise in anderen Varianten, sie nicht zu schlagen. Da er sich nicht an das gegebene Versprechen hält, wird er von der Zanen/ Saligen mit einem Fluch bestraft.

Ferner ist zu erwähnen, daß die "Glücklichen der Nacht" auch mit die "Saligen der Nacht " übersetzt werden könnten.

Die Saligen ihrerseits stehen in enger Verbindung mit den slowenischen " Zalik -zene" ( auch " Zalik -zane2). die albanische Zana hat zudem viele Gemeinsamkeiten mit der südslawischen "Vila" und der rumänischen " Zina".
 
das war ursprünglich der bosniakische epos aus westbosnien(krajina) von den Bosnjaken die gegen die Österreicher kämpften schon seit hunderten jahren.
Bei uns heissen die beiden Mujo und Halil Hrnjica des weiteren gibt es djerdj elez alija und budaline tale...
der nachname eurer epischen helden "kreshnik" kommt vom bosnischen wort krajishnik nur albanisch gesprochen "kreshnik" so bezeichnet man einwohner der gegend westbosniens(krajina)
in bosnien und sandzak werden epische lieder von diesen leuten noch heute mit gusle gesungen(illyrisches streichinstrument) in montenegro auch. der epos kam über krajina flüchtlinge nach albanien.

Budalina_Tale_1_big.jpg


Die Bosniaken-Epik oder die moslemische Epik ist eine traditionelle Kunst, eine Gesichte im Vers, die meist unter Begleitung von Gusle oder der Tambourine. Sie entstand in der 2. Hälfte des 15. Jhr, mit dem Andrang der Türken auf den Balkan und mit der stufenweisen Islamisierung der Bevökerung. Gewisse Formen der autochtonen südslowenischen Epik, der Lyrik, Überlieferung und Ballade waren in Bosnien und ihrer Umgebung schon anwesend. Gerade daraus entwickelte sich die bosniakische Epik. International bekannte Experten behaupten, sie sei nach ihrem Bau und nach der Art ihrer Vorführung der altgriechischen am ähnlichsten", sagt Prof. Dr. Serbo Rastoder.

Epische Lieder und Überlieferungen, die ende des 15. Jh über den Heiland-Beschützer Djerdjelez, dann über Drachen und drachen-feurige Wölfe? enststanden sind, wie Sibinjanin Janko, Dojcic kapetan oder Gavran-Kostres, blieben Grundlage der bosniakischen Epik bis zum ende des 20. Jhr. Neue Inhalte bekam die traditionelle Epik auch in den nachfolgenden Jahrhunderten. Bekannt sind auch große Kriegs- und Besatzungsepochen, die auf historischen Ereignissen begründet waren. In ihnen sind militärische Feldzüge beschrieben, an welchen zur Erweiterung oder Verteidigung des Türkischen Reiches und Bosniens vom 16. bis 18. Jhr. moselmanische, bosnische Helden aktiv teilgenommen hatten. Die bekanntesten Sänger sind nach Prof. Rastoders Worten zufolge Avdo Medjedovic und Murat Kurtagic, der wahrscheinlich auch der eletzte traditionelle Sänger ist. Es besteht auch die erste Aufnahme seines Gesangs, und sie wird in Harward als Hinterlassenschaft und Kulturerbe jener Menschheit, die langsam verschwindet, aufbewahrt. Der größte Teil des Symposions war gerade der Epik dieser zwei Sänger gewidmet.

Prof. Serbo Rastoder kündigte die Herausgabe des berühmten Epos "Die Heirat von Smailagic Meho" in Koverlag mit der Universität in Harward an.


YouTube - BOSNJACKE GUSLE-avdo mededovic
YouTube - zenidba muje hrnjice 1. dio
 
das war ursprünglich der bosniakische epos aus westbosnien(krajina) von den Bosnjaken die gegen die Österreicher kämpften schon seit hunderten jahren.
Bei uns heissen die beiden Mujo und Halil Hrnjica des weiteren gibt es djerdj elez alija und budaline tale...
der nachname eurer epischen helden "kreshnik" kommt vom bosnischen wort krajishnik nur albanisch gesprochen "kreshnik" so bezeichnet man einwohner der gegend westbosniens(krajina)
in bosnien und sandzak werden epische lieder von diesen leuten noch heute mit gusle gesungen(illyrisches streichinstrument) in montenegro auch. der epos kam über krajina flüchtlinge nach albanien.

Budalina_Tale_1_big.jpg

[...]
Prof. Serbo Rastoder kündigte die Herausgabe des berühmten Epos "Die Heirat von Smailagic Meho" in Koverlag mit der Universität in Harward an.
YouTube - BOSNJACKE GUSLE-avdo mededovic
YouTube - zenidba muje hrnjice 1. dio
Interessant, man sollte sich mit der Kultur seiner Nachbarländer auch mal enger befassen,
es kann nur zur besseren Verständigung beitragen.
 
das war ursprünglich der bosniakische epos aus westbosnien(krajina) von den Bosnjaken die gegen die Österreicher kämpften schon seit hunderten jahren.
Bei uns heissen die beiden Mujo und Halil Hrnjica des weiteren gibt es djerdj elez alija und budaline tale...
der nachname eurer epischen helden "kreshnik" kommt vom bosnischen wort krajishnik nur albanisch gesprochen "kreshnik" so bezeichnet man einwohner der gegend westbosniens(krajina)
in bosnien und sandzak werden epische lieder von diesen leuten noch heute mit gusle gesungen(illyrisches streichinstrument) in montenegro auch. der epos kam über krajina flüchtlinge nach albanien.

Budalina_Tale_1_big.jpg


Die Bosniaken-Epik oder die moslemische Epik ist eine traditionelle Kunst, eine Gesichte im Vers, die meist unter Begleitung von Gusle oder der Tambourine. Sie entstand in der 2. Hälfte des 15. Jhr, mit dem Andrang der Türken auf den Balkan und mit der stufenweisen Islamisierung der Bevökerung. Gewisse Formen der autochtonen südslowenischen Epik, der Lyrik, Überlieferung und Ballade waren in Bosnien und ihrer Umgebung schon anwesend. Gerade daraus entwickelte sich die bosniakische Epik. International bekannte Experten behaupten, sie sei nach ihrem Bau und nach der Art ihrer Vorführung der altgriechischen am ähnlichsten", sagt Prof. Dr. Serbo Rastoder.

Epische Lieder und Überlieferungen, die ende des 15. Jh über den Heiland-Beschützer Djerdjelez, dann über Drachen und drachen-feurige Wölfe? enststanden sind, wie Sibinjanin Janko, Dojcic kapetan oder Gavran-Kostres, blieben Grundlage der bosniakischen Epik bis zum ende des 20. Jhr. Neue Inhalte bekam die traditionelle Epik auch in den nachfolgenden Jahrhunderten. Bekannt sind auch große Kriegs- und Besatzungsepochen, die auf historischen Ereignissen begründet waren. In ihnen sind militärische Feldzüge beschrieben, an welchen zur Erweiterung oder Verteidigung des Türkischen Reiches und Bosniens vom 16. bis 18. Jhr. moselmanische, bosnische Helden aktiv teilgenommen hatten. Die bekanntesten Sänger sind nach Prof. Rastoders Worten zufolge Avdo Medjedovic und Murat Kurtagic, der wahrscheinlich auch der eletzte traditionelle Sänger ist. Es besteht auch die erste Aufnahme seines Gesangs, und sie wird in Harward als Hinterlassenschaft und Kulturerbe jener Menschheit, die langsam verschwindet, aufbewahrt. Der größte Teil des Symposions war gerade der Epik dieser zwei Sänger gewidmet.

Prof. Serbo Rastoder kündigte die Herausgabe des berühmten Epos "Die Heirat von Smailagic Meho" in Koverlag mit der Universität in Harward an.

Ich würd sagen eher umgekehrt.
 
Ich würd sagen eher umgekehrt.
ist bewiesen sorry... mujo ist typisch bosnischer name von mustafa abgeleitet albaner machten daraus muji halil heissen auch viele bosnjaken auch albaner... aber kreshnik sagt alles. hör dir die lieder an

ABER ICH FINDE DAS NICH SCHLIMM WIR HABEN WAS GEMEINSAM IST DOCH SCHÖN WENN IHR VON UNSERER KULTUR PROFITIEREN KONNTET HABEN BESTIMMT AUCH WAS SCHÖNES VON DEN ALBANERN GELERHNT WIR SIND ALLES BALKANESEN NACHBARN ZUSAMMEN SIND WIR STARK
 
YouTube - Kang Kreshnike me Lahut 1

Kenge Kreshnike me Lahute

Lahuta alb.
Lauta rum.
Gusle slw.

Albanian Lahuta

The Albanians, most particularly the Northern Highland tribes, refer to the instrument by the term Lahuta. It is played by a "Lahutari". The Lahutari usually plays the instrument while singing about the heroic bravery of the Albanians ovin history. The Lahuta is played to catch the attention of the audience by its touching rhythm and sound. The Lahutari sings with such a passion, that even the audience often starts to get emotional.
 
ist bewiesen sorry... mujo ist typisch bosnischer name von mustafa abgeleitet albaner machten daraus muji halil heissen auch viele bosnjaken auch albaner... aber kreshnik sagt alles. hör dir die lieder an

ABER ICH FINDE DAS NICH SCHLIMM WIR HABEN WAS GEMEINSAM IST DOCH SCHÖN WENN IHR VON UNSERER KULTUR PROFITIEREN KONNTET HABEN BESTIMMT AUCH WAS SCHÖNES VON DEN ALBANERN GELERHNT WIR SIND ALLES BALKANESEN NACHBARN ZUSAMMEN SIND WIR STARK

Kreshnik kommt aber nur bei den Albanern vor, bedeutet soviel wie Held/Ritter.

Muji und Halil kann nach der Islamisierung der Albaner geändert worden sein, vielleicht hiessen die beiden Mal anders.

Fakt ist, dass dies bei uns vor der osmanischen Zeit anfängt. Albanische-Slawische Kämpfe.
 
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