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Allen ORTHODOXEN CHRISTEN frohe Weihnachten -HRISTOS SE RODI

Albaner wie Griechen und Vlachen bestanden und auf Grund der kulturellen Überlegenheit der griechischen Volksgruppe und des Einflusses der orthodoxen Kirche von einem Hang zur Assimilierung der albanischen Volksteile geprägt waren, zumal die griechische Sprache als lingua franca im Handels-, Wirtschafts- und Kulturleben galt.


Um etwa einem albanischsprechenden orthodoxen Christen in Südalbanien klar zu machen, daß er nicht mehr Grieche, sondern Albaner sei, war es notwendig, ihm parallel zu den vertrauten religiösen Denkkategorien eine völlig neue Sichtweise mit dem Begriff Nation vorzugeben, eine Überlegung, die allenfalls bei den Tosken wie - mit Abstrichen - bei den Aromunen auf Verständnis stieß, für die Griechen indes noch nicht einmal diskussionsfähig war, da sie (im Grunde bis heute) Griechentum und Orthodoxie gleichsetzten.


Die vor diesem demographischen Hintergrund 1922 von der albanischen Regierung gegenüber dem Völkerbund gemachte Angabe von nur 16.000 ethnischen und sprachlichen Griechen mußte zwangsläufig bei der Gegenseite heftigen Protest auslösen, ging man auf griechischer Seite doch davon aus, daß mindestens 70 % aller Orthodoxen als Griechen gezählt werden müßten ("mindestens 130.000 Personen"). Eigene Erhebungen des Völkerbunds bezifferten 1923 die griechische Minderheit auf ca. 35-40.000 Personen, während die albanische Regierung 1933 wiederum gegenüber dem Völkerbund von nunmehr 37.000 anerkannten Minderheitsgriechen sprach (1939 ging Griechenland indes bereits von über 200.000 Personen aus, die zur Minderheit zu zählen seien).


Ziel aller albanischen Politik sowohl zur Zeit der Republik wie nach Errichtung der Diktatur unter Zogu ab 1925 war die Verteidigung der nationalen Einheit und die Aufrechterhaltung des staatsrechtlichen Status quo um jeden Preis. Dieser Zielsetzung standen die ethnischen Minderheiten ersichtlich im Wege mit der Folge, daß ein forcierter Assimilierungsdruck vor allem gegenüber der griechischen Volksgruppe und den einer Integration noch zögerlich gegenüberstehenden Aromunen Platz griff, der sich in einem andauernden Kampf gegen die orthodoxe Kirche und das private Schulwesen artikulierte - wohl wissend, daß es sich hierbei um die beiden Säulen handelte, die den griechischen Widerstand gegen die Türkenherrschaft getragen und zum Überleben des Griechentums unter 400jähriger Fremdherrschaft geführt hatten.


Die Gründung der Autokephalen Orthodoxen Kirche Albaniens am 10.9.1922 (die erst am 12.4.1937 vom Ökumenischen Patriarchat in Konstantinopel anerkannt wurde) durch eine Reihe albanischer Amerika-Emigranten unter Führung des Bischofs und späteren kurzzeitigen Ministerpräsidenten Fan Noli bezweckte nicht nur die Trennung von der Orthodoxen Kirche Griechenlands, sondern war ein erster Schritt, den Einfluß des Griechentums i.S. einer Dehellenisierung zurückzudrängen. Obwohl die Abspaltung bei den Gläubigen auf überwiegende Ablehnung stieß, wurde sie vom Staat mit dem Kirchengesetz vom 5.6.1923 auch formal sanktioniert, das zwar Geltung für alle Glaubensgemeinschaften hatte, jedoch speziell auf die Orthodoxie zugeschnitten war. Hoher wie niederer Klerus mußten hiernach aus Familien stammen, die seit mindestens 3 Generationen im Land ansässig waren, und der albanischen Sprache mächtig sein; Ausnahmen von der Sprachenregelung galten nur für einfache Priester in anerkannten Minderheitengebieten. Verfassungsrechtlicher Ausgangspunkt des Gesetzes war im übrigen Art.91 der Verfassung von 1920 (idF der Änderung von 1922 und später als Art.5 Abs 3 der Verfassung von 1925), wonach Religionen und Glaubensbekenntnisse in keiner Weise zu politischen Zwecken mißbraucht werden durften; eine solche politische Einflußnahme bis hin zu irredentistischer Bewegung wurde aber vor allem der orthodoxen Kirche mit der griechischen Minderheit als trojanischem Pferd unterstellt.


So sehr die Nationalisierung der Religionsgemeinschaften, zu der auch die Abschaffung des religiösen Rechts in Familien- und Erbrechtssachen durch das ZGB von 1928 gehörte, gegen die orthodoxe Kirche als Glaubensgemeinschaft der Griechen wie Aromunen gerichtet war, führte sie unfreiwillig aber auch zur eigenen Schwächung und gab den Kräften, für die der "Glaube der Albaner allein das Albanertum" war, Gelegenheit zur Kirchenverfolgung, die 1939 mit der italienischen Besetzung des Landes einsetzte und 1967 mit dem Religionsverbot durch das kommunistische Regime endete
 
Demgegenüber gab es zu Beginn des 1.Weltkriegs 360 griechische (Elementar- und weiterführende) Schulen mit über 23.000 Schülern in den südlichen Landesteilen (aber auch zB in Berat, Elbasan und Tirana), 28 rumänisch-sprachige Einrichtungen (einschließlich einer Oberschule) im Raum Korca und 3 serbische Schulen im Raum Shkodra, sowie noch die Relikte einer Reihe türkischer Volks- und Bürgerschulen. Gebildete Albaner, für die Griechisch Kultursprache war, schickten ihre Kinder zur Weiterbildung nach Korfu und Thessaloniki bzw. auf die Universität Athen. Diese griechische Kultur-Vorherrschaft war bereits den Besatzungsmächten Italien, Österreich und Frankreich ein Dorn im Auge, die deshalb in ihren Gebieten auch mit dem Aufbau eines albanischen Schulwesens begannen, um "die Bevölkerung vor einer Entnationalisierung durch das griechische Element zu beschützen".
 
Im Verhältnis zur Zwischenkriegszeit ist die zahlenmäßige Stärke der Minderheiten nach diesen Angaben nicht nur drastisch gesunken, sondern es fällt sofort ins Auge, daß zum einen die Aromunen überhaupt nicht mehr erwähnt werden und zum anderen der Bevölkerungszuwachs bei den Minderheiten wesentlich geringer ausfällt als bei der Gesamtbevölkerung. Der Grund hierfür ist aus albanischer Sicht einleuchtend: Minderheit wird definiert nach Sprache, Ethnie und Siedlungsgebiet. Da die Aromunen nie ein geschlossenes Gebiet beansprucht hatten, galten sie genau wie die verstreut lebenden Roma als weitgehend assimiliert. Den Griechen und Makedonen waren spezielle Regionen als anerkannte Minderheitengebiete zugewiesen, d.h. für die Griechen die Verwaltungsbezirke um Gjirokastro, Delvina und Saranda und für die Makedonen einige Dörfer am Prespa-See. Wer außerhalb dieser Regionen lebte oder diesen Bereich aus beruflichen oder sonstigen Gründen verließ, verlor automatisch seinen Minderheiten-Status und galt offiziell als Albaner, wie im übrigen auch die Opfer umfangreicher Zwangsumsiedlungs- sowie Verbannungs- und Internierungsmaßnahmen. Ferner sind sowohl zu Beginn der Annexion Italiens 1939 als auch nach 1944 tausende Angehörige der Minderheiten nach Griechenland bzw. Jugoslawien geflohen. Nur zum Vergleich sei gesagt, daß in den 80iger Jahren Griechenland etwa 250-300.000 Personen für die griechische und Jugoslawien etwa 50.000 Personen für die makedonische und 15.000 Personen für die montenegrinischen Minderheit reklamierte und in ausländischen Schätzungen nochmals von mindestens 15.000 - 50.000 Aromunen und 5.000 Roma die Rede war.
 
Griechen
Allgemein anerkannt ist, daß die 1989 "ermittelte" Zahl von knapp 60.000 Personen zu niedrig angesetzt war, umgekehrt aber die Forderung Griechenlands nach 250.000 bis sogar 400.000 Angehörigen der Minderheit als bloße Fortschreibung alter Religionsstatistiken genauso irreal ist. Westliche Beobachter gehen demgegenüber unter Berücksichtigung der Wahlergebnisse der Jahre 1991 und 1992 übereinstimmend von etwas mehr als 100.000 Personen aus. Davon dürfte sich allerdings der Großteil der erwerbsfähigen Bevölkerung momentan in Griechenland befinden (schon aufgrund erleichterter Erteilung von Visa und Arbeitserlaubnis), so daß gerade in den typischen Minderheitengebieten zumeist nur noch alte Menschen und Kinder anzutreffen sind. Nicht umsonst hat Griechenland wiederholt die griechische Minderheit aufgerufen, ihr angestammtes Siedlungsgebiet nicht zu verlassen und aufzugeben. Folgende Zahlen mögen dies verdeutlichen:
Nach dem Zensus von 1989 kamen im Bezirk Sarande/Delvina auf insgesamt 87768 Einwohner 36531 Griechen, sowie im Bezirk Gjirokastro auf 66773 Bewohner 19921 Griechen. Erhebungen des Helsinki-Komitees aus dem Jahre 1999 geben die Einwohnerzahl von Saranda-Stadt für 1990 mit 17000 Einwohner an, davon 7500 Griechen, während heute von den 30000 Bewohnern nur noch 3500 Personen zur griechischen Minderheit zählen. Für Delvina-Stadt lauten die Zahlen 8000 zu 4000 bzw. heute nur noch 4000 zu 500. Von den 64 Dörfern des Bezirks Saranda sind noch 35 mehrheitlich von Griechen bewohnt, von den 37 Dörfern des Bezirks Delvina noch 18 sowie in der Umgebung Gjirokastros (Dropulli-Ebene) insgesamt 34. Doch muß man davon ausgehen, dass ca.40-70% der griechisch-stämmigen und fast 50% der albanischen Bevölkerung dieser Region nach Griechenland emigriert sind.
Als Organisation der Griechen in Albanien wurde am 22.1.1991 der „Demokratischer Bund der Griechischen Minderheit" (Bashkimi Demokratik i Minoritetit Grek, kurz OMONIA) gegründet und zugelassen, der sich (wie die gleichnamige Organisation aus dem Jahr 1913) als Vereinigung auf ethnischer Basis und alleiniger Vertreter der politischen, sozialen und kulturellen Interessen der Minderheit versteht, sich indes aufgrund des Parteiengesetzes vom 25.7.1991 aber zunächst nicht originär politisch (zB durch Teilnahme an Wahlen) betätigen durfte (vgl. unten Kap. B 6 f). Der grenzüberschreitende Kontakt der griechischen Minderheit zum Mutterland war nach der politischen Wende zunächst als wichtiger Baustein bei der Identitätsfindung begrüßt und stark genutzt worden. In der Folgezeit kam es allerdings zu Spannungen zwischen beiden Ländern, die ihre Ursachen sowohl in außenpolitischen (Anerkennung FYROMs durch Albanien, Kreditblockade durch Griechenland, Überfall griechischer "Freischärler" auf albanische Militäreinrichtungen, Rückführung albanischer Arbeitsemigranten usw.) wie innenpolitischen (Schul- und Kirchenstreit, Omonia-Prozeß) Umständen hatten und vor allem auf dem Rücken der Minderheit ausgetragen wurden. Seit 1995 sind indes nahezu alle diese Streitigkeiten beigelegt, wozu die von Griechenland gewährte wirtschaftliche Hilfe und die Einreiseerleichterungen für Albaner nach Griechenland genauso beigetragen haben wie umgekehrt die völlige Anerkennung des Minderheitenstatus des griechischen Bevölkerungsanteils durch die albanische Regierung.
 
Makedonen
Im albanischen Kontext sind entsprechend der Zählung von 1989 hierunter die in 9 Dörfern am Prespa-See residierenden Makedonen gemeint, deren Existenz von Albanien in der Vergangenheit nie geleugnet, idR aber als Randerscheinung (ca.4500 Personen) abgetan wurde. Die Bewohner dieser Region haben sich im März 1991 zu einer Vereinigung unter dem Namen DOMNEA (Demokratische Organisation des Verbandes der Makedonen Albaniens) zusammengeschlossen und geben die Zahl ihrer Angehörigen mit 100.000 an, was um eine Größenordnung zu hoch angesetzt erscheint (übliche Schätzungen gehen von 10.000 Personen aus, das Helsinki-Kommittee spricht in seiner Erhebung von 1999 von 4280 Personen) und sogar noch die schon früher als übertrieben gewerteten Angaben aus Jugoslawien (45.000-60.000) übertrifft. 1995 hat sich eine weitere Gruppe unter dem Namen "PRESPA - Organisation für den Schutz der Makedonen" konstituiert, die wie die DOMNEA inzwischen in der Union der Mazedonier Albaniens aufgegangen sind (mit weiteren Unterverbänden namens Mir, Med und Gora). Diese Union hat Anfang 2002 eine Reihe von Prioritäten und Forderungen aufgestellt betr. die Anerkennung individueller Minderheitenrechte, Verbesserung des Schulwesens in makedonischer Sprache, Einführung eines Minderheitenproporzes im Wahlrecht, Bestellung eines Vertreters der Minderheit beim Büro für Minderheitsfragen usw. Die Grenzöffnung bei Gorica nach Makedonien hat zu einem lebhaften Austausch der Minderheit mit dem Mutterland geführt und die Situation merklich entspannt. Neues Konfliktpotential hat allerdings die Ankündigung der makedonischen Regierung im August 2002 ausgelöst, man werde sukzessive "an die rund 160.000 Menschen makedonischer Herkunft in Albanien" Staatsangehörigkeitsdokumente und Pässe verteilen, um sie ihrer ethnischen Heimat näher zu bringen, nachdem bei einem illegalen Grenzübertritt des makedonischen Innenministers eine solche Aktion auf albanischem Boden bereits gestartet worden war. Auch die Äußerungen des Leiters des "Ethnic Research Centers" in Tirana und Vorsitzenden der Organisation MIR, der Anteil der Minderheiten betrage in Wahrheit 35%, dürfte bei den Albaner eher Unmut auslösen. Vom Makedonischen Weltkongreß wird neuerdings bemängelt, dass in der Gora-Region 200 mazedonische Kinder zwischen 3 und 6 Jahren im Rahmen eines von Großbritannienen geförderten Programms Albanisch statt Makedonisch lernen, was als rassisistische Maßnahme eingestuft wird und allein das Ziel habe, die mazedonischen Kinder von klein auf ihrer Nationalität zu berauben. Schwer einzuordnen sind schließlich die sog. Gorani, Muslime, die einen dem Bulgarischen und Makedonisch ähnlichen Dialekt sprechen und auf 8 Dörfer im Osten des Landes konzentriert sind und Unterstützung bei der Allianz der islamischen Mazedonier finden.
 
Montenegriner
Hierbei handelt es sich um (nach Erhebungen des Helsinki Komitees in 1999 geschätzt) etwa 1800-2000 serbisch-sprachige Personen im Raum des Shkodra-Sees und im nördlichen Berggrenzland zu Montenegro, die 1989 eher symbolisch mit ca.100 Personen angegeben und nach 1991 zunächst überwiegend nach Jugoslawien übergewechselt waren. Eigentlich spielen sie als Minderheit keine Rolle mehr, auch wenn sich 1992 überraschend ein montenegrinischer Verein "Leben und Harmonie" gebildet hat, der Ansprüche auf muttersprachlichen Unterricht und Anerkennung der traditionellen Familiennamen in offiziellen Dokumenten anstelle der albanischen Versionen angemeldet hat. 1994 wurde ein weiterer Verband "Moraca-Rozafa" gegründet, der die Anerkennung als offizielle Minderheit fordert und sich politisch in der Menschenrechtspartei (PBDNJ) engagiert hat.
 
Aromunen (Vlachen)
Wie schon ausgeführt wurden die Aromunen im Zensus von 1989 nicht mehr als eigene Volksgruppe aufgeführt (sondern nur im Topf der "Sonstigen" mit rund 1300 Personen) und ihnen auch kein nationaler Minderheitenstatus zugebilligt, da sie weitgehend als sprachlich wie kulturell assimiliert galten. Zwar waren die Aromunen zu osmanischer Zeit noch als griechisch-orthodoxe Christen mit Autonomierechten anerkannt; da sie in der Vergangenheit als Wanderhirten aber kein geschlossenes Siedlungsgebiet beanspruchten, gerieten sie mit den Grenzziehungen von 1913 in einen Assimilationsprozeß, der durch die zunehmende Behinderung ihrer transhumanen Lebensweise noch beschleunigt wurde. Umso bemerkenswerter ist, daß sich nach der politischen Wende schon 1991 eine aromunische Volksgruppe meldete und einen „Verband der Aromunen Albaniens" (Aremenjlidin Albania) gründete, der inzwischen offiziell als Interessensvertretung zugelassen ist und die Zahl der Albaner mit aromunischer Abstammung mit ca. 200-300.000 angibt. Weitere Organisationen sind die Vereine "Vlachen von Voskopoja" und "Aefallofisi". Sahen sich die Aromunen selbst nur noch beschränkt als nationale bzw. ethnische Minderheit und wollten als weitgehend in die albanische Mehrheit integrierter Bevölkerungsbestandteil lediglich auf ihre Herkunft und geschichtliche Kultur (i.S. einer landsmannschaftlichen Gruppe) hinweisen, machen sie inzwischen mit Unterstützung Rumäniens massiv Minderheitenrechte geltend.
 
@Ilir

Kurzgefasst : Nein nicht alle Orthodoxen sind Albaner ,es ist eine multiethnische Kirche die der orthodoxen Skipetaren , Aromunen , Griechen!!!!
 
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