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Man beachte, das die Kelten auch im Balkan siedelten und diese Siedlung Handels Verkehr in das Mittelmeer hatten.
KELTISCHE SIEDLUNG
Älteste Stadt Mitteleuropas liegt in Deutschland
Die Sensation schlummerte im Holz: Analysen von Balken haben nun ergeben, dass Überreste der Heuneburg bei Herbertingen mehr als 2500 Jahre alt sind. Damit wäre die keltische Siedlung die älteste Stadt Mitteleuropas.
Ausgrabungsstätte Heuneburg: Ehemalige Fürstenresidenz?
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DDP
Ausgrabungsstätte Heuneburg: Ehemalige Fürstenresidenz?
Archäologen müssen sich oft mit sehr wenig zufrieden geben. Doch was sie aus Tonscherben, winzigen Holzresten oder Knochen herauslesen, krempelt mitunter die Weltgeschichte um. Nun sind Forscher beim Graben auf eine Sensation in Deutschland gestoßen: Auf der Heuneburg bei Herbertingen im Kreis Sigmaringen haben Forscher vor einigen Wochen die Überreste eines keltischen Steintors ausgegraben, das bis zu 2500 Jahre alt sein soll. Damit wäre die Siedlung die älteste Stadt in Mitteleuropa.
Bisher waren die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Heuneburg erst im Mittelalter errichtet worden war. Doch nun hat die Datierung einiger Holzbalken ergeben, dass an der gleichen Stelle schon vor zweieinhalbtausend Jahren eine keltische Befestigungsanlage gestanden hat. "Einer der verwendeten Buchenstämme wurde im Jahr 578 vor Christus gefällt", sagte Grabungsleiter Jörg Bofinger.
Die Mauern der Festung sind fast einen Meter dick, das freigelegte Tor misst acht mal zwölf Meter. Die Forscher glauben deshalb, dass es sich um eine Fürstenresidenz gehandelt haben muss, die bis zu 6000 Menschen beherbergte. Dabei erstaunte die Archäologen auch die Architektur: Der Baustil stammt aus dem Mittelmeerraum. Außerdem wiesen Funde von Amphoren und Trinkschalen darauf hin, dass die dort lebenden Kelten mit den griechischen Handelsmetropolen am Mittelmeer in Kontakt standen.
Keltisches Tor: 2500 Jahre alte Balken
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DDP
Keltisches Tor: 2500 Jahre alte Balken
Die Kelten waren vor allem in Europa und Kleinasein verbreitet. Ihre Kultur reichte von Irland bis in das heutige Ungarn. Sie lebten vor allem vom Ackerbau und der Viehzucht, ihre Siedlungen bestanden meist nur aus Holz und Lehm. Der Reichtum eines Kelten wurde in Rindern gemessen. Umso erstaunlicher ist der Fund des Kalksteintors auf dem Gebiet der Heuneburg, das überdies nur ein kleiner Teil der Befestigungsanlagen war. Ausgedehnte Wälle und Mauern sollen die Bagger der Forscher in den nächsten Wochen noch freilegen.
Schon seit über 50 Jahren tummeln sich die Wissenschaftler auf dem Gelände der Heuneburg, nachdem sie bereits im 18. Jahrhundert von Laien-Ausgräbern bevölkert war. Das Gelände gilt nun als Eldorado für Keltenforscher, seit durch die Untersuchungen der Archäologischen Denkmalpflege des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg in den letzten drei Jahren feststeht, dass die Heuneburg viel älter ist als anfangs gedacht.
Im Innern der antiken Siedlung hoffen die Archäologen nun, auch noch die klassischen Stadtmerkmale zu finden, um ihre Theorie zu stützen. Die Archäologen graben deshalb vor allem nach Handwerksquartieren und dem Marktplatz.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,373567,00.html
KELTISCHE SIEDLUNG
Älteste Stadt Mitteleuropas liegt in Deutschland
Die Sensation schlummerte im Holz: Analysen von Balken haben nun ergeben, dass Überreste der Heuneburg bei Herbertingen mehr als 2500 Jahre alt sind. Damit wäre die keltische Siedlung die älteste Stadt Mitteleuropas.
Ausgrabungsstätte Heuneburg: Ehemalige Fürstenresidenz?
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Archäologen müssen sich oft mit sehr wenig zufrieden geben. Doch was sie aus Tonscherben, winzigen Holzresten oder Knochen herauslesen, krempelt mitunter die Weltgeschichte um. Nun sind Forscher beim Graben auf eine Sensation in Deutschland gestoßen: Auf der Heuneburg bei Herbertingen im Kreis Sigmaringen haben Forscher vor einigen Wochen die Überreste eines keltischen Steintors ausgegraben, das bis zu 2500 Jahre alt sein soll. Damit wäre die Siedlung die älteste Stadt in Mitteleuropa.
Bisher waren die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Heuneburg erst im Mittelalter errichtet worden war. Doch nun hat die Datierung einiger Holzbalken ergeben, dass an der gleichen Stelle schon vor zweieinhalbtausend Jahren eine keltische Befestigungsanlage gestanden hat. "Einer der verwendeten Buchenstämme wurde im Jahr 578 vor Christus gefällt", sagte Grabungsleiter Jörg Bofinger.
Die Mauern der Festung sind fast einen Meter dick, das freigelegte Tor misst acht mal zwölf Meter. Die Forscher glauben deshalb, dass es sich um eine Fürstenresidenz gehandelt haben muss, die bis zu 6000 Menschen beherbergte. Dabei erstaunte die Archäologen auch die Architektur: Der Baustil stammt aus dem Mittelmeerraum. Außerdem wiesen Funde von Amphoren und Trinkschalen darauf hin, dass die dort lebenden Kelten mit den griechischen Handelsmetropolen am Mittelmeer in Kontakt standen.
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Die Kelten waren vor allem in Europa und Kleinasein verbreitet. Ihre Kultur reichte von Irland bis in das heutige Ungarn. Sie lebten vor allem vom Ackerbau und der Viehzucht, ihre Siedlungen bestanden meist nur aus Holz und Lehm. Der Reichtum eines Kelten wurde in Rindern gemessen. Umso erstaunlicher ist der Fund des Kalksteintors auf dem Gebiet der Heuneburg, das überdies nur ein kleiner Teil der Befestigungsanlagen war. Ausgedehnte Wälle und Mauern sollen die Bagger der Forscher in den nächsten Wochen noch freilegen.
Schon seit über 50 Jahren tummeln sich die Wissenschaftler auf dem Gelände der Heuneburg, nachdem sie bereits im 18. Jahrhundert von Laien-Ausgräbern bevölkert war. Das Gelände gilt nun als Eldorado für Keltenforscher, seit durch die Untersuchungen der Archäologischen Denkmalpflege des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg in den letzten drei Jahren feststeht, dass die Heuneburg viel älter ist als anfangs gedacht.
Im Innern der antiken Siedlung hoffen die Archäologen nun, auch noch die klassischen Stadtmerkmale zu finden, um ihre Theorie zu stützen. Die Archäologen graben deshalb vor allem nach Handwerksquartieren und dem Marktplatz.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,373567,00.html