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Analphabetenquote der Roma in Montenegro bei 70 Prozent

lupo-de-mare

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Analphabetenquote der Roma in Montenegro bei 70 Prozent


– Leiter des Demokratischen Roma-Zentrums beklagt auch hohe Arbeitslosigkeit und den "katastrophalen Status" der Roma-Frauen


Podgorica, 21.12.2004, MINA, serb.


Die Roma in Montenegro leben an der Armutsgrenze, fast 70 Prozent von ihnen sind Analphabeten und ihre Lebenserwartung liegt bei etwa 60 Jahren. Das erklärte heute der Leiter des Demokratischen Roma-Zentrums, Ivan Toskic. Nach seinen Angaben hindern das niedrige Bildungsniveau und überkommenen Vorurteile die Roma daran, Arbeitsplätze im staatlichen oder privaten Sektor zu erhalten.


"Nur fünf Prozent der Roma haben dauerhaft Arbeit und ihr durchschnittlicher Lohn übersteigt nicht 150 Euro. Angesichts der Größe der Roma-Familien ist es klar, dass diese Summe ihre Ausgaben für Lebensmittel nicht decken kann, was der Grund ist, warum sie betteln müssen", so Toskic auf einer Pressekonferenz.


Die ganze Geschichte hindurch habe man den Roma steht das Recht auf Bildung in ihrer Muttersprache sowie Unterricht über Geschichte und Kultur ihrer Volksgruppe verweigert. Dies habe entweder zu einer Trennung oder einer Assimilierung der Roma geführt. (...)


Die Umfrage "Roma-Frauen an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, ja oder nein". Bei der 1000 Frauen befragt worden seien, habe aufgedeckt, dass der Status der Roma-Frauen katastrophal sei, sowohl innerhalb der Roma-Familie, als auch in der gesamten Gesellschaft.


"Die Umfrage brachte ein sehr niedriges Bildungsniveau unter den Roma-Frauen zu Tage. Nur eine sehr kleine Zahl von ihnen hat die Grund-, Sekundar- oder Kollegstufe absolviert", erläuterte Toskic. Nur drei Roma-Frauen in ganz Montenegro hätten Universitäts-Abschlüsse.


Die montenegrinischen Medien achteten nicht genügend auf die Probleme der Roma-Community. Er fügte hinzu, der Montenegrinische Rundfunk habe auf Initiative des demokratischen Roma-Zentrums damit angefangen, Sendengen über die Roma auszustrahlen. (MK)

http://www.dw-world.de/dw/article/0,1564,1437820,00.html
 
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