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Analphabetentum nicht besiegt
29 Prozent der Frauen über 44 Jahren können nicht lesen - Abwanderung aus dem Osten hält an
Istanbul - In der Türkei ist acht Jahrzehnte nach Einführung der lateinischen Schrift durch Republik-Gründer Atatürk das Analphabetentum noch nicht überwunden. 8,5 Prozent der Türken insgesamt und 29 Prozent der Türkinnen über 44 Jahre können weder lesen noch schreiben. Die Zahlen gehören zu den Ergebnissen einer groß angelegten Studie zur Lage der türkischen Gesellschaft, die von der liberalen Zeitung "Milliyet" veröffentlicht wurden.
Besonders verbreitet ist das Analphabetentum im Südosten des Landes: Dort ist fast jeder vierte Erwachsene Analphabet. Die Untersuchung belegt auch das starke Bildungs- und Einkommensgefälle von West nach Ost. Viele Türken sind deshalb entschlossen, ihre Heimat zu verlassen. Die Studie entwirft das Bild eines in weiten Bereichen rückständigen Landes. 52 Prozent der Türken haben nur die Grundschule oder überhaupt keine Schule besucht. Die Zahl der Berufsschulabsolventen liege mit lediglich 2,85 Prozent der Bevölkerung weit unter den Bedürfnissen des Landes. Knapp neun Prozent haben eine Fachhochschule oder eine Universität besucht.
Die in den vergangenen Jahren intensivierten Bemühungen um eine Schulausbildung für Mädchen dürfte sich ausgezahlt haben: Nur 6,4 Prozent der türkischen Frauen zwischen 18 und 28 Jahren hätten keine abgeschlossene Schulbildung.
Laut der Studie müssen 16,4 Prozent der Haushalte in der Türkei mit weniger als 400 Euro im Monat auskommen; neun von zehn Haushalten haben weniger als 650 Euro im Monat zur Verfügung. Besonders arm ist der vorwiegend kurdisch besiedelte Südosten: 45 Prozent der dortigen Haushalte gehören zur unteren Einkommensschicht. Gleichzeitig sind dort die Familien am größten: 16,5 Prozent der südostanatolischen Haushalte bestehen aus mehr als neun Menschen.
Abwanderung
Die Abwanderung aus dem türkischen Osten hält unvermindert an. Laut "Milliyet" leben inzwischen weit mehr Kurden in der Bosporus-Metropole Istanbul als in Diyarbakir, der größten Stadt der Kurdengebiete. Jeder zweite Türke will entweder seine Heimat selbst verlassen oder zumindest seine Kinder an einem anderen Ort aufwachsen sehen.
Für die Erstellung der Studie befragte das Meinungsinstitut Konda im Auftrag von "Milliyet" 48.000 Menschen in allen Teilen der Türkei. Die relative Armut der Türkei gehört zu den größten Hindernissen der EU-Bewerbung des Landes. (AFP)
habe keine meinung dazu habe diesen thread rein aus informativen gründen eröffnet.
29 Prozent der Frauen über 44 Jahren können nicht lesen - Abwanderung aus dem Osten hält an
Istanbul - In der Türkei ist acht Jahrzehnte nach Einführung der lateinischen Schrift durch Republik-Gründer Atatürk das Analphabetentum noch nicht überwunden. 8,5 Prozent der Türken insgesamt und 29 Prozent der Türkinnen über 44 Jahre können weder lesen noch schreiben. Die Zahlen gehören zu den Ergebnissen einer groß angelegten Studie zur Lage der türkischen Gesellschaft, die von der liberalen Zeitung "Milliyet" veröffentlicht wurden.
Besonders verbreitet ist das Analphabetentum im Südosten des Landes: Dort ist fast jeder vierte Erwachsene Analphabet. Die Untersuchung belegt auch das starke Bildungs- und Einkommensgefälle von West nach Ost. Viele Türken sind deshalb entschlossen, ihre Heimat zu verlassen. Die Studie entwirft das Bild eines in weiten Bereichen rückständigen Landes. 52 Prozent der Türken haben nur die Grundschule oder überhaupt keine Schule besucht. Die Zahl der Berufsschulabsolventen liege mit lediglich 2,85 Prozent der Bevölkerung weit unter den Bedürfnissen des Landes. Knapp neun Prozent haben eine Fachhochschule oder eine Universität besucht.
Die in den vergangenen Jahren intensivierten Bemühungen um eine Schulausbildung für Mädchen dürfte sich ausgezahlt haben: Nur 6,4 Prozent der türkischen Frauen zwischen 18 und 28 Jahren hätten keine abgeschlossene Schulbildung.
Laut der Studie müssen 16,4 Prozent der Haushalte in der Türkei mit weniger als 400 Euro im Monat auskommen; neun von zehn Haushalten haben weniger als 650 Euro im Monat zur Verfügung. Besonders arm ist der vorwiegend kurdisch besiedelte Südosten: 45 Prozent der dortigen Haushalte gehören zur unteren Einkommensschicht. Gleichzeitig sind dort die Familien am größten: 16,5 Prozent der südostanatolischen Haushalte bestehen aus mehr als neun Menschen.
Abwanderung
Die Abwanderung aus dem türkischen Osten hält unvermindert an. Laut "Milliyet" leben inzwischen weit mehr Kurden in der Bosporus-Metropole Istanbul als in Diyarbakir, der größten Stadt der Kurdengebiete. Jeder zweite Türke will entweder seine Heimat selbst verlassen oder zumindest seine Kinder an einem anderen Ort aufwachsen sehen.
Für die Erstellung der Studie befragte das Meinungsinstitut Konda im Auftrag von "Milliyet" 48.000 Menschen in allen Teilen der Türkei. Die relative Armut der Türkei gehört zu den größten Hindernissen der EU-Bewerbung des Landes. (AFP)
habe keine meinung dazu habe diesen thread rein aus informativen gründen eröffnet.