Krajisnik
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Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Moschee der südafghanischen Stadt Kandahar sind am Mittwoch mindestens 20 Menschen getötet worden, unter ihnen der Polizeichef von Kabul. Wie ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums mitteilte, sprengte sich der Attentäter am Morgen während der Trauerfeier für einen am Wochenende ermordeten hohen Geistlichen in die Luft. Mindestens 40 Trauergäste wurden verletzt. An der Zeremonie nahmen rund 60 Menschen teil, darunter auch ranghohe Provinzvertreter. Die Regierung vermutet die radikalislamische Taliban-Miliz hinter dem bislang blutigsten Anschlag in diesem Jahr.
Täter als Polizist verkleidet
Augenzeugen berichteten, der Attentäter habe eine Polizei-Uniform getragen. Er sei auf den Polizeichef General Mohammed Akram Chakriswal zugegangen, habe mit dessen ausgezogenen Schuhen hantiert und dabei den Sprengsatz gezündet. Chakriswal, seine Leibwächter und alle in der Nähe Stehenden seien auf der Stelle tot gewesen. "Es war eine sehr schwere Explosion; überall in der Moschee und auf ihrem Gelände war Blut und lagen Körperteile." Chakriswal war früher Polizeichef von Kandahar.
Hochburg der Taliban
Die südafghanische Stadt war die Hochburg des Ende 2001 gestürzten Taliban-Regimes. Seit Frühjahrsbeginn nimmt dort die Zahl der Anschläge wieder rapide zu. Erst am Sonntag erschossen unbekannte Attentäter den Anführer der moslemischen Gelehrten in Kandahar und Unterstützer von Präsident Hamid Karsai, Mullah Maulwi Abdullah Fajas. Die Taliban bekannten sich zu dem Attentat. Fajas hatte in der vergangenen Woche den Rat der Ulemas, der islamischen Rechtsgelehrten in Afghanistan, zusammengerufen und sich offen gegen die Taliban gestellt. Während der Sitzung wurde Taliban-Chef Mullah Omar der Titel Amirul Mominin (Führer aller Gläubigen) aberkannt. Die Moschee ist nach Fajas' Vater und Vorgänger Abdul Rab benannt, der bereits vor zwei Jahren bei einem Bombenanschlag getötet worden war.
Taliban-Regime noch nicht besiegt
Noch zum Ende des besonders harten afghanischen Winters hatten die US-Truppen und ihre afghanischen Verbündeten die Taliban für weitgehend besiegt erklärt, dies jedoch inzwischen wieder zurückgenommen. Seit Anfang des Jahres wurden bei Anschlägen und Kämpfen vor allem im Süden des Landes mehr als 250 Menschen getötet, nach US-Angaben zumeist Rebellen. Die Regierung befürchtet, dass die Gewalt vor der für 18. September geplanten Parlamentswahl weiter zunimmt.
Mafiastrukturen nehmen zu
Neben den Taliban sind Karsai und seine Regierung mit den traditionellen Stammesfürsten in den entlegenen Provinzen des Landes konfrontiert, die häufig mit dem Drogenkartell zusammenarbeiten oder ihm sogar angehören. Jüngste Herausforderung schließlich ist die wachsende Unsicherheit in den großen Städten, die zunehmend von Diebes- und Mafia-ähnlichen Banden unsicher gemacht werden. Eine dieser Banden soll hinter der Entführung der italienischen Care-Mitarbeiterin Clementina Cantoni am 16. Mai in Kabul stehen.
Täter als Polizist verkleidet
Augenzeugen berichteten, der Attentäter habe eine Polizei-Uniform getragen. Er sei auf den Polizeichef General Mohammed Akram Chakriswal zugegangen, habe mit dessen ausgezogenen Schuhen hantiert und dabei den Sprengsatz gezündet. Chakriswal, seine Leibwächter und alle in der Nähe Stehenden seien auf der Stelle tot gewesen. "Es war eine sehr schwere Explosion; überall in der Moschee und auf ihrem Gelände war Blut und lagen Körperteile." Chakriswal war früher Polizeichef von Kandahar.
Hochburg der Taliban
Die südafghanische Stadt war die Hochburg des Ende 2001 gestürzten Taliban-Regimes. Seit Frühjahrsbeginn nimmt dort die Zahl der Anschläge wieder rapide zu. Erst am Sonntag erschossen unbekannte Attentäter den Anführer der moslemischen Gelehrten in Kandahar und Unterstützer von Präsident Hamid Karsai, Mullah Maulwi Abdullah Fajas. Die Taliban bekannten sich zu dem Attentat. Fajas hatte in der vergangenen Woche den Rat der Ulemas, der islamischen Rechtsgelehrten in Afghanistan, zusammengerufen und sich offen gegen die Taliban gestellt. Während der Sitzung wurde Taliban-Chef Mullah Omar der Titel Amirul Mominin (Führer aller Gläubigen) aberkannt. Die Moschee ist nach Fajas' Vater und Vorgänger Abdul Rab benannt, der bereits vor zwei Jahren bei einem Bombenanschlag getötet worden war.
Taliban-Regime noch nicht besiegt
Noch zum Ende des besonders harten afghanischen Winters hatten die US-Truppen und ihre afghanischen Verbündeten die Taliban für weitgehend besiegt erklärt, dies jedoch inzwischen wieder zurückgenommen. Seit Anfang des Jahres wurden bei Anschlägen und Kämpfen vor allem im Süden des Landes mehr als 250 Menschen getötet, nach US-Angaben zumeist Rebellen. Die Regierung befürchtet, dass die Gewalt vor der für 18. September geplanten Parlamentswahl weiter zunimmt.
Mafiastrukturen nehmen zu
Neben den Taliban sind Karsai und seine Regierung mit den traditionellen Stammesfürsten in den entlegenen Provinzen des Landes konfrontiert, die häufig mit dem Drogenkartell zusammenarbeiten oder ihm sogar angehören. Jüngste Herausforderung schließlich ist die wachsende Unsicherheit in den großen Städten, die zunehmend von Diebes- und Mafia-ähnlichen Banden unsicher gemacht werden. Eine dieser Banden soll hinter der Entführung der italienischen Care-Mitarbeiterin Clementina Cantoni am 16. Mai in Kabul stehen.