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Antike Griechen: Der Trojanische Krieg

SrpskiJunak

Balkanspezialist
Da ich Griechen mag als auch ihre einzigeartige Geschichte und damalige Mythologie, hier etwas über den trojanischen Krieg. Viel Spass beim lesen.
Der Trojanische Krieg

Als Peleus, der König von Phythia, die Meernymphe Thetis heiratete, da waren alle Götter zur der Hochzeit eingeladen. Nur eine Göttin schloss man von der Feierlichkeit aus: Eris, die Göttin der Zwietracht und des Streites. Voller Zorn erschien sie dennoch auf der Feier und warf mitten unter die Gäste einen goldenen Apfel mit der Aufschrift "Für die Schönste!". Unter den drei Göttinen Hera, Athene und Aphrodite brach nun ein Zank aus, da jeder den Apfel für sich beanspruchen wollte. Schließlich sprach Zeus ein Machtwort, um den Zwist zu beenden. Paris, der jüngste Sohn des Trojanerkönigs Priamos, sollte die Entscheidung treffen. Zusammen mit dem Götterboten Hermes begaben sich die drei Göttinnen zum Berg Ida, wo der Jüngling die väterlichen Herden hütete. Alle drei umwarben ihn sogleich und versprachen ihm Geschenke, wenn die Wahl auf sie fallen würde. Hera stellt ihm die Herrschaft über die Erde in Aussicht, Athene Heldenruhm und Aphrodite, die schönste Frau in Gestalt der Helena. Die sagenhafte Schönheit Helenas war Paris schon zu Ohren gekommen, und da entschied er sich für Aphrodite. Voller Zorn und Rachsucht wandten sich da Hera und Athene von Paris ab.

Aphrodite geleitete nun ihren Schützling nach Sparta zu König Menelaos, dessen Gattin die schöne Helena war. Mit Aphrodites Hilfe gewann Paris die Zuneigung von Helena und in der Abwesenheit ihres Gemahls flüchteten sie beide nach Troja. Der so betrogene Gatte schwor sogleich Rache und rüstete zu einem gewaltigen Feldzug gegen Troja.

Aus der Verbindung von Peleus und Thetis entstammte der große Held Achilleus. Thetis liebte ihren Sohn sehr und wollte für ihn Unsterblichkeit erlangen. So tauchte sie das Neugeborene in den Fluss Styx, der durch die Unterwelt Hades' verlief. Dabei hielt sie ihn an der Ferse und vergaß, diese ebenfalls zu befeuchten. Und so kam es, dass Achilleus an dieser Stelle verwundbar sein sollte.

Der Feldzug gegen Troja Als Menelaos von dem Raub seiner Frau erfuhr, reiste er sofort nach Mykene zu seinem Bruder Agamemnon. Dieser teilte den Schmerz seines Bruders und war zornig über diese frevelhafte Versündigung gegen das Gastrecht. Gemeinsam mit dem greisen Freund Nestor zu Pylos beschlossen sie, ganz Griechenland zu bereisen und die Fürsten zu einem Feldzug gegen Troja aufzurufen. Tlepolemos, ein Fürst aus Rhodos und ein Sohn des Herakles, war der erste, der sich ihnen anschloss und neunzig Schiffe für den Krieg aufstellte. Dann folgte Diomedes, der Sohn des Helden Tydeus, mit achtzig Schiffen. So erhob sich nach und nach ganz Griechenland gegen das trügerische Troja und zuletzt fehlten nur noch zwei berühmte Fürsten.

Der eine war der listige Odysseus aus Ithaka. Dieser wollte seine junge Frau Penelope und seinen soeben geborenen Sohn Telemachos nicht verlassen. Als nun Menelaos mit seinem Vertrautem Palamedes zu Odysseus kam, stellte er sich wahnsinnig. Zu dem Ochsen hatte er einen Esel vor dem Pflug gespannt und streute statt des Samens Salz in die Furchen. Doch Palamedes durchschaute die List des Ithaker-Fürsten und schlich sich heimlich zu seinem Palast, nahm seinen Sohn aus der Wiege und brachte ihn zu dem Feld. Dann legte er Telemachos in die Furche, über die Odysseus eben hinwegackern wollte. Dieser hielt sofort an, da er den Pflug nicht über seinen Sohn ziehen wollte. So wurde er überführt und konnte sich nicht länger weigern, an dem Feldzug teilzunehmen. Er versprach, zwölf Schiffe dem Menelaos zur Verfügung zu stellen.

Der letzte Fürst, der nun noch fehlte, war Achilleus. Mit neun Jahren wurde ihm von dem Seher Kalchas geweissagt, dass die ferne Stadt Troja ohne den Knaben nicht erobert werden könne. Diese Weissagung drang auch zu seiner Mutter Thetis hinab in die tiefe See. Sie wusste, dass ihr Sohn in Troja den Tod finden würde. Um dies zu verhindern, stieg sie wieder aus dem Meere empor und schlich sich in den Palast ihres Gatten. Dort steckte sie ihren Sohn in Mädchenkleider und brachte ihn in dieser Verkleidung zu dem König Lykomedes auf die Insel Skyros, der ihn unter seinen Mädchen als Jungfrau heranwachsen ließ.

Der Seher Kalchas wusste jedoch um seinen Aufenthaltsort, und so wurde Odysseus und Diomedes nach Skyros geschickt, um Achilleus zu holen. Als der König ihnen nun seine Jungfrauen vorführte, erkannten sie den künftigen Helden nicht. Da griff Odysseus zu einer List. Er ließ Speer und Schild in den Saal bringe, wo sich die Frauen üblicherweise aufhielten. Zum Schein wurde die Kriegstrompete geblasen. Bei diesen Schreckenstönen flohen alle Frauen aus dem Saal, nur Achilleus blieb zurück und griff mutig zu den Waffen. So entlarvt, versprach er, mit seinem Freund Patroklos und fünfzig Schiffen zu dem griechischen Herr zu stoßen.

Die Opferung der Iphigeneia In der Hafenstadt Aulis in Böotien sammelten sich das Heer und die Flotte der Griechen. Als Oberbefehlshaber wurde Agamemnon ernannt.

Als die Schiffe nun endlich aufbrechen wollten, wehte kein Lüftchen und die Flotte konnte nicht auslaufen. Da befragte man den Seher Kalchas nach der Ursache dieser unheimlichen Windstille. Dieser antwortete, dass die Göttin Artemis dem Agamemnon zürne, der auf der Jagd einer ihrer heiligen Hirschkühe getötet hatte. Solange würde kein Wind wehen, bis Agamemnon seine älteste Tochter, die schöne Iphigeneia, ihr geopfert hätte.

Groß war da der Schmerz des Vaters. Doch das Heer war in Aufruhr und so erklärte er sich zu diesem Opfer bereit. Unter dem Vorwand, dass Achilleus Iphigneia heiraten wollte, schickte er nach seiner Frau Klytemnästra und seiner Tochter. Voll Freude eilten sie beide mit Orestes, dem Sohn des Agamemnons nach Aulis. Doch schon bald erfuhr Klytemnästra von der eigentlichen Absicht ihres Mannes und vor Iphigeneia machte sie ihrem Mann die schlimmsten Vorwürfe. Iphegeneia erklärte sich jedoch Griechenland zuliebe bereit, in den Opfertod zu gehen. So wurde der Altar im Heiligen Hain der Artemis vor Aulis bereitet und Kalchas stand mit dem Opfermesser bereit, die schreckliche Zeremonie zu vollziehen. Da fühlte sich Artemis durch den Gehorsam Agamemnons und seine erlittene Seelenqual versöhnt und so entrückte sie das Mädchen in einer Wolke und legte dafür eine Hirschkuh auf den Opferaltar.

Agamemnon eilte sofort zum Zelt seiner Gattin, um ihr die frohe Botschaft zu verkünden. Doch diese war schon auf dem Weg nach Mykene zurück und in ihrem Herzen brannte der Hass gegen den Mörder ihres Kindes.

Jetzt endlich konnte die Flotte unter günstigen Winden in See stechen. Schon nach wenigen Tagen erreichte sie die Küste Trojas und errichteten ihr Lager in der Ebene des Flusses Skamandros.

Die Helden vollbrachten große Taten in dieser gewaltigen Schlacht. Unzählige fanden den Tod. Selbst die Götter griffen in das Geschehen ein. Aphrodite und Apollon standen auf der Seite der Trojaner, Hera und Athene, die Gekränkten, unterstützten die Griechen.

So ging Jahr um Jahr vorüber. Die Trojaner jedoch fühlten sich in ihren Mauern sicher.

Achilleus Streit mit Agamemnon Zehn Jahre dauerte nun schon die Belagerung Trojas. Viele sehnten sich nach dem Ende des langen Krieges. Doch nun schien sich das Kriegsglück von den Griechen abzuwenden. Agamemnon hatte auf einen seiner Beutezüge in den umliegenden Städten dem Priester Chryses seine Tochter Chryseis geraubt. Der tief betrübte Vater erschien mit Geschenken im Lager der Griechen und wollte die Freiheit seiner Tochter erbitten. Aber Agamemnon jagte ihn nur unter wüsten Drohungen aus dem Lager.

In seinem Schmerz rief der Priester flehentlich Apollon um Hilfe an und der Gott erhörte ihn. Tödliche Pfeile schickte er in das Lager der Griechen. Wen diese Pfeile trafen, der wurde von der Pest dahingerafft. Schon bald brannten an allen Ecken des Heerlagers Scheiterhaufen mit den Toten. Unmut und Angst brach unter den tapferen Männern aus und man suchte nach der Ursache dieses schrecklichen Unglückes. Schließlich wurde der Seher Kalchas um Rat befragt. Der sprach zu ihnen, dass sie die göttliche Strafe nur dann abwenden könnten, wenn der König Agamemnon die geraubte Chryseis dem Vater wiedergeben würde.

Zornig gehorchte Agamemnon und gab die Tochter dem Vater zurück. Doch es dürstete ihn nach Ausgleich für seinen Verlust und so verlangte er von Achilleus seine Lieblingssklavin, die schöne Briseis. Ein bitterer Streit entbrannte zwischen den beiden Fürsten, der in Waffengewalt zu enden drohte. Doch Pallas Athene gelang es, Achilleus zu besänftigen, und der weise Nestor Nestor konnte ihn dazu bewegen, die schöne Sklavin herauszugeben. Doch in seinem Groll zog er sich zu seinen Schiffen zurück und schwor, fortan nicht mehr an den Kämpfen teilzunehmen.

Seiner Mutter Thetis klagte er sein Leid, die ihm Hilfe versprach. Sie bat Zeus, den Griechen solange den Sieg zu verweigern bis sie einsahen, welch großes Unrecht sie Achilleus zugefügt hatten. So wich alles Kriegsglück von ihnen seit der strahlende Held nicht mehr an ihrer Seite kämpfte.

Der Zweikampf um Helena Agamemnon entschloss sich erneut zu einer Entscheidungsschlacht bei der der unselige Krieg beendet werden sollte. Beide Heere standen sich auf dem Feld gegenüber, als Hektor schließlich vor die Reihen der Trojaner trat, um der Schlacht Einhalt zu gebieten. Er machte den Griechen ein Angebot, um die langjährige Streiterei zu einem Ende zu führen. Sein Bruder Paris sei bereit mit Menelaos in einem göttlichen Zweikampf den Krieg zu entscheiden. Der Sieger soll Helena mit allen Schätzen erhalten und mit dem Tod des Besiegten sollte der Streit beendet sein. Menelaos nahm dies Angebot an.

Freudige Erregung ergriff nun alle, weil sie hofften, dass nun endlich eine schnelle Entscheidung herbeigeführt werde. Mit feierlichen Opfern wurde der Vertrag besiegelt. Odysseus auf Seiten der Griechen und Hektor auf Seiten der Trojaner wurden zu den Ordnern des Zweikampfes bestimmt. Sie schritten den Kampfplatz ab und warfen dann zwei Lose in den Helm, um den Kampfbeginn zu bestimmen. Paris stand der erste Wurf zu.

Stolz und in prächtiger Kampfrüstung traten die beiden in die Mitte des Kampfplatzes. Paris warf als erster seinen Speer, der jedoch an dem eisenbeschlagenen Schild des Menelaos abprallte. Dann warf Menelaos sein Speer, der das Schild des Paris durchbohrte und sein Gewand zerschnitt. Dann griff er Paris mit seinem Schwert an und hätte ihn sicherlich getötet, wäre die Waffe nicht an seinem harten Helm zersprungen. Nun ergriff er den Jüngling beim Helmbusch und hätte ihn sicherlich zu Boden gerungen, wäre die Göttin Aphrodite nicht ihrem Liebling zu Hilfe gekommen. Eilig ließ sie den Kinnriemen reißen, so das Menelaos nur den leeren Helm in der Hand hielt. Dann hüllte sie ihn in eine schützende Nebelwolke und brachte ihn sicher in die Stadt zurück.

Laut jubelten die Griechen, die den Sieg auf ihrer Seite sahen, und verlangten die Einhaltung des Vertrages. Doch Zeus selber gab einem der Trojaner eine böse Tat und dieser richtete seinen Pfeil gegen Menelaos. Zwar tötete dieser den König nicht, doch lud er damit die Schuld des Vertragsbruches auf die Trojaner. Noch erbitterter kämpften nun beide Seiten gegeneinander. Sogar die Götter selber griffen in den Kampf ein. Der Kriegsgott Ares stand auf der Seite der Trojaner und führte sie in den Kampf gegen die Griechen. So ungestüm stürmten sie gegen diese vor, dass die Griechen schon bald wieder in ihr Schiffslager zurückweichen mussten. Nur Pallas Athene verhinderte, dass den Griechen noch Schlimmeres widerfuhr.

Der Tod des Patroklos Tagelang wogte die Schlacht hin und her. Hektor war der tapferste unter den Trojanern. Er forderte den mutigsten der Griechen zum Zweikampf heraus und so maß sich Ajax mit seinen Kräften. Doch beide waren ebenbürtig an Mut und Waffengewandtheit und so gingen beide ohne Entscheidung wieder auseinander. Unaufhörlich stürmten die Trojaner unter Hektors Führung gegen die Griechen und schon standen die ersten Schiffe in Flammen.

Als Patroklos die Not der Griechen sah, eilte er zu seinem Waffenbruder Achilleus, um ihn zum Einlenken zu bewegen. Doch Achilleus ließ sich nicht erweichen. Schließlich konnte er den Freund dazu bewegen, ihm Schwert und Rüstung zu überlassen und seine Krieger, die Myrmidonen, in den Kampf ziehen zu lassen. Dies gewährte Achilleus seinem Freund. Den Myrmidonen gelang es, die schwer bedrängten Schiffe freizukämpfen. Allen voran stürmte Patroklos auf Achilleus Streitwagen. Furcht schlich sich in die Herzen der Trojaner, weil sie glaubten, der gefürchtete Held wäre in den Kampf zurückgekehrt, und sie wichen bis zu den Stadttoren zurück.

Doch nun griff der Gott Apollon selber in das Geschehen ein und wehrte das Vordringen des Helden ab. Mit einem mächtigen Hieb auf Rücken und Schulter brachte er Patroklos ins Taumeln, so dass es für Hektor ein Einfaches war, ihn mit seinem Speer zu durchbohren. Tödlich verwundet sank dieser zu Boden. Zum Zeichen seines Triumphes zog Hektor die Rüstung des Gefallenen an. Doch im Tode hatte Patroklos ihm schon seinen eigenen Tod vorausgesagt: "Hüte dich, Hektor, das Verhängnis steht dir schon zur Seite!"

Mit Mühe gelange es den Griechen, die Leiche des Freundes zu bergen, und sie brachten diese ins Schiffslager. Voller Schmerz hörte Achilleus vom Tod seines geliebten Freundes.

Achilleus gegen Hektor Schrecklich war das Wehklagen des Achilleus um den getöteten Freund. Thetis selbst, seine Mutter, eilte ihm zur Seite, um ihn zu trösten. Doch für ihn konnte es nur einen Trost geben, blutige Rache an Hektor, den Mörder von Patroklos zu üben. Da seine Rüstung jedoch in die Hände der Trojaner gefallen war, bat sie ihn solange vom Kampfgetümmel fern zu bleiben, bis der Gott Hephaistos ihm eine neue Rüstung geschmiedet hatte.

In der frühen Morgenstunde des nächsten Tages brachte sie ihm die herrlichste Rüstung, die je ein Held zuvor getragen hatte. Die Augen des Achilleus leuchteten bei diesem göttlichen Geschenk und sogleich rief er die Danaer herbei, um ihnen zu verkünden, dass der Streit mit Agamemnon vergessen sei und sie nun fortan wieder an der Seite der Achaier in der Schlacht stehen würden. Jubel brach da sowohl unter den Danaern als auch Achaiern aus und Agamemnon reichte ihm sofort die Hand. Briseis, der Grund für den Streit, kehrte wieder zu ihrem rechtmäßigen Herrn zurück.

Bald schon erdröhnte der ganze Boden unter den Schritten der beiden Heere und ein schrecklicher Kampflärm tönte über die Ebene als die Trojaner auf die Achaier trafen. Achilleus blickte voller Rachdurst nach dem verhassten Hektor. Wie verschreckte Tiere flohen die Trojaner vor seinem Wüten und zogen sich zu den Toren ihrer Stadt zurück. Nur Hektor blieb standhaft und stellte sich ihm zum Zweikampf.

Schrecklich war der Anblick des heranstürmenden Achilleus in seiner strahlenden Rüstung. Mit wild verzerrtem Gesicht warf er Hektor höhnende Worte zu. Da erfasste den Hektor mit einem Male Furcht und er floh vor dem Peliden. Dreimal jagte Achilleus, Hektor um Troja herum und jedes Mal, wenn er sich den schützenden Toren näherte, schnitt ihm Achilleus den Weg ab. Schließlich kehrte jedoch sein Mut zurück und Hektor stellte sich zum Kampf.

Er bat Achilleus um einen ehrenvollen Kampf, in dem der Sieger den Besiegten nicht misshandeln und seinen Leib zur rühmlichen Bestattung den Familien lassen soll. Doch Achilleus rief ihm entgegen "Nichts von Verträgen! Kann zwischen Löwe und Mensch ein Bund sein oder zwischen Wolf und Lamm Eintracht herrschen?" Und schon schleuderte er seine Lanze auf Hektor. Dieser konnte ausweichen und warf nun seinen Speer gegen Achilleus, der jedoch an dessen Schild zerbrach. Mit erhobenen Schwertern drangen beide aufeinander ein und schon bald erlag Hektor der göttlichen Kraft des Griechen. Sterbend bat er ihn, seinen Leichnam dem Vater zu geben. Doch Achilleus kannte kein Erbarmen mit dem Mörder seines Freundes und band den leblosen Körper an seinen Streitwagen, um ihn dann in wilder Jagd rings um die Mauern Trojas zu schleifen.

Welch ein grausamer Anblick war dies für die unglückseligen Eltern.

So lag die Leiche Hektors unbestattet im Lager der Griechen, während Achilleus eine prunkvolle Totenfeier zu Ehren seines Freundes Patroklos ausrichten ließ. In der Nacht dann erschien mit reichen Geschenken der grammgebeugte König Priamos im Zelt des Achilleus. Er warf sich dem Peliden zu den Füßen und flehte ihn um die Herausgabe seines Sohnes an. Bewegt von den Worten des gebrochenen Greises ließ sich Achilleus erweichen und so gab er ihm den Leichnam des Hektors gewaschen und gesalbt heraus. Unter dem Schutz des Gottes Hermes verließ dieser mit seiner kostbaren Last unbemerkt das Lager der Griechen.

Das Schicksal des Achilles erfüllt sich Die Götter hatten vorausgesagt, dass nach Hektors Tod, Achilleus im Kampfe fallen sollte. Dieses Schicksal sollte sich nun für den strahlenden Helden erfüllen. Denn der göttliche Held war nicht unsterblich. Einst hatte seine Mutter Thetis ihn bei seiner Geburt ins Feuer des Hephaistos und ins Wasser des Styx getaucht, um ihn unverwundbar zu machen. Dabei hatte sie jedoch den Knaben an der Ferse gehalten, so dass Achilleus an dieser Stelle verwundbar war. Von diesem Geheimnis wussten aber nur die Götter.

Wieder war ein heftiger Kampf vor Trojas Mauern entbrannt. Ungestüm stürzte sich Achilleus auf die Trojaner und erschlug eine große Anzahl von ihnen. Bis zu den Stadttoren trieb er sie zurück und schickte sich schon an mit seinen übermenschlichen Kräften die Torflügel aus den Angeln zu heben. Da konnte der Gott Phoibos Apollon nicht länger mehr untätig bleiben und stieg mit dem Köcher auf dem Rücken vom Olymp herab, um sich dem Peliden entgegenzustellen. In seinem Zorn gebot er ihm, er solle von Troja ablassen. Achilleus erkannte wohl die Stimme des Gottes, aber in seiner Raserei missachtete er die Warnung. Er wagte es sogar Apollon zu schmähen und ihm mit seinem Speer zu drohen. Erst als Paris einen Pfeil abschoss, welchen Apollon unfehlbar auf die verwundbare Ferse lenkte, kam der Held ins straucheln. Seine unbändige Kampfkraft war gebrochen und er sank zu Boden. Mit Mühe bargen seine Waffenfreunde Ajax und Odysseus die Leiche ihres Freundes.

Ein großes Wehklagen und tiefe Trauer brach unter den Griechen aus als Achilleus Leiche vom Schlachtfeld zu den Schiffen getragen wurde. Schließlich errichtete man ihm einen großen Scheiterhaufen, wie noch nie einem Helden zuvor, und schmückte ihn mit den Rüstungen der Erschlagenen. Briseis brachte ihrem Geliebten als letzte Gabe Locken von ihrem Haupthaar. Hoch schlugen die Flammen und verbrannten unter dem Klagegeschrei der Griechen den Leib des Helden. Seine Gebeine legten sie in ein Grab zur Seite seines Freundes Patroklos.

Der Fall Trojas Zehn Jahre dauerte nun schon der Krieg und ein Ende war immer noch nicht abzusehen. Nach Achilleus mussten die Griechen auch Ajax betrauern, der sich, von Pallas Athene mit Wahnsinn beschlagen, selber das Leben nahm. Und so schwand bei ihnen die Hoffnung, die feindliche Stadt jemals zu erstürmen. Doch auch die Trojaner hatten Verluste zu beklagen. Paris fand getroffen von einem Giftpfeil des Philoktetes den Tod. Neue Kämpfer traten an ihre Stelle. Neoptolemos, der Sohn des Achilleus, nahm den Platz des Vaters ein. Die Trojaner wurden nun an Hektors Stelle von Aeneas geführt. Und so wogte der Kampf hin und her.

Da rief Kalchas, der Seher, das Heer zusammen und riet ihnen davon ab, die Stadt mit Gewalt einzunehmen. Stattdessen sollten sie zu einer List greifen. Im Traum hatte er gesehen, wie ein Habicht eine Taube verfolgt hatte. Als die Taube in einem Felsspalt Schutz fand, verbarg sich der Raubvogel in einem Gebüsch, bis das Täubchen wieder hervor gekrochen kam. Nun war es für ihn ein Leichtes, die Taube zu packen. Diese Geschichte des Kalchas nahmen die Giechen als Vorbild.

Der schlaue Odysseus hatte schließlich einen listenreichen Einfall. Ein großes hölzernes Pferd sollten sie bauen, in dessen Inneren sich die edelsten Krieger verbergen sollten. Durch einen scheinbaren Abzug des Heeres sollten sich dann die Trojaner aus ihrer Stadt locken lassen. Sofort waren alle von dem Plan begeistert und der Gott Zeus selbst gab mit einem Donnerschlag seine Zustimmung dazu.

Mit Erstaunen sahen dann die Trojaner den Aufbruch des feindlichen Heeres von den Zinnen ihrer Stadt aus. Voller ungläubiger Freude stürmten sie aus der Stadt und schritten den Platz ab, wo einst das Lager der Griechen gestanden hatte. Und verblüfft standen sie vor dem riesigen hölzernen Pferd. Während man noch unschlüssig war, was damit anzustellen sei, trat Laokoon, der Priester des Apollon, unter sie. Er fragte sie, welch Wahnsinn sie getrieben hätte, zu glauben, dass die Griechen wirklich abgereist wären und dass die Gabe ehrlich gemeint wäre. Er schleuderte einen Speer gegen das Pferd, der zitternd im Holz stecken blieb. Aus der Tiefe des Bauches erklang ein Geräusch wie von Waffengeklirr. Doch die Trojaner bemerkten es nicht in ihrer Verblendung.

In diesem Augenblick brachten die Hirten einen Griechen namens Sonon herbei und schleppten ihn vor den König Priamos. Flehend hob er seine Hände zum König und erzählte ihm von seinem Schicksal. Die Griechen hätten beschlossen, ihn zu opfern, um sich eine glückliche Heimkehr von den Göttern zu sichern. Doch es sei ihm gelungen zu fliehen. Sein Schluchzen fand bei dem König Gehör und so gewährte er ihm Asyl, nichts ahnend, dass Sinons Geschichte eine Lüge war, um ihr Vertrauen zu erschleichen. Und so beteuerte er sogleich, dass dies Pferd ein Weihegeschenk für die Göttin Athene sei. Es sei deshalb so groß, damit die Trojaner es nicht in ihre Stadt schaffen könnten, um dann den Schutz der Göttin zu erhalten. Würde man dem Pferd Gewalt antun, so sei ihnen alle die Rache der Göttin gewiss. So geschickt trug Sinon seine Worte vor, dass die Troer ihm schließlich glaubten.

Um auch den letzten Zweifel zu verstreuen, griff die Göttin Athene selber in das Geschehen ein. Zwei riesige Schlangen kamen von der Insel Tenedos herüber und eilten auf den Uferaltar des Poseidons zu, an dem gerade Laokoon mit seinen beiden Söhnen ein Opfer vorbereitete. Sie schossen auf die Knaben zu, wanden sich um ihre Leiber und schlugen ihre giftigen Zähne in ihr Fleisch. Laokoon eilte ihnen zu Hilfe, doch wurde er ebenso von ihnen umschlungen und sie starben alle auf schreckliche Weise. Die Schlangen selber verschwanden in den Tempel der Pallas Athene und so bestand für die Trojaner kein Zweifel mehr, unter welchem Schutz das Pferd stand.

Sie rissen die Stadtmauer ein und zogen es im Triumph in die Stadt hinein. Überall feierten die Einwohner ein Freudenfest. Wein floss in Strömen und niemand hörte auf die Warnungen Kassandras, die das kommende Unheil gesehen hatte. Bald sanken die Letzten ermattet von dem rauschenden Fest in einen tiefen Schlaf. Sinon jedoch erhob sich von seinem Lager und gab mit einer Fackel den Griechen das verabredete Zeichen. Dann schlich er zum Pferd und gab Odysseus das vereinbarte Klopfzeichen. Lautlos kletterten die Griechen aus dem Pferd und eilten in die unbewachte Stadt.

Grässlich war das Gemetzel, welches nun unter den Trojanern angerichtet wurde. Die Griechen schonten weder Mann noch Frau, weder Kind noch Greis. Flammen loderten schon bald aus den Häusern. Der König Priamos wurde von Neoptolemos getötet. Krieger rissen Hektors Sohn Astyanax aus den Armen der Mutter und schleuderten ihn vom Palastturm hinunter. Nur wenige entrannen dem Morden. Unter diesen befand sich Aeneas, dem mit seinem greisen Vater Anchises auf der Schulter und seinem Sohn Askanios an der Hand die Flucht gelang.

Endlich befand sich der König Menelaos am Ziel seiner Wünsche, der Raub Helenas war gerächt. Als er sie in ihrer strahlenden Schönheit vor sich stehen sah, entbrannte er erneut in Liebe zu ihr und nahm sie aufs Neue als seine Ehegattin auf.

Hoch schlugen die Flammensäulen in den Äther und verkündeten allen ringsum den Untergang der einst so prächtigen Stadt Troja.

Agamemnons schreckliche Heimkehr Nach dem Fall Trojas machten sich die überlebenden Helden auf die Rückfahrt. Menelaos und Helena kehrten nach Sparta zurück. Doch nicht allen war eine glückliche Heimkehr beschert. Ajax fand den Tod bei einem Schiffsunglück auf der Rückfahrt. Odysseus sollte seine Heimat erst nach zehn Jahren der Irrfahrten wieder sehen. Und auf Agamemnon wartete schon ein schreckliches Schicksal in seinem Palast von Mykene.

Klytemnästra, die Gemahlin Agamemnons, hatte nicht die Qualen vergessen, die ihr die Opferung und Entrückung ihrer Tochter Iphigineia bereitet hatten. Sie zürnte deswegen Agamemnon und verbündete sich mit ihrem Vetter Aigisthos. Mit ihm zusammen regierte sie fortan das Königreich. Als sich nun Agamemnons Rückkehr ankündigte, trat sie ihm mit verstellter Freundlichkeit entgegen. Ahnungslos betrat der König das Badegewölbe, wo ihm seine Frau ein Bad hatte richten lassen. Er legte Waffen und Kleidung ab, um in das Bad zu steigen. Da stürmten Klytemnästra und Aigisthos aus ihrem Versteck hervor, warfen dem überraschten König ein Netz über und töteten ihn.

Die beiden Verräter scheuten sich nicht, den Leichnam des ermordeten Königs aufzubahren und zur Schau zu stellen. Sie verbreitete Lügen über ihn, in dem sie ihn des Mordes an ihre Tochter und des Ehebruches mit Kassandra bezichtigte. Agamemnon hat Kassandra als Sklavin aus Troja mitgebracht. Auch sie wurde von den beiden getötet. Niemand wagte gegen diese Lügen aufzubegehren und so konnte Klytemnästra und Aigisthos ihre Herrschaft festigen.

Elektra, die besonnene Tochter des Agamemnons, hatte in kluger Voraussicht ihren Bruder Orest zur Sicherheit zu ihrem Onkel nach Phokis bringen lassen. In ihn hoffte sie, den Rächer ihres Vaters zu finden. Und so wartete sie Jahr um Jahr auf dessen Rückkehr nach Mykene.

Klytemnästra plagte in der Zeit eine sorgenvolle Unruhe. Als sie eines Tages am Altar des Apollon ein Opfer darbrachte, erschien ein Bote, der ihr den Tod des Orestes verkündigte. So schien die Gefahr der Rache des Sohnes gebannt. Doch die Königin wusste nicht, dass die Nachricht gefälscht war, um sie in Sicherheit zu wiegen. Vor dem Palast traf Orest auf seine Schwester Elektra, die nach dieser schrecklichen Nachricht klagend zum Grab ihres Vaters geeilt war. Wie groß war da ihre Freude, den Bruder lebend vor sich zu sehen.

Gemeinsam stürmten sie in den Palast, wo Klytemnästra ohne Schutz war, denn Aigisthos weilte zu dieser Zeit an einem anderen Ort. Dort töteten sie die eigene Mutter. Aigisthos hatte jedoch voller Unruhe seine Reise abgebrochen und erschien nur wenige Augenblicke später im Palast. Sie drängten sie ihn in das Bad, wo einst Agamemnon von ihm ermordet worden war. Dort fiel er unter den Todesstreichen des rächenden Sohnes.

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