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Gelöschtes Mitglied 9433
Guest
[h=5]30.11.2012[/h] Bahn von Apophis beim Vorbeiflug an der Erde 2029 (Bild: Nasa)
[h=1]Diesmal nur ein Warnschuss[/h] [h=2]Astronomen nehmen den gefährlichen Asteroiden Apophis ins Visier[/h] [h=3]Von Dirk Lorenzen[/h] Planetologie. - Apophis ist der ägyptische Gott der Finsternis und des Chaos. Nach ihm haben die Astronomen einen 300 Meter großen Gesteinsbrocken benannt - denn dieser Asteroid könnte in einigen Jahrzehnten die Erde treffen und zumindest regional für schwere Verwüstung sorgen. Noch immer ist nicht auszuschließen, dass Apophis im Jahr 2036 auf der Erde einschlägt. In den kommenden Wochen zieht dieser Körper nah an der Erde vorbei. Eine Kollisionsgefahr besteht nicht, dafür nutzen die Astronomen die Gelegenheit, um so viel wie möglich über dieses Objekt zu lernen.
Noch ist Apophis mehr als siebzehn Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Tag für Tag läuft der Asteroid etwas näher an unseren Planeten heran. Doch dramatisch wird es bei dieser Begegnung nicht - selbst bei der engsten Annäherung am 9. Januar ist der Sicherheitsabstand mit gut 14 Millionen Kilometern mehr als groß genug. Das ist fast vierzigfache Mondentfernung. Die Passage bietet die Chance, mehr über den noch ebenso rätselhaften wie womöglich gefährlichen Brocken zu lernen. Steve Chesley, Astronom am Jet Propulsion Laboratory im kalifornischen Pasadena, ist fast so etwas wie der oberste Asteroidenwächter der Nasa - und gemeinsam mit seinen Kollegen freut er sich auf die Begegnung:
"Wir werden Apophis mit optischen Teleskopen und per Radar beobachten. Die äußerst wichtigen Radarmessungen sind immer nur möglich, wenn der Asteroid der Erde sehr nah ist. Mit ihnen erfahren wir nicht nur die genaue Position von Apophis, sondern auch seine Ausmaße, seine Form und wie er sich dreht. Diese Informationen müssen wir haben, wenn wir eine geeignete Mission entwerfen wollen, die den Asteroiden ablenkt. Radardaten sind also nicht nur wissenschaftlich interessant - wir brauchen sie vor allem, um unseren Planeten zu verteidigen."
Für die Radarbeobachtungen schickt die 70-Meter Radioschüssel von Goldstone in Kalifornien kräftige Pulse zum Asteroiden - das Echo empfängt die 300-Meter-Schüssel im Talkessel von Arecibo in Puerto Rico. Auf diese Weise lässt sich die Entfernung von Apophis selbst über Millionen Kilometer hinweg auf Meter genau bestimmen - und seine Geschwindigkeit auf den Bruchteil eines Millimeters pro Sekunde. Mit diesen Daten lässt sich seine Bahn auf Jahrzehnte im Voraus mit größter Präzision berechnen. Dann steht fest, ob der Erde bald eine äußerst unangenehme Begegnung mit dem Asteroiden droht, erklärt Detlef Koschny, Leiter des Bereichs Erdnahe Objekte bei der Europäischen Weltraumorganisation Esa in Noordwijk:
"Im Moment haben wir noch so eine Wahrscheinlichkeit, dass er einschlägt im Jahr 2036, von grob 1:100.000. Nach diesen Radarmessungen wird diese Fehlerellipse sehr viel kleiner sein. Man muss sich vorstellen, wenn der auf die Erde zufliegt, kann er auf die Erde treffen oder irgendwo daneben oder noch weiter daneben, das ist wie so eine Ellipse, die sich im Weltraum befindet. Wenn die dann noch auf der Erde ist, oh, dann haben wir Pech gehabt."
Apophis ist etwa 300 Meter groß und hat eine Masse von mehr als 20 Millionen Tonnen. Bei einer Kollision könnte er ganze Länder verwüsten oder einen katastrophalen Tsunami verursachen. Wenn Ende Januar klar wäre, dass in zwei Jahrzehnten mit einem Einschlag zu rechnen ist, wäre das kein Grund zur Panik. Denn es bliebe genug Zeit, die Gefahr abzuwehren, betont Ed Lu, Astrophysiker und Ex-Nasa-Astronaut:
"Das ist ganz einfach: Man nimmt eine kleine Raumsonde und lässt sie dicht neben dem Asteroiden herfliegen. Die Raumsonde zieht mit ihrer Masse den Asteroiden minimal an. Das sind winzige Ablenkungen - aber es summiert sich mit der Zeit. Schließlich zieht man so den ganzen Asteroiden ein wenig zur Seite und bringt ihn vom Kollisionskurs ab. Es reicht, wenn eine Raumsonde nur wenige Woche neben Apophis her fliegt."
Dass so ein Rettungsszenario schon bei Apophis notwendig wird, ist äußerst unwahrscheinlich. Doch derzeit arbeitet ein UNO-Komitee Richtlinien aus, wie einer möglichen Gefährdung der Erde mit "Blauhelm-Sonden" zu begegnen wäre.
Asteroid Apophis (2029-2036) Möglicher Einschlag und Katastrophe!? - YouTube
[h=1]Diesmal nur ein Warnschuss[/h] [h=2]Astronomen nehmen den gefährlichen Asteroiden Apophis ins Visier[/h] [h=3]Von Dirk Lorenzen[/h] Planetologie. - Apophis ist der ägyptische Gott der Finsternis und des Chaos. Nach ihm haben die Astronomen einen 300 Meter großen Gesteinsbrocken benannt - denn dieser Asteroid könnte in einigen Jahrzehnten die Erde treffen und zumindest regional für schwere Verwüstung sorgen. Noch immer ist nicht auszuschließen, dass Apophis im Jahr 2036 auf der Erde einschlägt. In den kommenden Wochen zieht dieser Körper nah an der Erde vorbei. Eine Kollisionsgefahr besteht nicht, dafür nutzen die Astronomen die Gelegenheit, um so viel wie möglich über dieses Objekt zu lernen.
Noch ist Apophis mehr als siebzehn Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Tag für Tag läuft der Asteroid etwas näher an unseren Planeten heran. Doch dramatisch wird es bei dieser Begegnung nicht - selbst bei der engsten Annäherung am 9. Januar ist der Sicherheitsabstand mit gut 14 Millionen Kilometern mehr als groß genug. Das ist fast vierzigfache Mondentfernung. Die Passage bietet die Chance, mehr über den noch ebenso rätselhaften wie womöglich gefährlichen Brocken zu lernen. Steve Chesley, Astronom am Jet Propulsion Laboratory im kalifornischen Pasadena, ist fast so etwas wie der oberste Asteroidenwächter der Nasa - und gemeinsam mit seinen Kollegen freut er sich auf die Begegnung:
"Wir werden Apophis mit optischen Teleskopen und per Radar beobachten. Die äußerst wichtigen Radarmessungen sind immer nur möglich, wenn der Asteroid der Erde sehr nah ist. Mit ihnen erfahren wir nicht nur die genaue Position von Apophis, sondern auch seine Ausmaße, seine Form und wie er sich dreht. Diese Informationen müssen wir haben, wenn wir eine geeignete Mission entwerfen wollen, die den Asteroiden ablenkt. Radardaten sind also nicht nur wissenschaftlich interessant - wir brauchen sie vor allem, um unseren Planeten zu verteidigen."
Für die Radarbeobachtungen schickt die 70-Meter Radioschüssel von Goldstone in Kalifornien kräftige Pulse zum Asteroiden - das Echo empfängt die 300-Meter-Schüssel im Talkessel von Arecibo in Puerto Rico. Auf diese Weise lässt sich die Entfernung von Apophis selbst über Millionen Kilometer hinweg auf Meter genau bestimmen - und seine Geschwindigkeit auf den Bruchteil eines Millimeters pro Sekunde. Mit diesen Daten lässt sich seine Bahn auf Jahrzehnte im Voraus mit größter Präzision berechnen. Dann steht fest, ob der Erde bald eine äußerst unangenehme Begegnung mit dem Asteroiden droht, erklärt Detlef Koschny, Leiter des Bereichs Erdnahe Objekte bei der Europäischen Weltraumorganisation Esa in Noordwijk:
"Im Moment haben wir noch so eine Wahrscheinlichkeit, dass er einschlägt im Jahr 2036, von grob 1:100.000. Nach diesen Radarmessungen wird diese Fehlerellipse sehr viel kleiner sein. Man muss sich vorstellen, wenn der auf die Erde zufliegt, kann er auf die Erde treffen oder irgendwo daneben oder noch weiter daneben, das ist wie so eine Ellipse, die sich im Weltraum befindet. Wenn die dann noch auf der Erde ist, oh, dann haben wir Pech gehabt."
Apophis ist etwa 300 Meter groß und hat eine Masse von mehr als 20 Millionen Tonnen. Bei einer Kollision könnte er ganze Länder verwüsten oder einen katastrophalen Tsunami verursachen. Wenn Ende Januar klar wäre, dass in zwei Jahrzehnten mit einem Einschlag zu rechnen ist, wäre das kein Grund zur Panik. Denn es bliebe genug Zeit, die Gefahr abzuwehren, betont Ed Lu, Astrophysiker und Ex-Nasa-Astronaut:
"Das ist ganz einfach: Man nimmt eine kleine Raumsonde und lässt sie dicht neben dem Asteroiden herfliegen. Die Raumsonde zieht mit ihrer Masse den Asteroiden minimal an. Das sind winzige Ablenkungen - aber es summiert sich mit der Zeit. Schließlich zieht man so den ganzen Asteroiden ein wenig zur Seite und bringt ihn vom Kollisionskurs ab. Es reicht, wenn eine Raumsonde nur wenige Woche neben Apophis her fliegt."
Dass so ein Rettungsszenario schon bei Apophis notwendig wird, ist äußerst unwahrscheinlich. Doch derzeit arbeitet ein UNO-Komitee Richtlinien aus, wie einer möglichen Gefährdung der Erde mit "Blauhelm-Sonden" zu begegnen wäre.
Asteroid Apophis (2029-2036) Möglicher Einschlag und Katastrophe!? - YouTube