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Zu Tode gekommenes Ehepaar wurde Opfer ihrer Armut
Ein Ehepaar, das in der vergangenen Woche tot in seiner Wohnung in Oberpframmern gefunden wurde, ist sehr wahrscheinlich Opfer seiner Armut geworden. Einen Bericht der Online-Ausgabe der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge berichtet Nachbarn, dass dem Paar der Strom abgestellt wurde, da sie ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen konnten. Die Eheleute sind an den Folgen einer Vergiftung durch die Abgase eines Notstromaggregats gestorben, das sie in ihrer Not in der Wohnung aufgestellt hatten. Beide waren auf Hartz IV-Leistungen angewiesen.
Immer mehr Menschen können sich Strom nicht mehr leisten
Leider ist der Fall aus Oberpframmern kein Einzelfall. Immer wieder werden Menschen aufgrund ihrer Armut in lebensbedrohliche Situationen getrieben, die mit Hilfsangeboten leicht zu vermeiden wären. Für Andreas Bohnert, Kreisgeschäftsführer der Caritas, gehört Strom zur Grundversorgung. Die Energiekonzerne müssten weitere Mechanismen einbauen wie etwa gezielte Hilfsangebote für Kunden, die ihre Rechnung nicht zahlen können, bevor sie den Strom abstellen, erklärte er gegen über der Zeitung. Zudem sei der Betrag für Strom im Hartz IV-Regelsatz viel zu niedrig, betont Günther Reiser von der Schuldnerberatung der Diakonie im Gespräch mit dem Blatt. Er beobachtet, dass zunehmend mehr Menschen ihre Stromrechnungen nicht bezahlen können. Das belegen im übrigen auch Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums aus dem vergangenen Jahr. Demnach sind die Strompreise bundesweit seit dem Jahr 2005 durchschnittlich um 44 Prozent, die Gaspreise um 31 und die Kosten für Fernwärme um 45 Prozent gestiegen. Die dramatischen Folgen: 2012 wurden 321.539 Bürgern wegen Zahlungsrückständen der Strom abgestellt.
Wärend Deutschland also Geld hat um die Schulden eines fremden Staates bei Internationalen Banken zu begleichen, scheint das Vaterland seine eigenen Bürger zu vergessen.
Wenn Hartz IV zum Tode führt