In meinem Heimatdorf hatte eine Einwohnerin einen Hofhund, welchen sie Abends streunen ließ und dazu über Nacht das Hoftor offen ließ. Der Hund war sehr aggressiv, soll mehrere Dorfbewohner, darunter auch Kinder angegriffen bzw. gebissen haben und terrorisierte somit das ganze Dorf. Sämtliche versuche die Besitzerin des Hundes dazu zu bewegen den Hund nicht mehr streunen zu lassen, scheiterten an ihrem Unwillen. Letzten Endes wurde der Hund vergiftet. Die Besitzerin des Tieres war definitiv assi, aber waren es auch die Giftköderleger?
Ein Haustier zu vergiften würden die meisten jedenfalls als assi bezeichnen, aber welche Möglichkeiten blieb den Dorfbewohnern noch nachdem die Diplomatie gescheitert war? Die Polizei wird nicht jede Nacht von der Vorstadt in die ländlichen Gegenden fahren wegen eines Hundes. Kein Dorfbewohner hat das Geld für einen Anwalt oder wäre bereit solche Summen aufzubringen um den Fall vor Gericht auszutragen. Dann wäre noch die Frage mit welchen Beweismitteln man da vorgehen sollte und ob das Gericht den Fall überhaupt ernst nehmen würde. Angesichts der schwierigen Ausgangssituation, der begrenzten Möglichkeiten das Thema zivilisiert beizulegen und der drohenden Gefahr dass beim nächsten Angriff ein Kind schwer zu schaden kommen könnte, könnte man in Versuchung kommen die Vergiftung als rechtmäßig anzusehen. Waren die Giftköderleger denn jetzt auch assi oder heiligte der Zweck die Mittel?