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Athen: Ein Toter bei Ausschreitungen

Y

Yunan

Guest
20.10.2011

Anti-Sparproteste in Griechenland

Vermummte greifen friedliche Demonstranten an

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AFP
Zehntausende Griechen gingen erneut gegen das Sparprogramm der Regierung auf die Straße. Dabei kam es zu Kämpfen mit der Polizei - und Hunderte Krawallmacher attackierten sogar friedliche Demonstranten mit Brandsätzen und Knüppeln.


Athen - Bei den Protesten gegen das Sparprogramm der griechischen Regierung kam es am Donnerstag erneut zu Krawallen. Zehntausende Griechen protestierten überwiegend friedlich auf dem Platz vor dem Parlament, bis rund 500 Randalierer die Demonstration angriffen: Die zum Teil vermummten Randalierer warfen mehrere Brandsätze in Flaschen auf die Teilnehmer und lösten eine Panik aus.

Die Polizei setzte daraufhin massiv Tränengas ein, um die Menschenmenge aufzulösen. Tausende Menschen flohen in Panik von dem Platz. Dabei wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums etwa 16 Menschen verletzt. Bereits am Mittwoch hatte es schwere Krawalle in Athen gegeben.

Nach den Protesten kam ein Mann im Krankenhaus ums Leben. Es gab zunächst widersprüchliche Angaben, ob der Tod ursächlich mit den Protesten im Zusammenhang stand. Bei dem Toten soll es sich nach ersten Berichten griechischer Medien um den 53 Jahre alten Bauarbeiter Dimitris K. handeln. Der Gewerkschafter sei von einem Stein am Kopf getroffen worden, hieß es zunächst.

"Der Demonstrant starb an einem Herzinfarkt", sagte ein Regierungsmitglied. Er betonte allerdings, dass er nicht bei den Demonstrationen verletzt worden sei. Auch der griechische TV-Sender Skai berichtete unter Berufung auf Verwandte des Toten, D. habe keine Verletzungen aufgewiesen, die auf einen Treffer mit einem Stein hindeuteten. Vielmehr sei der Mann gesundheitlich angeschlagen gewesen.

Auch in anderen Städten demonstrierten Griechen gegen das Sparprogramm: Das griechische Fernsehen berichtete von Protesten in der Hafenstadt Thessaloniki im Norden des Landes, in der westgriechischen Hafenstadt Patras, auf Kreta in der Hafenstadt Heraklion sowie in der Stadt Ioannina im Nordwesten des Landes. Zudem streikten Mitarbeiter von Ministerien, Fährbetrieben, der Bahn, Taxi-Fahrer und Angestellte öffentlicher Verkehrsbetriebe weiterhin.

Das neue Sparprogramm sieht massive Entlassungen im staatlichen Bereich vor. Es ist Voraussetzung für die Auszahlung der nächsten Tranche der Griechenland-Hilfe von acht Milliarden Euro. Zudem sollen die Gehälter von Staatsbediensteten um 20 Prozent gekürzt werden.

suc/luk/AFP/fln/dapd/dpa
 
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