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Kindergeschrei mit System: Deutsche Babys schreien anders als französische - nämlich in ihrer Muttersprache. Die Laute der Kleinen orientieren sich an der Sprachmelodie.
Bereits am ersten Tag nach der Geburt schreien Neugeborene im Takt der Muttersprache. Das haben deutsche Forscher der Universität Würzburg herausgefunden. Wie sie im Fachmagazin Current Biology schreiben, verinnerlichen Kinder die Sprache ihrer Eltern schon im Mutterleib. Die Fähigkeit, aktiv Sprache zu erzeugen, sei demnach sehr viel früher vorhanden als bisher angenommen.
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Doch offenbar können Babys aktiv auf die Lautproduktion Einfluss nehmen. Wermke und ihr Kollege Werner Mende von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften vertreten seit 20 Jahren die Theorie, dass "Sprache mit dem ersten Schrei beginnt". Mit ihrer Studie hätten sie nun den Beleg dafür geliefert, dass "es dem menschlichen Baby mit in die Wiege gelegt ist, Sprache zu erlernen."
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Um ihre These zu untermauern, lauschten und untersuchten die Forscher das Geschrei von insgesamt 60 Babys im Alter von drei bis fünf Tagen – 30 davon mit deutschsprachigen Eltern und 30 aus Frankreich. Mikrofone zeichneten das Weinen der Jungen und Mädchen auf, ein Computer ermittelte später Frequenz, Melodiekontur sowie die maximale Tonhöhe.
Das Ergebnis war eindeutig: Wermke und ihr Team konnten deutliche Unterschiede in der Sprachmelodie des Babygeschreis feststellen. "Die Neugeborenen bevorzugen genau diejenigen Melodiemuster, die für ihre jeweiligen Muttersprachen typisch sind."
Sprachentwicklung: Babys schreien schon in ihrer Muttersprache | Wissen | ZEIT ONLINE
Bereits am ersten Tag nach der Geburt schreien Neugeborene im Takt der Muttersprache. Das haben deutsche Forscher der Universität Würzburg herausgefunden. Wie sie im Fachmagazin Current Biology schreiben, verinnerlichen Kinder die Sprache ihrer Eltern schon im Mutterleib. Die Fähigkeit, aktiv Sprache zu erzeugen, sei demnach sehr viel früher vorhanden als bisher angenommen.
Dem menschlichen Baby ist es mit in die Wiege gelegt, Sprache zu erlernen
Kathleen Wermke, Biologin
"Niemand hat Babys zugetraut, dass sie Sprache schon vor dem Brabbeln erlernen können", sagt die Biologin Kathleen Wermke vom Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen in Würzburg. Bislang war nur bekannt, dass ungeborene Kinder zumindest die Stimme der Eltern im Bauch der Mutter erkennen können. "In älteren Studien hieß es zudem, das Schreien eines Neugeborenen sei allein reflexiv. Sprich: Es hat Hunger oder Durst, also schreit es."Kathleen Wermke, Biologin
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Doch offenbar können Babys aktiv auf die Lautproduktion Einfluss nehmen. Wermke und ihr Kollege Werner Mende von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften vertreten seit 20 Jahren die Theorie, dass "Sprache mit dem ersten Schrei beginnt". Mit ihrer Studie hätten sie nun den Beleg dafür geliefert, dass "es dem menschlichen Baby mit in die Wiege gelegt ist, Sprache zu erlernen."
Um ihre These zu untermauern, lauschten und untersuchten die Forscher das Geschrei von insgesamt 60 Babys im Alter von drei bis fünf Tagen – 30 davon mit deutschsprachigen Eltern und 30 aus Frankreich. Mikrofone zeichneten das Weinen der Jungen und Mädchen auf, ein Computer ermittelte später Frequenz, Melodiekontur sowie die maximale Tonhöhe.
Das Ergebnis war eindeutig: Wermke und ihr Team konnten deutliche Unterschiede in der Sprachmelodie des Babygeschreis feststellen. "Die Neugeborenen bevorzugen genau diejenigen Melodiemuster, die für ihre jeweiligen Muttersprachen typisch sind."
Sprachentwicklung: Babys schreien schon in ihrer Muttersprache | Wissen | ZEIT ONLINE