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Balkan Express

Snežana

Flintenweib
In der Nacht geht der Fernsehmarathon weiter mit Balkan Express ab 1.15:

1.Teil

Serbien: Exit Europa


aus der Reihe "Balkan Express"


Der 5. Oktober 2000, der Tag an dem Massenproteste Slobodan Milosevic zur Abdankung zwangen, war ein historischer Wendepunkt in Serbien: Nach 13 blutigen Jahren sah das Land endlich die Chance auf wirtschaftlichen Aufschwung, Freiheit und eine demokratische Zukunft. Aber die Hoffnungen von damals haben sich nur zum Teil erfüllt. Acht Jahre nach dem Sturz des Diktators trägt Serbien noch immer am Erbe seiner Politik.
Ungelöste Fragen der Vergangenheit, wie die Auslieferung von Kriegsverbrechern an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag oder der Umgang mit Kosovos Unabhängigkeit blockieren die Entwicklung des Landes und spalten seine Gesellschaft. Der wirtschaftliche Aufschwung ist durch fehlende Auslandsinvestitionen gebremst und die politische Erneuerung scheitert an alten Machtstrukturen, die sich dem demokratischen und rechtsstaatlichen Wandel in den Weg stellen



Wo steht Serbien heute? Welchen Weg wird es in Zukunft einschlagen?

Um Antworten auf diese Frage zu finden, begibt sich die Dokumentation an drei sehr unterschiedliche Orte des acht Millionen Einwohner zählenden Staates.



Novi Sad - Hochburg großserbischer Träume

Novi Sad

Novi Sad, die Hauptstadt der Woiwodina, die während des Kosovo-Krieges durch die Zerstörung der Donaubrücken durch NATO-Luftangriffe in den Fokus internationaler Aufmerksamkeit geriet, ist heute Schauplatz des alljährlich stattfindenden Exit-Festivals, dem wichtigsten internationalen Rock-Event am Balkan. Der Film besucht die Organisatoren, aber auch Vertreter der Serbischen Radikalen Partei, die mit antiwestlicher Propaganda und großserbischen Träumen eine gefährliche, gleichwohl für ein Drittel der Landesbevölkerung attraktive Politik betreibt und Novi Sad zu einer ihrer Hochburgen gemacht hat.



Leskovac - einst blühende Textilstadt

Sanierungsbedürftiger Textilbetrieb in der Stadt Leskovac

In Leskovac, einer Stadt im Süden, die wegen ihrer blühenden Textilindustrie einst als das "Manchester des Balkans“ galt, zeigt die Dokumentation mit beklemmenden Bildern einer heute ruinierten Stadt die Folgen der Isolation Serbiens von europäischen Entwicklungen. Am Beispiel einer Familie, die einst dem Mittelstand angehörte und heute mit dem Aufbau einer kleinen Landwirtschaft einen Neubeginn versucht, wird deutlich, welche Auswirkungen verfehlte Politik auf die Menschen hier hat.



Belgrads mutige Demokratisierer

Belgrad im Januar 2008

In der Hauptstadt Belgrad schließlich finden Begegnungen mit Persönlichkeiten statt, die sich unermüdlich und allen Widerständen zum Trotz für die Demokratisierung des Landes einsetzen: Nataša Kandić beispielsweise, die mit ihrem Zentrum Humanitarian Law Center für die Aufarbeitung serbischer Kriegsverbrechen kämpft und zur öffentlich geschmähten Feindfigur der Radikalen wurde. Oder dem international bekannten Filmemacher Milutin Petrović, der derzeit an einem Film über die Ermordung Zoran Đinđićs arbeitet. Oder dem Journalisten Dejan Anastasijević, der mit mutigen Artikeln den dunklen Staat hinter den Kulissen offizieller Politik aufdeckt und dafür um sein Leben fürchten muss: Er entging nur knapp einem Bombenattentat.



Am Beispiel dieser und anderer Menschen und ihrer Schicksale schildert "Exit Europa" das Ringen Serbiens um seine Rückkehr nach Europa.

2.Teil um 2.05 Uhr:

Bosnien-Herzegowina: Ein Wunder, das nicht glänzt

aus der Reihe "Balkan Express"

Bosnien-Herzegowina erlitt wohl von allen Jugoslawischen Nachfolgestaaten das härteste Schicksal. Hier spitzten sich die ethnischen Konflikte zwischenSerben, Kroaten und Bosniaken zu einem unfassbar grausamen Krieg zu. Die Folgen: 100.000 Tote, Vertreibung, Belagerung, Vernichtung.
Heute sind alle Vertriebenen, die wollten, wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Doch vielfach erlittenes Unrecht erschwert den Aufbau eines gemeinsamen Staates. Noch ist Bosnien ein de facto Protektorat unter dem Obersten Repräsentanten, doch in der Bevölkerung wächst ein Bewusstsein dafür, dass nur ein pragmatisches Miteinander helfen kann die wirtschaftlichen Schwierigkeiten gemeinsam in den Griff zu bekommen, und das über alle ethnischen Grenzen hinweg.




Alida Vracic

Der Film begleitet Gerald Knaus, den österreichischen Gründer der European Stability Initiative und die Bosnierin Alida Vracic beim Erstellen ihrer Studie über die heutigen Probleme und Erfolge des neuen Staates.

Langsam beginnen Investoren Vertrauen zu finden und erste Industrie- und Gewerbeparks entstehen. Herausragendes Beispiel ist die Kohlenmine von Stanari, die nicht nur wieder aktiviert und modernisiert wurde, sondern auch den Rohstoff für ein neues kalorisches Kraftwerk liefern wird.



Alltag zwingt zu pragmatischem Miteinander


Daneben aber gibt es immer noch die größten Schwierigkeiten bei der Umwandlung alter Staatsbetriebe in privatwirtschaftliche Unternehmen, Industriestädte wie Novy Travnik kämpfen gegen schier unlösbare, soziale Probleme.

Aber trotz all dieser Schwierigkeiten muss die Bevölkerung zu einem neuen demokratisches Leben finden, zu einem Leben über alle ethnischen und konfessionellen Grenzen hinweg. Der Alltag zwingt zumindest zu einem pragmatischen Miteinander und langsam verschwinden alte Ängste und Hass. In der Republika Srpska entstehen Moscheen, die Kinder besuchen gemeinsame Schulen und serbische Polizisten sorgen in kroatischen Gebieten für Sicherheit. Hochrangige Beamte wie Osman Topcagic versuchen Bosnien zur EU-Reife zu bringen, obwohl die höchsten politischen Kräfte nicht immer amselben Strang ziehen.



Junge Kriegsgeneration will ihr Leben zurückhaben
Schwerpunkte des Filmes sind Ahmici, ein Dorf wo ein grauenvolles Massaker an der Zivilbevölkerung verübt wurde, die belagerte Hauptstadt Bosniens, Sarajewo, wo eine junge Kriegsgeneration endlich ihr normales Leben zurückhaben will und Banja Luka, die Hauptstadt der Republika Srpska. Die dortige Armeekaserne wurde in eine Universität umgewidmet und heute ist sie geistige Heimat für Philosophen und Künstler.




Dubioza Kolektiv

Der Film trifft hochrangige Politiker, Rockmusiker, Fußballer, Stierkämpfer und Unternehmer, spricht mit Traumatisierten, Künstlern, Kriegsverbrechern und Philosophen. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie trotz unterschiedlicher körperlicher und seelischer Verletzungen, an ihrer eigenen Zukunft und der des Landes arbeiten - so gut sie können.Bosnien ist eine Erfolgsgeschichte, von außen betrachtet eine langsame, angesichts der Schwere des Erlittenen aber eine gründliche.

Fra Mirko, einer der Protagonisten des Filmes, sagt: "Für mich ist es ein Wunder wenn zwei Menschen, die gegeneinander Krieg geführt haben, wieder an einem Tisch sitzen.“ Dieses Wunder glänzt im Verborgenen aber es wiederholt sich in Bosnien-Herzegowina tagtäglich in vielen Dörfern und Städten.
Noch ist Bosnien durch Schengenmauer, Visapflicht und Vorurteile von Europagetrennt, doch die Rückkehr nach Europa hat längst begonnen.

und der 3 .Teil:

Kosovo - Das gekappte Rettungsseil

aus der Reihe "Balkan Express"

Mit der einseitigen Unabhängigkeitserklärung Kosovos am 17. Februar 2008 rückt der Konflikt zwischen Serben und Kosovoalbanern neuerlich in den Mittelpunkt medialer Berichterstattung. Mit einiger Sorge blickt die Welt auf die Krisenregion, deren relative Ruhe in den letzten Jahren durch den massiven Einsatz von KFOR und UNO-Polizeitruppen gesichert wurde. Bis zum Jahr 2011 haben nur 76 von 192 UN-Mitgliedstaaten die Unabhängigkeit des Landes anerkannt.
Was bedeutet die Unabhängigkeit für die Stabilität Kosovos? Welche Zukunft steht dem Land bevor? Vor welchen Aufgaben wird die künftige EU-Mission stehen, um die Probleme des Landes zu lösen?
Die Dokumentation nähert sich diesen Fragen an, indem sie eines der zentralsten Probleme Kosovos betrachtet - die katastrophale wirtschaftliche Lage mit Arbeitslosenraten jenseits der 50 Prozent.



Großfamilien sicherten das Überleben

Kulla (traditionelles Bauernhaus) in Peja

In der Vergangenheit war es der Zusammenhalt der Großfamilie, die das Überleben im traditionell armen Kosovo sicherte. Der Besuch einer Kulla - dem wehrhaften Steinhaus albanischer Familien, in dem einst oft 60 und mehr Mitgliedern in weitgehend autarker Selbstversorgerwirtschaft lebten - gibt einen Einblick in die alten familiären Strukturen.




Zerstörte serbische Kirche

Der Film sucht Familien, unter anderem im Dorf Lubishte, auf und zeigt anhand ihrer Schicksale die dringliche Notwendigkeit zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation. Ohne staatliche Sozialleistungen bleibt den Menschen nichts anderes übrig als in den großfamiliären Strukturen zu verharren, was besonders für Frauen bedeutet, ihre traditionelle Rolle weiterhin erfüllen zu müssen.
In den meisten Fällen sind die Menschen von Familienmitgliedern, die in der Diaspora als Gastarbeiter leben, finanziell völlig abhängig.



Abzug der Internationalen Gemeinschaft gefordert

Strassenkontrolle durch KFOR-Truppen

Das Vertrauen der Menschen in den Staat und seine Institutionen ist gering. Die Unabhängigkeitsbewegung Vetëvendosje! ("Selbstbestimmung“) unter ihrem Führer Albin Kurti fordert vehement den Abzug der Internationalen Gemeinschaft.

Aber auch hochrangigen Beamten wie dem Leiter der UN-Übergangsverwaltung, Joachim Rücker oder Ben Crampton, der am Aufbau der EU-Mission mitgearbeitet hat, ist bewusst, dass es zu ihren vorrangigen Aufgaben zählt, das Land beim Aufbau einer funktionierenden Wirtschaft zu unterstützen.



Europas jüngster Staat in Isolation

Migjen Kelmendi, Schriftsteller

Interviews mit Kosovos Unterrichtsminister Enver Hoxhaj, dem Schriftsteller Migjen Kelmendi, sowie der Besuch bei KFOR-Truppen und in der serbischen Enklave Caglavica nahe der Hauptstadt Prishtina zeigen die Bedeutung der wirtschaftlichen Probleme für die Stabilität Kosovos. Von ihrer Lösung - darunter fällt auch die Aufhebung der Isolation des Landes, die durch restriktiv gehandhabte europäische Aufenthaltsbestimmungen entsteht - wird die Zukunft von Europas jüngstem Staates stark abhängen.
 
und wer bis dahin durchgehalten hat für den gibts um 5.10 Uhr:

Reisewege Montenegro

Das Land der wilden Schönheit




Seit der Krieg im ehemaligen Jugoslawien beendet wurde, ist der heute unabhängige Staat Serbien-Montenegro wieder ein Reiseziel.
Die wilde, schöne Küste entlang der südlichen Adria und ihr bergiges Hinterland wurden einst u. a. von Byzanz, dem Osmanischen Reich und Österreich-Ungarn regiert, die im Laufe der Geschichte kulturelle Vielfalt in das kleine Land brachten. Die venezianische Vergangenheit wird von der mittelalterlichen Festungsstadt Kotor, die zum Weltkulturerbe erklärt wurde, repräsentiert. Der Film wandelt auf den Spuren des bedeutenden Schriftstellers Njegou und zeichnet seine Bedeutung für das heutige Selbstverständnis der Montenegriner nach. So entsteht das Bild eines Landes, das für Westeuropäer zum "exotischen" Erlebnis wird.
 
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