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Balkansagen

grabovceva

Mamina i Tatina
Ich habe schon so viele Griechische Sagen gelesen, aus Wien kenne ich auch einige. Aber aus Kroatien oder Bosnien oder sonst wo vom Balkan habe ich noch nie irgendwelche Sagen gehört. Jetzt mal abgesehen von Diva Grabovceva und Anica Kninska Kraljica (ja die über die Thompson singt).

Kennt jemand von euch Sagen vom Balkan?
 
Ich habe schon so viele Griechische Sagen gelesen, aus Wien kenne ich auch einige. Aber aus Kroatien oder Bosnien oder sonst wo vom Balkan habe ich noch nie irgendwelche Sagen gehört. Jetzt mal abgesehen von Diva Grabovceva und Anica Kninska Kraljica (ja die über die Thompson singt).

Kennt jemand von euch Sagen vom Balkan?

Im kroatischen Zagorje z.B Matija Gubec [ Nationalheld (Cro/SLO) Bauernaufstand 1572]

Nach dem Tod von Matije Gubec-Beg sprach man im Hrvatsko Zagorje noch lange davon, dass dieser gar nicht gestorben sei und sich zwei Berge schützend über ihn und seine Armee beugen. So sitze Matija Gubec nun mit all seinen Mannen im Bergesinneren an einem steinernen Tisch, an dem reichlich Wein für alle ausgeschenkt werde. Dort winde sich auch der Bart des Helden langsam um diesen Tisch, bis schließlich nach der neunten Umrundung der Berg sich wohl öffnen und Matija Gubec dann an der Spitze seiner Armee wieder auferstehen werde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Matija_Gubec
 
Horror-Sagen wären auch erwünscht. So wie es bei Wien der Fall ist usw.
 
z.b. die Sage von der Burg von Shkodra. Ist auf dem ganzen Balkan verbreitet in verschiedenen Versionen. Mal ist es ein Kloster mal ne Burg, Brücke....
Hab mal einen Thread darüber gemacht aber hat keinen interessiert.
 
Die Burg von Shkodra
In Shkodra in Nordalbanien, an der Grenze zu Montenegro, haben drei Brüder eine große Burg gebaut. Jeden Morgen wenn sie auf der Baustelle ankamen, war der gesamt Bau wieder zerstört. Da ist ihnen eine Fee (oder eine weise alte Frau) erschienen, die gesagt hat, daß die Burg nur dann fertig wird, wenn sie die erste Frau, die auf die Baustelle kommt, lebendig einmauern. Sie dürfen aber keine Frau warnen.

Die beiden älteren Brüder warnen ihre Frauen und beide erfinden ausreden, daß sie am nächste Tag nicht das Essen für die Männer auf die Burg tragen müssen. Nur der Jüngste hält sich an das Schweigegebot und so bringt seine Frau, die gerade ein Kind (wohl einen Sohn) geboren hatte, das Essen auf die Burg. Als sie von ihrem Schicksal hört, bittet sie nur um Folgendes: Man soll eine Brust freilassen, daß sie ihr Kind nähren kann. Man soll eine Hand frei lassen, daß sie es streicheln kann und man soll ein Auge freilassen, daß sie über ihr Kind wachen kann.
 
Ashik

In einem kleinen Dorf zwischen Tirana und der Hafenstadt Durres lebten im Mittelalter zwei Kinder. Die Tochter des reichen Beis (heute etwa Bürgermeister) und der Sohn eines Tagelöhners. Als sie erwachsen waren, liebten sie sich sehr und schworen sich ewige Liebe. Der junge Mann hielt beim Vater um die Hand seiner Tochter an. Der Vater sagte ihm, daß er sich erst die Tochter "verdienen" müßte. Nach dem albanischen Kanun (angeblich auf den römischen Kaiser Justinian, der auch aus dem heutigen Albanien stammte, zurückgehendes Gewohnheitsrecht, auf der Basis von Auge um Auge - Zahn um Zahn beruht. In Nordalbanien, wo diese Regeln bis heute befolgt werden, gehen nach Schätzungen von Internationalen Organisationen etwa 50.000 (!) Männer nicht aus dem Haus, aus Angst im Zuge einer dieser Blutrachen ermordet zu werden.) war noch eine "Rechnung" offen: Der junge Mann soll im Zuge einer Blutrache in einem Dorf im Norden eine bestimmte Person ermorden.

Der junge Mann zieht also in den Norden und kann Tage lang nicht schlafen, weil er niemanden ermorden will. Schließlich ist die Liebe aber größer, er begeht den Mord und kehrt in sein Dorf zurück. Als er ankommt wird seine Braut gerade in einem großen Hochzeitszug nach Süden gebracht, weil der Vater eine bessere Hochzeit arrangiert hat. Über diesen Verrat ist der junge Mann so verzweifelt, daß er zuerst seine Braut und dann sich selbst umbringt.

Als die Türken, die kurze Zeit später das Land für ca. 500 Jahre besetzen, die Geschichte hören, pflanzen sie an dem Ort einen Baum und nennen den Ort Ashik, was auf türkisch so viel heißt wie "Die Verliebten". Den Baum gibt es heute noch und in der Nähe befindet sich ein wunderschönes Restaurant, das sich ebenfalls "Ashik" nennt.

Quelle: Sammlung DDr. Lukas Morscher, Emailzusendung vom 26. Juli 2005

SAGEN.at -Ashik
 
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