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Auf dem Finanzplatz beginnt das grosse Reinemachen
Bei den Bankangestellten kommt nun das böse Erwachen: In den letzten Monaten hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt drastisch verschärft. Auch gut ausgebildete Banker haben es bei der Jobsuche schwer.
Noch ist der Job-Kahlschlag bei den Grossbanken ausgeblieben. Weder die Credit Suisse noch die UBS haben bislang in der Schweiz Massenentlassungen angekündigt. Trotzdem ist die Stimmung im Bankenwesen so mies wie seit Jahren nicht mehr. Denn viele Finanzinstitute machen sich nun daran, beim Personal den Rotstift anzusetzen.
«Obwohl es noch keine Kündigungswellen gab, hat sich die Unsicherheit verschärft», erklärt Denise Chervet, Zentralsekretärin des Bankpersonalverbands. Wer auf Jobsuche ist, hat es äusserst schwer: Bei der UBS etwa sind derzeit schweizweit gerade mal 45 Stellen ausgeschrieben, wie Sprecher Andreas Kern erklärt.
Nicht nur Investmentbanker müssen um Job bangen
«Die Lage für die Bankangestellten hat sich drastisch verschärft», sagt Stephan Surber, Headhunter beim Stellenvermittler Michaelpage. In erster Linie um den Job bangen müssen Mitarbeiter im Investmentbanking und im Asset Management. Sie sind Opfer eines Teufelskreises: Kunden wollen weniger strukturierte Produkte; das schafft weniger Einnahmen und folglich müssen die Banken bei den Personalkosten sparen.
Doch auch im Private Banking ist man nun dabei, sich beim Personal einzuschränken. «Nur noch Leute an der Front sind gefragt. Es wird heute aber vorausgesetzt, dass Berater ihre Kunden mitbringen können», so Surber. Das Problem dabei: Auch die sogenannten «High Net Worth Individuals», also die reichen Kunden, sind verunsichert. Sie wechseln längst nicht mehr so selbstverständlich mit ihrem Kundenberatern die Bank wie früher. Selbst hochqualifizierte Banker haben es nicht leicht: «Auch für sie ist die Situation schwierig, weil es nur wenige freie Stellen in ihrem Segment gibt.»
Auch Headhunter Patrick Mack von der Beratungsfirma Mack Wegener ist überzeugt, «dass noch viel mehr auf uns zukommt, als es bisher den Anschein machte.» Schwer hätten es vor allem Leute, deren Arbeitsleistung zuletzt durchschnittlich oder gar unterdurchschnittlich gewesen sei. «Wer in der Vergangenheit nur mitgeschwommen ist, hat nun ein Problem: Er muss um den Job fürchten.» Heiss umworben seien dagegen weiterhin die sogenannten Top-Performer, so Mack.
Längst überfällige Restrukturierungen
Von einer anstehenden «massiven Bereinigung» spricht derweil Headhunter Sandro V. Gianella, Gründer der Beratungsfirma Knight Gianella & Partner AG: «Es ist davon auszugehen, dass die Erträge der Banken weiter einbrechen werden. Da wird man da ansetzen, wo die Kosten am höchsten sind: beim Personal.» Die Restrukturierungen, die jetzt anstehen, seien indessen längst überfällig: «Es wird das Fett abgesaugt, das sich in den letzten Jahren angesetzt hat.»
Laut Gianella wird der bevorstehende Kahlschlag alle Bereiche des Bankenwesens umfassen: In einer ersten Phase betreffe die Kostenreduktion Stabsbereiche. Danach werde auch das Management ausgedünnt. Als nächster logischer Schritt folge ein Personalabbau an der Basis. Das grosse Reinemachen betrifft indessen nicht nur die Grossbanken, die bislang im Fokus des Medieninteresses standen: «Es ist festzustellen, dass auch viele kleinere und mittelgrosse Banken in massive Probleme hineinlaufen. Auch da kommt nun das böse Erwachen», so Gianella.
Auch was die Einkommen betrifft, werden Bankangestellte ihre heute privilegierte Stellung zumindest teilweise verlieren. «Es wird zwangsläufig Anpassungen nach unten geben.» Die Lohntüte werde kleiner, weil die Banken aufgrund der schlechten Ertragslage weniger zu verteilen haben. Einzig sehr gefragte Führungsmitarbeiter könne darauf hoffen, nach wie vor Spitzenlöhne zu erhalten.
Auf dem Finanzplatz beginnt das grosse Reinemachen - News Wirtschaft: Unternehmen - tagesanzeiger.ch
Bei den Bankangestellten kommt nun das böse Erwachen: In den letzten Monaten hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt drastisch verschärft. Auch gut ausgebildete Banker haben es bei der Jobsuche schwer.
Noch ist der Job-Kahlschlag bei den Grossbanken ausgeblieben. Weder die Credit Suisse noch die UBS haben bislang in der Schweiz Massenentlassungen angekündigt. Trotzdem ist die Stimmung im Bankenwesen so mies wie seit Jahren nicht mehr. Denn viele Finanzinstitute machen sich nun daran, beim Personal den Rotstift anzusetzen.
«Obwohl es noch keine Kündigungswellen gab, hat sich die Unsicherheit verschärft», erklärt Denise Chervet, Zentralsekretärin des Bankpersonalverbands. Wer auf Jobsuche ist, hat es äusserst schwer: Bei der UBS etwa sind derzeit schweizweit gerade mal 45 Stellen ausgeschrieben, wie Sprecher Andreas Kern erklärt.
Nicht nur Investmentbanker müssen um Job bangen
«Die Lage für die Bankangestellten hat sich drastisch verschärft», sagt Stephan Surber, Headhunter beim Stellenvermittler Michaelpage. In erster Linie um den Job bangen müssen Mitarbeiter im Investmentbanking und im Asset Management. Sie sind Opfer eines Teufelskreises: Kunden wollen weniger strukturierte Produkte; das schafft weniger Einnahmen und folglich müssen die Banken bei den Personalkosten sparen.
Doch auch im Private Banking ist man nun dabei, sich beim Personal einzuschränken. «Nur noch Leute an der Front sind gefragt. Es wird heute aber vorausgesetzt, dass Berater ihre Kunden mitbringen können», so Surber. Das Problem dabei: Auch die sogenannten «High Net Worth Individuals», also die reichen Kunden, sind verunsichert. Sie wechseln längst nicht mehr so selbstverständlich mit ihrem Kundenberatern die Bank wie früher. Selbst hochqualifizierte Banker haben es nicht leicht: «Auch für sie ist die Situation schwierig, weil es nur wenige freie Stellen in ihrem Segment gibt.»
Auch Headhunter Patrick Mack von der Beratungsfirma Mack Wegener ist überzeugt, «dass noch viel mehr auf uns zukommt, als es bisher den Anschein machte.» Schwer hätten es vor allem Leute, deren Arbeitsleistung zuletzt durchschnittlich oder gar unterdurchschnittlich gewesen sei. «Wer in der Vergangenheit nur mitgeschwommen ist, hat nun ein Problem: Er muss um den Job fürchten.» Heiss umworben seien dagegen weiterhin die sogenannten Top-Performer, so Mack.
Längst überfällige Restrukturierungen
Von einer anstehenden «massiven Bereinigung» spricht derweil Headhunter Sandro V. Gianella, Gründer der Beratungsfirma Knight Gianella & Partner AG: «Es ist davon auszugehen, dass die Erträge der Banken weiter einbrechen werden. Da wird man da ansetzen, wo die Kosten am höchsten sind: beim Personal.» Die Restrukturierungen, die jetzt anstehen, seien indessen längst überfällig: «Es wird das Fett abgesaugt, das sich in den letzten Jahren angesetzt hat.»
Laut Gianella wird der bevorstehende Kahlschlag alle Bereiche des Bankenwesens umfassen: In einer ersten Phase betreffe die Kostenreduktion Stabsbereiche. Danach werde auch das Management ausgedünnt. Als nächster logischer Schritt folge ein Personalabbau an der Basis. Das grosse Reinemachen betrifft indessen nicht nur die Grossbanken, die bislang im Fokus des Medieninteresses standen: «Es ist festzustellen, dass auch viele kleinere und mittelgrosse Banken in massive Probleme hineinlaufen. Auch da kommt nun das böse Erwachen», so Gianella.
Auch was die Einkommen betrifft, werden Bankangestellte ihre heute privilegierte Stellung zumindest teilweise verlieren. «Es wird zwangsläufig Anpassungen nach unten geben.» Die Lohntüte werde kleiner, weil die Banken aufgrund der schlechten Ertragslage weniger zu verteilen haben. Einzig sehr gefragte Führungsmitarbeiter könne darauf hoffen, nach wie vor Spitzenlöhne zu erhalten.
Auf dem Finanzplatz beginnt das grosse Reinemachen - News Wirtschaft: Unternehmen - tagesanzeiger.ch