Kokosnuss
Erfrischend
Einer der besten, wenn auch nicht immer einfachsten, Denkansätze, die ein Mensch für sein Leben verfolgen kann, ist es weit verbreitete Denkfehler zu kennen und ihnen bewusst aus dem Weg zu gehen. Dies ist keineswegs einfach und erfordert manchmal einen ständigen Prozess der Selbstreflexion, besonders bei dem folgenden Denkfehler, den man im Lateinischen als "Cum hoc ergo propter hoc" ("mit diesem, folglich wegen diesem") bezeichnet:
Dabei geht es um das fehlerhafte, voreilige Schließen von "Korrelationen" auf "Kausale Zusammenhänge". Prof. Dr. Wikipedia sagt:
Das heißt auf Gut-Balkanisch: Wenn zwei Merkmale gleichzeitig auftreten, müssen sie deshalb noch nicht Ursache oder Wirkung voneinander sein. Ist es der Fall, dass zwei Variablen in bestimmter statistischer Beziehung (z.B. Korrelation) zueinander stehen, aber kein kausaler Zusammenhang besteht, spricht man von einer Scheinkorrelation. Um die große Gefahr dabei zu unterstreichen, wird häufig dieses eindeutige Beispiel zititert (Auszug aus "Der Storch bringt die Babys zur Welt" von Robert Matthews):
Viel schwieriger diesem Denkfehler des voreiligen Schlussfolgerns zu entgehen ist es bei weniger trivialen Beispielen:
Verursacht Schokolade also Akne?
Die Antwort: WIR WISSEN ES NICHT.
Wenn man sich aber vor Augen hält, dass Jugendliche überdurchschnittlich häufiger Schokolade essen und sie aber (aus ganz anderen Gründen) überdurchschnittlich häufiger Akne haben, so können wir uns schon eher denken, wie eine solche Korrelation zustande gekommen sein könnte.
Sehr viel häufiger treten jedoch Scheinkorrelationen auf, die rein dem Zufall geschuldet sind. Hier beispielsweise die Entwicklung der Zahl der Ausländerinnen in Deutschland (grün) und der Einspeisekapazität von Bio-Erdgas ins Erdgasnetz (rosa) (Quelle: Statistisches Bundesamt & BDEW):
Bringen die Ausländer also Biogas nach Deutschland oder kommen sie gar, weil es hier jetzt mehr Biogas im Netz gibt? Weitere, teils sehr amüsierende, Scheinkorrelationen gibt's hier: Scheinkorrelationen - Scheinkorrelationen Deutschland - Spurious correlations Germany
Warum ich das poste? Weil ich an mir selbst gemerkt habe, wie kritischer man beim Denken wird, wenn man sich Denkfehler besser vor Augen hält und ich dankbar bin, diesen Zusammenhang kennengelernt zu haben. Und weil es nichts Schöneres gibt als Wissen weiterzugeben.
Ansonsten wäre es echt cool, wenn wir hier ein paar typische Denkfehler sammeln könnten. =)
Dabei geht es um das fehlerhafte, voreilige Schließen von "Korrelationen" auf "Kausale Zusammenhänge". Prof. Dr. Wikipedia sagt:
Cum hoc ergo propter hoc (lat. für „mit diesem, folglich wegen diesem“) bezeichnet einen Fehlschluss, bei dem das gemeinsame Auftreten von Ereignissen (Koinzidenz) oder die Korrelation zwischen Merkmalen ohne genauere Prüfung als Kausalzusammenhang aufgefasst wird. Doch impliziert eine Korrelation noch nicht Kausalität (im Englischen Correlation does not imply causation), auch wenn der Zusammenhang kausal scheinen mag (Scheinkorrelation). Ohne kausalen Zusammenhang aber erfolgt eine Zuordnung von Ursache und Wirkung willkürlich ohne fundierte Begründung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cum_hoc_ergo_propter_hoc
https://de.wikipedia.org/wiki/Cum_hoc_ergo_propter_hoc
Das heißt auf Gut-Balkanisch: Wenn zwei Merkmale gleichzeitig auftreten, müssen sie deshalb noch nicht Ursache oder Wirkung voneinander sein. Ist es der Fall, dass zwei Variablen in bestimmter statistischer Beziehung (z.B. Korrelation) zueinander stehen, aber kein kausaler Zusammenhang besteht, spricht man von einer Scheinkorrelation. Um die große Gefahr dabei zu unterstreichen, wird häufig dieses eindeutige Beispiel zititert (Auszug aus "Der Storch bringt die Babys zur Welt" von Robert Matthews):
(...) Der weiße Storch (Ciconia ciconia) ist ein überra-
schend häufig vorkommender Vogel in vielen Teilen
Europas und Daten bezüglich der Zahl der Brutpaare
sind für 17 europäische Länder verfügbar (Harbard,
1999, persönliche Mitteilung); die jüngsten Zahlen,
die sich auf die Zeit von 1980 bis 1990 erstrecken,
sind zusammen mit Daten aus dem Britannica Jahr-
buch von 1990 in Tabelle I wiedergegeben. Wenn
man die Zahl der Störche in einem Streudiagramm
gegen die Geburtenzahlen in jedem der 17 Länder
einzeichnet, dann lassen sich deutlich Zeichen einer
positiven Korrelation erkennen. (...)
Natürlich ist den meisten Menschen sofort klar, dass es zwischen Anzahl Storche und Geburtenzahl einer Region keinen wirklichen Zusammenhang gibt und erst recht dass die Kinder nicht von Storchen kommen. Es könnte vielmehr daran liegen, dass in ländlichen Regionen mehr Kinder geboren werden als in städtischen - der Lebensraum des Storchs ist aber eben meistens nicht die Großstadt.schend häufig vorkommender Vogel in vielen Teilen
Europas und Daten bezüglich der Zahl der Brutpaare
sind für 17 europäische Länder verfügbar (Harbard,
1999, persönliche Mitteilung); die jüngsten Zahlen,
die sich auf die Zeit von 1980 bis 1990 erstrecken,
sind zusammen mit Daten aus dem Britannica Jahr-
buch von 1990 in Tabelle I wiedergegeben. Wenn
man die Zahl der Störche in einem Streudiagramm
gegen die Geburtenzahlen in jedem der 17 Länder
einzeichnet, dann lassen sich deutlich Zeichen einer
positiven Korrelation erkennen. (...)
Viel schwieriger diesem Denkfehler des voreiligen Schlussfolgerns zu entgehen ist es bei weniger trivialen Beispielen:
In einer relativ hohen und gut gewählten Stichprobe wird festgestellt, dass Probanden, die mehr Schokolade essen, signifikant häufiger Akne haben. Wir können dieses Ergebnis mit hinreichend hoher Wahrscheinlichkeit als repräsentativ erachten (ist einfach mal eine Annahme).
Verursacht Schokolade also Akne?
Die Antwort: WIR WISSEN ES NICHT.
Wenn man sich aber vor Augen hält, dass Jugendliche überdurchschnittlich häufiger Schokolade essen und sie aber (aus ganz anderen Gründen) überdurchschnittlich häufiger Akne haben, so können wir uns schon eher denken, wie eine solche Korrelation zustande gekommen sein könnte.
Sehr viel häufiger treten jedoch Scheinkorrelationen auf, die rein dem Zufall geschuldet sind. Hier beispielsweise die Entwicklung der Zahl der Ausländerinnen in Deutschland (grün) und der Einspeisekapazität von Bio-Erdgas ins Erdgasnetz (rosa) (Quelle: Statistisches Bundesamt & BDEW):
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Bringen die Ausländer also Biogas nach Deutschland oder kommen sie gar, weil es hier jetzt mehr Biogas im Netz gibt? Weitere, teils sehr amüsierende, Scheinkorrelationen gibt's hier: Scheinkorrelationen - Scheinkorrelationen Deutschland - Spurious correlations Germany
Warum ich das poste? Weil ich an mir selbst gemerkt habe, wie kritischer man beim Denken wird, wenn man sich Denkfehler besser vor Augen hält und ich dankbar bin, diesen Zusammenhang kennengelernt zu haben. Und weil es nichts Schöneres gibt als Wissen weiterzugeben.
Ansonsten wäre es echt cool, wenn wir hier ein paar typische Denkfehler sammeln könnten. =)
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