C
cro_Kralj_Zvonimir
Guest
Manöver sorgt für Irritationen Israel übt Krieg mit Syrien
Bereitet Israel sich auf einen Krieg gegen Syrien vor? Gestern simulierten israelische Streitkräfte schon mal den Angriff auf ein syrisches Dorf. Nun bemüht sich Ministerpräsident Olmert, die Wogen zu glätten. "Israel will mit Syrien in Frieden leben", sagte er.
Von Bettina Marx, ARD-Hörfunkstudio Tel Aviv
Panzer rollen durch die Ebene. Rumpelnd fahren sie über eiserne Brücken. Schwerbewaffnete Soldaten stürmen Wohnhäuser, Hubschrauber werfen Bomben ab, die an Fallschirmen zu Boden gleiten und dann explodieren. Die israelische Armee trainiert für den Ernstfall. Sie trainiert für den Krieg gegen Syrien.
Ein Offizier umreißt die Aufgabe, die seine Truppen bewältigen müssen: "Die Front ist ein syrisches Dorf. Die Bodentruppen müssen es in den Griff bekommen. So wie auf den Golanhöhen ist das bebaute Gebiet eines der Hindernisse, das es unseren Truppen erschweren soll, die Sicherungsaufgaben vorzunehmen."
[Bildunterschrift: Manöver an einem historisch bedeutsamen Tag: 40 Jahre nach Beginn des Sechs-Tage-Krieges fährt das israelische Militär in der Negev-Wüste groß auf, um die Eroberung eines syrischen Dorfes zu trainieren.]
Ein Krieg gegen Syrien im nächsten Sommer - das ist das Szenario, das in den israelischen Medien derzeit ausgebreitet und diskutiert wird. Und wenn man einen Krieg herbeireden könnte, dann würde er wohl mit Sicherheit ausbrechen. Denn alles, was in der militärischen und politischen Führung des Landes Rang und Namen hat, spricht darüber. So warnte gestern der Chef des militärischen Geheimdienstes, Amos Yadlin, dass Syrien seine Truppen am Rande der Golanhöhen verstärkt und Raketen an der Grenze stationiert habe.
"Wir können uns nicht erlauben, naiv zu sein"
Und Minister Eli Ishai sagte: "Die Syrer wollen den Staat Israel vernichten. Sie sind mit der Hisbollah verbunden die hinter dem Sturz der libanesischen Regierung steht. Sie sind verbunden mit Iran, sie sind tätig gegen den Staat Israel, sie entziehen uns und den Verhandlungen mit uns die Legitimation. Wir können es uns nicht erlauben, naiv zu sein. Aber wenn Assad seine Friedensangebote ernst meinen würde, dann würde niemand Nein sagen."
Widersprüchliche Signale aus Damaskus
Die Signale aus Syrien sind widersprüchlich. Einerseits will Präsident Assad die Verhandlungen mit Israel wieder aufnehmen. Andererseits droht er offen damit, sich die von Israel eroberten Golanhöhen notfalls mit Gewalt zurückzuholen.
Grafik: Der israelische Generalstabschef Aschkenasi beobachtet zusammen mit Verteidigungsminister Perez das Manöver. ]
Die israelische Armee jedenfalls bereite sich auf den schlimmsten Fall vor, sagt Generalstabschef Gabi Aschkenasi: "Wir bereiten uns auf die Möglichkeit einer Verschlimmerung der Lage sowohl gegenüber den Palästinensern als auch gegenüber dem Norden vor. Wir bereiten uns vor, wir setzen die Lehren aus dem letzten Krieg um." Die Armee müsse immer bereit sein, so Aschkenasi. "Wir müssen trainieren und die Befehlshaber vorbereiten. Dafür ist die Armee da. Ich hoffe, dass wir nur trainieren und das nicht in die Tat umsetzen müssen, aber wir müssen vorbereitet sein."
Perez: "Wir wollen keine Verschlimmerung"
Und Verteidigungsminister Amir Perez wandte sich direkt an den Nachbarn im Norden: "Wir kündigen den Syrern an, dass sie in Rechnung stellen sollen, dass wir vorbereitet sind. Wir haben keinerlei Absicht, eine geplante Verschlimmerung auszulösen und wir gehen davon aus, dass auch die syrische Seite daran kein Interesse hat."
Ministerpräsident Ehud Olmert versuchte heute, dem Gerede einen Riegel vorzuschieben. Er forderte seine Minister auf, nicht länger über einen möglichen Krieg gegen Syrien
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID6880476_REF1,00.html
Bereitet Israel sich auf einen Krieg gegen Syrien vor? Gestern simulierten israelische Streitkräfte schon mal den Angriff auf ein syrisches Dorf. Nun bemüht sich Ministerpräsident Olmert, die Wogen zu glätten. "Israel will mit Syrien in Frieden leben", sagte er.
Von Bettina Marx, ARD-Hörfunkstudio Tel Aviv
Panzer rollen durch die Ebene. Rumpelnd fahren sie über eiserne Brücken. Schwerbewaffnete Soldaten stürmen Wohnhäuser, Hubschrauber werfen Bomben ab, die an Fallschirmen zu Boden gleiten und dann explodieren. Die israelische Armee trainiert für den Ernstfall. Sie trainiert für den Krieg gegen Syrien.
Ein Offizier umreißt die Aufgabe, die seine Truppen bewältigen müssen: "Die Front ist ein syrisches Dorf. Die Bodentruppen müssen es in den Griff bekommen. So wie auf den Golanhöhen ist das bebaute Gebiet eines der Hindernisse, das es unseren Truppen erschweren soll, die Sicherungsaufgaben vorzunehmen."
Ein Krieg gegen Syrien im nächsten Sommer - das ist das Szenario, das in den israelischen Medien derzeit ausgebreitet und diskutiert wird. Und wenn man einen Krieg herbeireden könnte, dann würde er wohl mit Sicherheit ausbrechen. Denn alles, was in der militärischen und politischen Führung des Landes Rang und Namen hat, spricht darüber. So warnte gestern der Chef des militärischen Geheimdienstes, Amos Yadlin, dass Syrien seine Truppen am Rande der Golanhöhen verstärkt und Raketen an der Grenze stationiert habe.
"Wir können uns nicht erlauben, naiv zu sein"
Und Minister Eli Ishai sagte: "Die Syrer wollen den Staat Israel vernichten. Sie sind mit der Hisbollah verbunden die hinter dem Sturz der libanesischen Regierung steht. Sie sind verbunden mit Iran, sie sind tätig gegen den Staat Israel, sie entziehen uns und den Verhandlungen mit uns die Legitimation. Wir können es uns nicht erlauben, naiv zu sein. Aber wenn Assad seine Friedensangebote ernst meinen würde, dann würde niemand Nein sagen."
Widersprüchliche Signale aus Damaskus
Die Signale aus Syrien sind widersprüchlich. Einerseits will Präsident Assad die Verhandlungen mit Israel wieder aufnehmen. Andererseits droht er offen damit, sich die von Israel eroberten Golanhöhen notfalls mit Gewalt zurückzuholen.
Grafik: Der israelische Generalstabschef Aschkenasi beobachtet zusammen mit Verteidigungsminister Perez das Manöver. ]
Die israelische Armee jedenfalls bereite sich auf den schlimmsten Fall vor, sagt Generalstabschef Gabi Aschkenasi: "Wir bereiten uns auf die Möglichkeit einer Verschlimmerung der Lage sowohl gegenüber den Palästinensern als auch gegenüber dem Norden vor. Wir bereiten uns vor, wir setzen die Lehren aus dem letzten Krieg um." Die Armee müsse immer bereit sein, so Aschkenasi. "Wir müssen trainieren und die Befehlshaber vorbereiten. Dafür ist die Armee da. Ich hoffe, dass wir nur trainieren und das nicht in die Tat umsetzen müssen, aber wir müssen vorbereitet sein."
Perez: "Wir wollen keine Verschlimmerung"
Und Verteidigungsminister Amir Perez wandte sich direkt an den Nachbarn im Norden: "Wir kündigen den Syrern an, dass sie in Rechnung stellen sollen, dass wir vorbereitet sind. Wir haben keinerlei Absicht, eine geplante Verschlimmerung auszulösen und wir gehen davon aus, dass auch die syrische Seite daran kein Interesse hat."
Ministerpräsident Ehud Olmert versuchte heute, dem Gerede einen Riegel vorzuschieben. Er forderte seine Minister auf, nicht länger über einen möglichen Krieg gegen Syrien
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID6880476_REF1,00.html