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17. September 2009, 20:03
Balkan-Staat hat pro Kopf mehr Geld als Deutschland oder Japan für Wiederaufbau nach Zweitem Weltkrieg erhalten
Sarajevo - Die internationale Staatengemeinschaft habe für Bosnien-Herzegowina seit dem Krieg (1992-95) 14 Milliarden Dollar (9,52 Mrd. Euro) ausgegeben, was pro Kopf wesentlich mehr sei, als Deutschland oder Japan nach dem Zweiten Weltkrieg für den Wiederaufbau erhalten hätten, stellte der frühere UNO-Sonderbeauftragte für Bosnien-Herzegowina, Jacques Klein, laut der Tageszeitung "Dnevni avaz" fest. Eine Milliarde Dollar sei verschwunden, fügte Klein hinzu.
Klein zeigte sich über die aktuelle Situation im Bosnien besorgt. Sollte Bosnien-Herzegowina als Staat nicht funktionieren, werde dies die Europäische Union, die NATO und die UNO diskreditieren, warnte er. "Wenn Bosnien-Herzegowina im Herzen Europas nicht funktionsfähig ist, wie kann man überhaupt denken, dass Afghanistan oder der Irak dies sein könnten", so Klein.
Der dreijährige Bosnien-Krieg wurde 1995 durch das Dayton-Friedensabkommen beendet. Dadurch wurde eine komplexe Staatsstruktur auf die Beine gestellt. So besteht das Land aus zwei "Entitäten" nach ethnisch-religiösen Gesichtspunkten: aus der Bosniakisch-Kroatischen Föderation und der Serbischen Republik (Republika Srpska). Führenden Politikern in Bosnien ist es bisher nicht gelungen, den Gesamtstaat durch eine Verfassungsreform funktionstüchtiger zu machen. (APA)
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