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Emir
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Bosnien steht für viele Europäer noch für Krieg und Leid. Die Situation hat sich allerdings schon lange geändert. Besonders die lebendige Musikszene verdient es, genauer unter die Lupe genommen zu werden. FIGARO-Musikredakteurin Grit Friedrich war vor Ort.
Amira Medunjanin aus Sarajewo
Viele Menschen assoziieren Bosnien und Herzegowina noch immer mit Krieg und ethnischer Vertreibung. Das Foto der lange zerstörten Brücke über die Neretva in Mostar hat sich in den Köpfen festgesetzt. Heute schlägt die Brücke wieder ihren eleganten Bogen über den glasklaren Fluss und langsam entdecken Touristen das kleine zerklüftete Balkanland. Die Schönheit der Landschaft und die Herzlichkeit der Menschen ist einfach bezaubernd. hinzu kommt eine reiche kulturelle Tradition.
Minarett in Mostar
Jazz und Sevdah
Sarajevo ist unbestritten die musikalische Hauptstadt Bosniens. Hier gibt es seit 13 Jahren ein renommiertes Jazzfestival und in vielen Kafanas erklingen spät in der Nacht die wehmütigen Sevdah-Lieder. Auch in den dunkelsten Kriegsjahren erklangen diese Lieder in Mostar oder Sarajevo und spendeten den Menschen Trost und Zuversicht. Das Wort "Sevdah" kommt aus dem Arabischen und bedeutet soviel wie Liebe, Verlangen und Ekstase. Einst war die Sevdah-Musik zur Ergötzung reicher Muslime vorgesehen, doch längst ist sie zum Massenphänomen in den "Kafana" genannten bosnischen Caféhäusern geworden. Man kann sie auch als "Balkanblues" bezeichnen. Viele Sevdah-Lieder handeln von unerfüllter Liebe.
Das Damir Imamovic Trio
Probleme mit Internet-Downloads
Dabei haben die Künstler und Plattenfirmen in Bosnien mit den gleichen Problemen zu kämpfen, wie ihre internationalen Kollegen. Nur noch wenige Menschen kaufen sich die Musik, die ihnen gefällt. Sie laden sie sich aus dem Internet, wo sich auch große Portale mit Balkanmusik finden. Musik zu veröffentlichen ist somit nur noch etwas für Enthusiasten, Gewinn kann man damit schon lange nicht mehr machen. Für ein bis zwei Euro bieten zahllose fliegende Händler zudem die kopierten CDs der bosnischen Künstler auf den Straßen und Märkten an. Und niemand unternimmt etwas dagegen.
Der Begeisterung für ihre Musik tut dies hingegen keinen Abbruch. Die Musiklandschaft Bosniens ist sehr aktiv. FIGARO-Musikredakteurin Grit Friedrich stellt in ihrem Musikfeature die jungen Stimmen Bosniens vor.
Zuletzt aktualisiert: 29. September 2009, 21:59 Uhr
Bosniens junge Stimmen | MDR.DE
Amira Medunjanin aus Sarajewo
Viele Menschen assoziieren Bosnien und Herzegowina noch immer mit Krieg und ethnischer Vertreibung. Das Foto der lange zerstörten Brücke über die Neretva in Mostar hat sich in den Köpfen festgesetzt. Heute schlägt die Brücke wieder ihren eleganten Bogen über den glasklaren Fluss und langsam entdecken Touristen das kleine zerklüftete Balkanland. Die Schönheit der Landschaft und die Herzlichkeit der Menschen ist einfach bezaubernd. hinzu kommt eine reiche kulturelle Tradition.
Minarett in Mostar
Jazz und Sevdah
Sarajevo ist unbestritten die musikalische Hauptstadt Bosniens. Hier gibt es seit 13 Jahren ein renommiertes Jazzfestival und in vielen Kafanas erklingen spät in der Nacht die wehmütigen Sevdah-Lieder. Auch in den dunkelsten Kriegsjahren erklangen diese Lieder in Mostar oder Sarajevo und spendeten den Menschen Trost und Zuversicht. Das Wort "Sevdah" kommt aus dem Arabischen und bedeutet soviel wie Liebe, Verlangen und Ekstase. Einst war die Sevdah-Musik zur Ergötzung reicher Muslime vorgesehen, doch längst ist sie zum Massenphänomen in den "Kafana" genannten bosnischen Caféhäusern geworden. Man kann sie auch als "Balkanblues" bezeichnen. Viele Sevdah-Lieder handeln von unerfüllter Liebe.
"Jede Geschichte, jedes Lied kann man auf verschiedene Art und Weise interpretieren. Wenn man nur tief genug eintaucht, wird man eine verborgene Botschaft finden. Eine Botschaft, die dich verändern wird. Man hat aber gleichzeitig die Freiheit sie zu entschlüsseln und an die eigenen Stimmungen und Gefühle anzupassen."
Sevdah-Sängerin Amira
Das Damir Imamovic Trio
Probleme mit Internet-Downloads
Dabei haben die Künstler und Plattenfirmen in Bosnien mit den gleichen Problemen zu kämpfen, wie ihre internationalen Kollegen. Nur noch wenige Menschen kaufen sich die Musik, die ihnen gefällt. Sie laden sie sich aus dem Internet, wo sich auch große Portale mit Balkanmusik finden. Musik zu veröffentlichen ist somit nur noch etwas für Enthusiasten, Gewinn kann man damit schon lange nicht mehr machen. Für ein bis zwei Euro bieten zahllose fliegende Händler zudem die kopierten CDs der bosnischen Künstler auf den Straßen und Märkten an. Und niemand unternimmt etwas dagegen.
Der Begeisterung für ihre Musik tut dies hingegen keinen Abbruch. Die Musiklandschaft Bosniens ist sehr aktiv. FIGARO-Musikredakteurin Grit Friedrich stellt in ihrem Musikfeature die jungen Stimmen Bosniens vor.
Zuletzt aktualisiert: 29. September 2009, 21:59 Uhr
Bosniens junge Stimmen | MDR.DE