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Bosnischer Spielfilm: Liebe in Zeiten der Radikalislamisierung

Bosnischer Spielfilm
Liebe in Zeiten der Radikalislamisierung

Jasmila Zbanic Spielfilm "Zwischen uns das Paradies" handelt vom Gift islamistischer Verhaltensnormen, das im heutigen
Bosnien in die Zweisamkeit eines Liebespaars eindringt.

VON CLAUDIA LENSSEN

Luna (Zrinka Cvitesic) wechselt ihr farbenfrohes Outfit gegen ein schickes Kostüm und eilt mit dem Rollköfferchen zum Flughafen, wo sie als Stewardess über Sarajevo abhebt. Die junge Frau filmt mit der Handykamera obsessiv den eigenen Körper, sie scheint geradezu existenzielle Selbstvergewisserung in solchen Bildern zu finden. Anders ihr Mann Amar (Leon Lucev): Als er seinen Fluglotsenposten wegen einer Portion Schnaps im Kaffeebecher verliert, zieht es ihn in ein klandestines Ferienlager orthodoxer Wahhabiten an einem unzugänglichen Bergsee. Fortan ist es das Wort, das ihn fasziniert. Mit verschlossenem Lächeln lauscht Amar dem Imam und genießt die traditionellen orientalischen Lieder. Er akzeptiert die strikte Verhüllung der Frauen und das Regime der Blickverbote in der abgeschiedenen Zeltstadt. Luna legt er den Koran hin, das bilderlose Buch der Bücher.

"Zwischen uns das Paradies" erzählt in scharfen kolportagehaften Kontrasten vom Zusammenstoß muslimischer Alltagskulturen im heutigen Bosnien und Herzegowina, vom Gift islamistischer Verhaltensnormen, das in die Zweisamkeit eines Liebespaars eindringt und die Lebbarkeit der Gefühle füreinander infrage stellt.

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