Südslawe
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.dicht für Leute die sie nicht brauchen:
Handelsblatt, 20. April 2007:
Briten regeln Zuzug neu
Labour macht Kehrtwende: Ab 2008 Punktesystem für Einwanderer
Die britische Regierung wird die außereuropäische Immigration ab dem 1. Januar 2008 mit einem Punktesystem nach australischem Muster kontrollieren – und damit ein Wahlkampfversprechen der Konservativen aus den letzten Wahlkämpfen erfüllen. „Einwanderung muss die nationalen Interessen Großbritanniens unterstützen“, sagte Immigrationsminister Liam Byrne, der den Zeitplan in Sydney bestätigte, wo er an einer Immigrationskonferenz angelsächsischer Länder teilnahm. „Das neue System ist die beste Methode, nur noch diejenigen ins Land zu lassen, die Großbritannien auch etwas zu bieten haben“.
Mit dem neuen Punktesystem werden über 80 mögliche Antragswege für Einwanderer auf fünf Programme zusammengefasst – von hochspezialisierten Wissenschaftlern bis hin zu Saisonarbeitern. Punkte werden für Bildungsstand, Erfahrung, Alter, den finanziellen Hintergrund und die Bedarfslage am britischen Arbeitsmarkt vergeben. Fehlt es beispielsweise an Klempnern oder Apfelpflückern, kann die für diese Berufe vergebene Punktezahl einfach erhöht werden.
Die Ankündigung ist Teil der sukzessiven Kehrtwende, die Großbritanniens Labourregierung angesichts einer nicht ablassenden Einwanderungsdebatte vollzieht. Dabei nähert sich die Regierung einst abgelehnten konservativen Positionen an. So wurde ein neues Forum begründet, um die Auswirkungen der Migration auf Gemeinden und öffentliche Dienstleistungen zu bewerten. „Die Regierung gibt zu, dass es falsch war, die Folgen der Einwanderung auf die soziale Infrastruktur und die gesellschaftliche Bindekraft zu ignorieren“, kommentierte Oppositionssprecher Damian Green.
Labour verschärft nun drastisch die Maßnahmen gegen die Beschäftigung illegaler Einwanderer und bewilligt mehr Geld für Grenzkontrollen.
40 Prozent der Briten nennen die Migration als wichtigstes politisches Thema. Byrne selbst erinnert in einem diese Woche veröffentlichten Pamphlet daran, dass Regierungen in Österreich, Dänemark und den Niederlanden wegen der Einwanderungspolitik abgewählt wurden. Einwanderungsangst sei keine Erfindung der rechten Boulevardpresse, die Probleme seien real, schreibt er in dem von dem sozialdemokratischen Think Tank „Policy Network“ veröffentlichten Text.
Byrne gibt zu, dass Labours Sozial- und Armutspolitik durch die Einwanderung behindert wird: „Wir müssen akzeptieren, dass Laissez- faire-Einwanderung Gemeinschaften beschädigen kann“. Eine Schule, in der die Zahl der Kinder ohne englische Muttersprache in einem Jahr von fünf auf 20 Prozent anschnelle, könne nicht mehr effektiv arbeiten.
Handelsblatt, 20. April 2007:
Briten regeln Zuzug neu
Labour macht Kehrtwende: Ab 2008 Punktesystem für Einwanderer
Die britische Regierung wird die außereuropäische Immigration ab dem 1. Januar 2008 mit einem Punktesystem nach australischem Muster kontrollieren – und damit ein Wahlkampfversprechen der Konservativen aus den letzten Wahlkämpfen erfüllen. „Einwanderung muss die nationalen Interessen Großbritanniens unterstützen“, sagte Immigrationsminister Liam Byrne, der den Zeitplan in Sydney bestätigte, wo er an einer Immigrationskonferenz angelsächsischer Länder teilnahm. „Das neue System ist die beste Methode, nur noch diejenigen ins Land zu lassen, die Großbritannien auch etwas zu bieten haben“.
Mit dem neuen Punktesystem werden über 80 mögliche Antragswege für Einwanderer auf fünf Programme zusammengefasst – von hochspezialisierten Wissenschaftlern bis hin zu Saisonarbeitern. Punkte werden für Bildungsstand, Erfahrung, Alter, den finanziellen Hintergrund und die Bedarfslage am britischen Arbeitsmarkt vergeben. Fehlt es beispielsweise an Klempnern oder Apfelpflückern, kann die für diese Berufe vergebene Punktezahl einfach erhöht werden.
Die Ankündigung ist Teil der sukzessiven Kehrtwende, die Großbritanniens Labourregierung angesichts einer nicht ablassenden Einwanderungsdebatte vollzieht. Dabei nähert sich die Regierung einst abgelehnten konservativen Positionen an. So wurde ein neues Forum begründet, um die Auswirkungen der Migration auf Gemeinden und öffentliche Dienstleistungen zu bewerten. „Die Regierung gibt zu, dass es falsch war, die Folgen der Einwanderung auf die soziale Infrastruktur und die gesellschaftliche Bindekraft zu ignorieren“, kommentierte Oppositionssprecher Damian Green.
Labour verschärft nun drastisch die Maßnahmen gegen die Beschäftigung illegaler Einwanderer und bewilligt mehr Geld für Grenzkontrollen.
40 Prozent der Briten nennen die Migration als wichtigstes politisches Thema. Byrne selbst erinnert in einem diese Woche veröffentlichten Pamphlet daran, dass Regierungen in Österreich, Dänemark und den Niederlanden wegen der Einwanderungspolitik abgewählt wurden. Einwanderungsangst sei keine Erfindung der rechten Boulevardpresse, die Probleme seien real, schreibt er in dem von dem sozialdemokratischen Think Tank „Policy Network“ veröffentlichten Text.
Byrne gibt zu, dass Labours Sozial- und Armutspolitik durch die Einwanderung behindert wird: „Wir müssen akzeptieren, dass Laissez- faire-Einwanderung Gemeinschaften beschädigen kann“. Eine Schule, in der die Zahl der Kinder ohne englische Muttersprache in einem Jahr von fünf auf 20 Prozent anschnelle, könne nicht mehr effektiv arbeiten.