[h=2]„Kann Spießermentalität nicht mehr hören“[/h] Zunächst verteidigte Kollegah, dass er in seinen Liedern öfters abwertende Worte für Frauen und Homosexuelle benutzt.
Das sei im Rahmen der Kunstform Hip Hop in Ordnung und ja nicht böse gemeint. „Wörter wie Schwuchtel und Bitches fallen im Hip Hop in einen anderen Zusammenhang.“ Er könne „diese Spießermentalität nicht mehr hören, diesen Sprachgebrauch der Straße zu verteufeln.“
Dass seine Fans auf Facebook in den Kommentarspalten teils die „Endlösung“ fordern, wie Shapira anmerkte, also die Ermordung aller Juden, halte er nicht für gut, aber er wolle es nicht verhindern, da er nicht zensieren wolle, so der Rapper. Außerdem hätte der Zentralrat der Juden mit seiner Kritik an ihm das in gewisser Weise selbst heraufbeschworen.
Dann sagte er, dass er gegen alle Ethnien „Punchlines“, also im Zweifel auch beleidigende Reime, bringe. Und, so Kollegah: „Keiner regt sich darüber auf, die einzigen, die sich immer in diese Opferrolle setzen, seid ihr.“
Mit „ihr“ meinte er Juden.
[h=2]Keine Witze über Moslems[/h] Shapira, der auch oft Satire über die AfD macht, sagte, dass man über alles Witze machen sollte, über alle Religionen und zwar auch mehr über Muslime, wenn das mit der AfD nicht gerade so schwierig wäre, weil die gegen Muslime hetzen würden. Da hörte für Kollegah der Spaß auf.
Gegen den Islam würde er, der zum Islam konvertierte Rapper, offenbar keine Punchlines bringen. Das mit den Witzen über Muslime fände er nicht gut, sagte er: „Ich finde, bei Satire gibt es eine Grenze, auch beim Hip Hop. Wenn es geschmacklos wird, dann hat es nichts mehr mit Humor zu tun. Ich finde das pietätlos, das stachelt Hass an.“
Shapira, dessen Großvater als Mitglied des israelischen Olympiateams 1974 in München von palästinensischen Terroristen ermordet wurde, macht seinerseits auch Witze über Juden. „Die Leute, die mir zuhören, wissen, dass ich einen Witz mache“, sagte er. Er wisse nicht, ob Kollegahs Fans das auch immer so wüssten, wenn der über „Bitches“ und „Schwuchteln“ rappt.