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BUNKER TOUREN AM RANDE EUROPAS

skenderbegi

Ultra-Poster
Bunker-Touren am Rande Europas
Von Elisabeth Schmidtke-Börner

Frankfurt. Albanien, Europas „vergessene Ecke“, schickt sich an, langsam in den Tourismus einzusteigen. Erstmals wurde das Balkanland, das jahrzehntelang politisch isoliert war, auf der diesjährigen Internationalen Tourismus-Börse in Berlin (ITB) als Reiseland vorgestellt. Obwohl gegenüber der italienischen Südküste und nur wenige Kilometer von der griechischen Insel Korfu entfernt gelegen, ist Albanien „terra incognita“. Das Land (etwa 3,5 Millionen Einwohner) hat zweifellos viele Reize: 450 Kilometer lang ist seine Küste, das Klima ist mediterran; die Bergregionen erreichen fast 3000 Meter Höhe, man findet zahllose Altertümer aus griechischer, römischer und osmanischer Zeit.

Doch vielerorts lassen Infrastruktur und Straßenzustand noch zu wünschen übrig. Stromausfälle sind nicht selten. Ein staatlicher „Masterplan“ sieht vor, diese Mängel zu beheben. Per Flug und Schiff ist Albanien gut erreichbar, auch die Zahl der Hotels wächst, vor allem in Saranda, doch Pauschalreisen dürften noch länger auf sich warten lassen. 2006 reisten etwa 22 000 Deutsche, inklusive Geschäftsreisende, nach Albanien. Bislang haben vor allem „Natur-und Abenteuer-Touristen“ die Nationalparks zum Wandern, die Seen und Flüsse zum Tauchen und Rafting entdeckt. Oder sie begaben sich auf die Spur der „Bunker“.

Vierzig Jahre lang, etwa von 1945 bis 1985, hatte Diktator Enver Hoxha das Land in eisernem Griff. Nur Reisende aus osteuropäischen Ländern waren erwünscht. In den 90er Jahren gab es die schwierige „Wende“ mit Gewaltexzessen und Versorgungsengpässen. Erst nach dem Kosovo-Krieg, um das Jahr 2000, kamen wieder Besucher, zunächst albanische Emigranten, dann langsam Urlauber aus Nachbarländern. Seither entstanden an den Stränden Mittelalbaniens kleine private Hotels. Westeuropäer buchen schon länger Tagesausflüge von Korfu nach dem Badeort Saranda und zu den antiken Stätten von Butrint.

Die lange albanische Küste ist noch längst nicht völlig erschlossen. Im Norden ist Durres ein bekannter Ferienort, der jedoch etwas planlos zugebaut wurde. Am attraktivsten dürfte der südliche Strandabschnitt zwischen Vlora und Saranda sein, genannt die „albanische Riviera“. Hier gibt es noch einsame Strände, verborgene Buchten, die teilweise nur per Boot erreichbar sind, ideal zum Baden und Tauchen. Der Legende zufolge ankerte hier an einigen Stellen schon Odysseus mit seinen Getreuen. Der Llogara- Pass auf 1000 m Höhe gelegen ist der Zugang zur Riviera und bietet einen überwältigenden Ausblick entlang der Küste. Bei gutem Wetter kann man bis nach Korfu sehen. Die Dörfer im nördlichen Teil der Riviera sind malerisch: Dhermi, Vuno und Himara haben kompakte historische Altstädte– jedoch mit vielen zerfallenen Häusern.

Ein paar „Geheimtipps“ hat Albanien Naturfreunden zu bieten: Der Shkodrasee (Skutarisee) ist der größte See der Balkanhalbinsel und ein Ziel für Hobby-Ornithologen (die letzten Pelikane Europas) und Radwanderer gleichermaßen. 177 Kilometer führt der Weg um den von Bergen umgebenen albanisch-montenegrinischen See. 70 Kilometer nördlich von Shkodra erreicht man den 1500 bis 2000 Meter hoch gelegenen Nationalpark Thethi, Heimat seltener Tiere und Pflanzen. Peshkopi im Osten des Landes eignet sich als Ausgangspunkt zu den 14 Gletscherseen des Lura Nationalparks. Ein feucht-fröhliches Albanien-Erlebnis winkt im Süden im Fluss Osum den Rafting-Fans. Der Fluss ergießt sich durch eine bis zu 100 Meter hohe Felsschlucht. Und dann die Bunker! Manche Quellen sprechen von 100 000 im ganzen Land, manche gar von 700 000. Diese merkwürdigsten Hinterlassenschaften des Hoxha-Regimes entstanden zwischen 1950 und 1985, zum Schutz vor „Invasionen“. Doch es gab keine – heute sind die Bunker bunt bemalt und Ziel für touristische „Bunker-Touren“.

Last not least ist Albanien höchst geschichtsträchtig: Zwei altehrwürdige Stätten gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Im äußersten Südwesten liegt Butrint auf einer bewaldeten Halbinsel, hier finden sich griechische, römische und frühchristliche Bauten. Von der Akropolis geht der Blick auf die Festung von Ali Pascha Tepelena am Ufer gegenüber. Ebenfalls im Süden liegt Kulturerbe Nummer zwei: die Museumsstadt Gjirokastra aus osmanischer Zeit mit Burg und mächtigen Steinhäusern. Aber auch die Städte Shkodra, Kruja, Berat und Apollonia .haben sehenswerte Altertümer. Bliebe die Hauptstadt Tirana, eine Stadt im Umbruch (500 000 Einwohner), in der zunehmend Cafés und Restaurants eröffnen, die Anschluss sucht an andere mediterrane Städte.

Infos: Reisepass erforderlich. Flüge u. a. ab Frankfurt/M. mit Albanian Airlines nach Tirana., mit Billigflieger Germanwings ab Köln/Bonn. Flugzeit zweieinhalb Stunden. Beste Reisezeit: April bis Juni und ab Mitte Oktober. Internet: http://www.albaniantourism.com.




ja das wird noch zeit brauchen aber so in 5 bis 10 jahren sehe durchaus chancen für albanien in sachen tourismus...
 
Hoffentlich wurde Albanien attraktiv vorgestellt so dass sich europäische Reisebüros überlegen Albanienangebote in Prospekten, TV-Spots etc. zu bringen.

Wäre toll wenn man einmal die wahre Schönheit Albaniens sehen kann.
Einfach nur mal was Positives.
 
Albanien wird als Urlaubsland vorgestellt ? ? ?


Da bin ich ja schon Lichtjahre im Voraus -
bin schon seit Jahren zum Urlaub in AL . . .
 
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