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CIA-Millionen für Karsai?

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USA unterstützten offenbar Korruption in Afghanistan
[h=3]CIA-Millionen für Karsai?[/h]Der US-amerikanische Geheimdienst CIA hat laut einem Medienbericht mehrere Millionen Dollar nach Afghanistan gebracht. Ziel sei es gewesen, Verbündete zu kaufen. Verwaltet wurde das Geld von einer Gruppe um Präsident Karsai.
Von Sandra Petersmann, ARD-Hörfunkstudio Neu-Delhi
In Kabul will die Geschichte noch niemand offiziell kommentieren. Aber auch eine Weigerung kann Bände sprechen. Jahrelang haben die Politiker der intervenierenden Staaten aus dem Westen Druck auf den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai ausgeübt: Stopp die Korruption, bring deinen Laden in Ordnung. Geh sorgsam mit dem Geld um, das du von uns bekommst, sonst drehen wir den Geldhahn zu.
Doch die Enthüllungsgeschichte der "New York Times" verdeutlicht einmal mehr, wie sehr das westliche Bündnis selber die Korruption in Afghanistan heraufbeschworen hat - und es bis heute tut. Seit inzwischen mehr als zehn Jahren soll der amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA Bargeld ins Präsidentenbüro geschafft haben: Mal ein paar hunderttausend Dollar, mal mehrere Millionen, mit Koffern, in Rucksäcken und auch in Plastiktüten, wenn es sein musste - zur Stützung des politischen Systems rund um Präsident Karsai, das im Wesentlichen die USA erschaffen haben.

[h=4]Geld für Kriegsfürsten und Drogenbarone[/h]Der Bericht der "New York Times" basiert überwiegend auf anonymen Quellen aus den Reihen der CIA und dem Umfeld des afghanischen Präsidenten. Das Geld soll dazu benutzt worden sein, Karsai-Gegner wie den mächtigen Usbeken-General Rashid Dostum im Norden Afghanistans auf Linie zu bringen. Letztendlich, so schlussfolgert der Artikel, gehe es bis heute darum, ohne Rechenschaftsbericht alle zu kaufen, die aus Sicht der CIA nötig sind, um das Terrornetzwerk Al Kaida und die Taliban zu bekämpfen. Das schließt offenbar die Kriegsfürsten aus afghanischen Bürgerkriegszeiten genauso ein wie zwielichtige Präsidentenbrüder, Parlamentsabgeordnete oder kriminelle Drogenbarone - zumal die Grenzen oft genug fließend sind.

[h=4]Ließ sich auch Karsai bezahlen?[/h]Ob auch Afghanistans Präsident Karsai Geld erhielt, ist unklar.



Aber es geht wohl auch um das Wohlwollen des afghanischen Präsidenten selber, der in der Wahrnehmung der USA immer widerspenstiger und selbstbewusster wird. Ob Karsai persönlich Geld angenommen hat, ist unklar. Die "New York Times" spricht davon, dass es dafür keine Beweise gebe, betont aber, dass das Geld von einer kleinen Clique rund um den Präsidenten verwaltet werde: von Mitgliedern des sogenannten Nationalen Sicherheitsrates.
Unter dem Strich konterkariert das Bargeldprogramm der CIA alle Bemühungen des Westens um politische und finanzielle Transparenz und gute Regierungsführung in Afghanistan. Deutschland gehört in dieser Hinsicht als einer der großen Geldgeber zu den lauten Mahnern, aber auch die USA selber.

Afghanistan: CIA-Millionen für Karsai? | tagesschau.de

 
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