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"Das beste Team der Welt"

John Wayne

Keyboard Turner
Bei der WM 1998 wurde Davor Suker in Kroatien ein Held - und für Berti Vogts zum Alptraum. Mit dem Fußball-Magazin "11 FREUNDE" sprach der Stürmer über den legendären Sieg gegen Deutschland, das beste Jahr seiner Karriere und die Chancen Kroatiens bei der EM 2008.



Frage: Herr Suker, warum wurden Sie Fußballer?


Suker: In Kroatien gibt es viele gute Sportler, meine ganze Familie war sportlich aktiv. Mein Vater, meine Schwester, mein Onkel – sie waren Volleyballer und Leichtathleten. In der Schule spielte ich auch alle möglichen Sportarten: Tischtennis, Basketball, Handball. Fußball ist aber einfach anders und vermittelt mehr Glücksgefühle, aus diesem Grund blieb ich an ihm hängen.

Frage: Sahen Sie diese Sportart auch als Chance auf ein besseres Leben?


Suker: Nein, eigentlich dachte ich nie in diese Richtung. In meiner Familie ist Sport eine Religion, es ist wichtig für die Lebensqualität, die Gesundheit und macht die Leute glücklicher.

Frage: Im Jahr 1987 holten Sie mit der jugoslawischen Nationalmannschaft bei der U20-WM in Chile den Titel. War das Ihr Durchbruch?


Suker: Ja, und es war einer der besten Momente in meiner gesamten Karriere. Wir gewannen den Titel und waren damals, wenn auch nur in unserer Altersklasse, das beste Team der Welt. Der Stern ging in Chile für alle von uns auf, egal ob Bosnier, Serben, Montenegriner oder Kroaten.

Frage: Dann kam der Krieg und die talentierte Mannschaft brach auseinander.

Suker: Ja leider, denn das war für die Entwicklung des Fußballs und die Karriere der Spieler natürlich mehr als hinderlich. Man stelle sich einmal vor, ein Ballack, Klose, Kahn und andere Spieler könnten vier Jahre lang keine Länderspiele bestreiten. Uns war es nicht möglich, für Jugoslawien zu spielen, geschweige denn für Kroatien. Von 1990 an bis zum ersten Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft 1996 in England mussten wir pausieren. Es war ein immenser Verlust für uns, den kroatischen Fußball und das ganze Land. Wenn wir 1994 bei der WM in den USA gespielt hätten, wären wir in England viel stärker gewesen und hätten vielleicht schon damals Deutschland geschlagen.

Frage: Sie verloren 1:2, doch zwei Jahre später war es soweit: Im Viertelfinale der WM in Frankreich siegten Sie 3:0 gegen das Team von Trainer Berti Vogts. War dies der Höhepunkt ihrer Laufbahn?

Suker: Ja, aber nicht nur die WM. 1998 war für mich im Allgemeinen das beste und schönste Jahr meiner Karriere. WM-Dritter mit Kroatien, WM-Torschützenkönig, zweitbester Spieler des Turniers hinter Ronaldo. Dazu der Champions-League-Sieg mit Real Madrid gegen Juventus Turin. Auch bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres belegte ich den dritten Platz.

Frage: Was bedeutete die Teilnahme an der WM für den jungen Staat Kroatien?

Suker: Wir waren von großem Stolz erfüllt, in jedem einzelnen Spiel, das wir bestritten. Die Stimmung im Land und im Team war positiv verrückt, wir waren fanatisch und spielten mit Herz. Egal ob es in einem Länderspiel noch um etwas geht oder nicht, unsere Stärke ist es zu zeigen, wie stolz wir sind, für dieses Land spielen zu dürfen. Sinnbildlich dafür war die Partie gegen England in der diesjährigen EM-Qualifikation: Wir waren schon sicher qualifiziert und gaben dennoch alles (Kroatien siegte 3:2, England schied aus, die Red.). Das ist auch der Grund, warum wir Kroaten in allen Sportarten gut sind, obwohl wir eigentlich mit unseren 4,5 Millionen Einwohnern ein verhältnismäßig kleines Land sind.

Frage: Sind Sie insofern zufrieden mit der Entwicklung des kroatischen Fußballs seit dem Fifa-Beitritt 1992?

Suker: Wir waren bisher bei allen großen Turnieren dabei, außer der EM 2000 in den Niederlanden und Belgien. Außerdem haben wir eine gute Stellung im Spitzenfußball bezogen, die sich sehen lassen kann. Ein Land wie Kroatien kann ja nicht den Anspruch erheben, Welt- oder Europameister zu werden. Man muss bescheiden bleiben und dankbar für das sein, was man bisher erreichen durfte.

Frage: Das nächste Großereignis ist die EM 2008 in der Schweiz und Österreich. Kroatien spielt in der Gruppe B gegen Österreich, Deutschland und Polen. Wie schätzen Sie die Chancen ein?

Suker: Ich glaube, wir haben Glück gehabt, vor allem wenn man bedenkt, dass wir statt Rumänien in die Todesgruppe C mit Italien, Niederlande und Frankreich landen hätten können. Normalerweise kommt Deutschland weiter, eigentlich kommen sie sowieso immer ins Finale, wenn sie bei einem großen Turnier dabei sind. Es wird eine Auseinandersetzung mit Polen um den zweiten Aufstiegsplatz.
Frage: Sie haben in Spanien, England und Deutschland gespielt. Welchen Fußball bevorzugen Sie?

Suker: Der spanische Fußball ist sicher der Beste, die Ligen sind aber gleichwertig. Wenn ich wählen müsste, würde ich mich für Spanien entscheiden. Allerdings nicht aus sportlichen Gründen, sondern wegen des mediterranen Lebensgefühls und des guten Klimas.

Frage: Dennoch wechselten Sie am Ende ihrer Karriere in die deutsche Bundesliga - zu 1860 München.

Suker: Mir gefiel München, das ist eine der schönsten Städte Europas, und ich habe in Deutschland zudem viele Verwandte. Außerdem ist man in nur fünf Stunden in Kroatien, kann zum Skifahren nach Kitzbühel. Das ist mein Gebiet, deshalb lebe ich heute auch hier.
 
Frage: Was bedeutete die Teilnahme an der WM für den jungen Staat Kroatien?

Suker: Das ist auch der Grund, warum wir Kroaten in allen Sportarten gut sind, obwohl wir eigentlich mit unseren 4,5 Millionen Einwohnern ein verhältnismäßig kleines Land sind.

quote]
nur die hälfte der sportler kommen nicht aus dem land. also kann man nicht sagen kleines sportland.
 
FIFA.com

1Dragoje LEKOVIC21/11/1967TW


2Branko BRNOVIC08/08/1967VT


3Robert JARNI26/10/1968VT


4Dubravko PAVLICIC28/11/1967VT


5Slavoljub JANKOVIC17/02/1969VT


6Igor STIMAC06/09/1967MI


7Zoran MIJUCIC23/12/1968ST


8Zvonimir BOBAN08/10/1968MI


9Robert PROSINECKI12/01/1969ST


10Milan PAVLOVIC30/12/1967MI


11Predrag MIJATOVIC19/01/1969



12Tomislav PIPLICA05/04/1969TW


13Davor SUKER01/01/1968ST


14Gordan PETRIC30/07/1969



15Pero SKORIC18/06/1969



16Dejan ANTONIC22/01/1969



17Slavisa DJURKOVIC18/08/1968



18Ranko ZIROJEVIC01/09/1967
 
Super! Hab den Threadtitel gelesen und dachte es handelt sich um Borussia Mönchengladbach. naja ....
 
Interessante Zahl am Rande:

Die jugoslawische Mannschaft stellte bei dieser FIFA-Junioren-Weltmeisterschaft einen neuen Torrekord auf, der bis heute unerreicht ist: Sie beendete das Turnier mit 22 Toren (bei neun Gegentreffern) und erzielte im Schnitt 2,44 Tore pro Spiel.
 
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