Styria
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Für unsere kroatischen Freunde noch ein interessantes Thema kurz vor Ostern.
Das kleine Mädchen in der Mitte ist Tea Turalija. Sie ist im früheren Jugoslawien großgeworden, umgeben von tätowierten Frauen. Jeden Tag pflanzte sie Küsse auf die Hand ihrer Großmutter und dachte sich nichts bei all den Zeichnungen auf deren Armen. Als sie älter wurde, entdeckte Tea, dass die vielen mit Tattoos verzierten Leute um sie herum der letzten Generation eines geheimen katholischen Kultes angehörten, der sich entwickelt hatte während ihre Heimat vom osmanischen Reich besetzte war. Die Mitglieder des Kultes erkannten einander mit Hilfe der Tätowierungen auf Händen und Armen, für die sie eine Tinte verwendeten, die teilweise aus menschlicher Muttermilch bestand.
Der Kult verschwand, als das kommunistische Jugoslawien kurz nach dem zweiten Weltkrieg beschloss, Religion weitestgehend abzuschaffen. Aber weil all das jetzt vorbei und Geschichte ist, versucht Tea diese traditionelle Körperkunst zu reanimieren.
Diesen Entschluss fasste sie während eines Urlaubs in Australien. Sie traf da draußen jede Menge pazifische Inselbewohner, die eine Stammestradition aufrecht erhielten indem sie jeden Zentimeter ihres Körpers mit Tinte bedeckten. Ich vermute, das ist besser als sich in Byron Bay in irgendeinen blondierten Penner mit beschissenen Tribal-Schnörkeln auf seinem hawaiianischen Shirt zu verlieben.
Auch wenn die Symbole der Omas wahrscheinlich schon von irgendwelchen Künstler-Idioten in St. Petersburg geklaut worden sind, sollten Artikel wie dieser hoffentlich dazu beitragen, dass sich die Geschichte noch ein bisschen weiter verbreitet, damit Studenten überall in Europa was zu erzählen haben, wenn es darum geht, wovon sie sich beim Design ihres Körperschmucks haben inspirieren lassen.
Folkloristische kroatisch-katholische Gemeinden in Bosnien mussten während der osmanischen Herrschaft teuflisch unter den Türken leiden und die Mehrheit von ihnen konvertierte zum Islam. Mädchen wurden vergewaltigt, Kinder wurden von den türkischen Besetzern als Sklaven gehalten und die türkischen Kommandeure hatten das Recht, mit christlichen Frauen in ihrer Hochzeitsnacht zu schlafen, noch bevor der Ehemann auch nur einen Blick riskieren durfte.
Als Reaktion auf derartigen Missbrauch tätowierten sich die Frauen gegenseitig Kreuze und andere historische Ornamente auf die Hände, Finger, Brust und Stirn. Sie glaubten, dass solche Praktiken einen spirituellen Schutz schaffen würde um die Türken abzuwehren - oder die Menschen wenigstens wissen zu lassen, dass sie einst katholisch waren bevor ihnen eine Konvertierung aufgezwungen wurde.
DER KROATISCHE TATTOO-OMA KULT
![edit.jpg](http://www.viceland.com/blogs/de/files/2011/03/edit.jpg)
Das kleine Mädchen in der Mitte ist Tea Turalija. Sie ist im früheren Jugoslawien großgeworden, umgeben von tätowierten Frauen. Jeden Tag pflanzte sie Küsse auf die Hand ihrer Großmutter und dachte sich nichts bei all den Zeichnungen auf deren Armen. Als sie älter wurde, entdeckte Tea, dass die vielen mit Tattoos verzierten Leute um sie herum der letzten Generation eines geheimen katholischen Kultes angehörten, der sich entwickelt hatte während ihre Heimat vom osmanischen Reich besetzte war. Die Mitglieder des Kultes erkannten einander mit Hilfe der Tätowierungen auf Händen und Armen, für die sie eine Tinte verwendeten, die teilweise aus menschlicher Muttermilch bestand.
Der Kult verschwand, als das kommunistische Jugoslawien kurz nach dem zweiten Weltkrieg beschloss, Religion weitestgehend abzuschaffen. Aber weil all das jetzt vorbei und Geschichte ist, versucht Tea diese traditionelle Körperkunst zu reanimieren.
![176147_10150100496572762_543767761_6427726_7112484_o1-624x468.jpg](http://www.viceland.com/blogs/de/files/2011/03/176147_10150100496572762_543767761_6427726_7112484_o1-624x468.jpg)
Diesen Entschluss fasste sie während eines Urlaubs in Australien. Sie traf da draußen jede Menge pazifische Inselbewohner, die eine Stammestradition aufrecht erhielten indem sie jeden Zentimeter ihres Körpers mit Tinte bedeckten. Ich vermute, das ist besser als sich in Byron Bay in irgendeinen blondierten Penner mit beschissenen Tribal-Schnörkeln auf seinem hawaiianischen Shirt zu verlieben.
Auch wenn die Symbole der Omas wahrscheinlich schon von irgendwelchen Künstler-Idioten in St. Petersburg geklaut worden sind, sollten Artikel wie dieser hoffentlich dazu beitragen, dass sich die Geschichte noch ein bisschen weiter verbreitet, damit Studenten überall in Europa was zu erzählen haben, wenn es darum geht, wovon sie sich beim Design ihres Körperschmucks haben inspirieren lassen.
![n543767761_1681471_7445400.jpg](http://www.viceland.com/blogs/de/files/2011/03/n543767761_1681471_7445400.jpg)
Folkloristische kroatisch-katholische Gemeinden in Bosnien mussten während der osmanischen Herrschaft teuflisch unter den Türken leiden und die Mehrheit von ihnen konvertierte zum Islam. Mädchen wurden vergewaltigt, Kinder wurden von den türkischen Besetzern als Sklaven gehalten und die türkischen Kommandeure hatten das Recht, mit christlichen Frauen in ihrer Hochzeitsnacht zu schlafen, noch bevor der Ehemann auch nur einen Blick riskieren durfte.
![172999_10150100499717762_543767761_6427741_5693560_o.jpg](http://www.viceland.com/blogs/de/files/2011/03/172999_10150100499717762_543767761_6427741_5693560_o.jpg)
Als Reaktion auf derartigen Missbrauch tätowierten sich die Frauen gegenseitig Kreuze und andere historische Ornamente auf die Hände, Finger, Brust und Stirn. Sie glaubten, dass solche Praktiken einen spirituellen Schutz schaffen würde um die Türken abzuwehren - oder die Menschen wenigstens wissen zu lassen, dass sie einst katholisch waren bevor ihnen eine Konvertierung aufgezwungen wurde.
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Gibt es heute noch Omas mit diesen Tattoos?
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