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Der richtige Tag, um zu gehen"

demokrit

Heisenberg
Bildungsministerin Schavan tritt zurück

Annette Schavan fügt sich in das wohl Unvermeidliche. Nach neunmonatiger Debatte um ihre Doktorarbeit tritt sie als Bundesbildungsministerin zurück. Zuletzt war der Druck einfach zu groß geworden. Nach dem Entzug ihres Doktorgrads durch die Uni Düsseldorf war sie als Ressortchefin einfach nicht zu halten - schon gar nicht in Sichtweite der Bundestagswahl.
Schavan dankte Bundeskanzlerin Angela Merkel für Vertrauen und Freundschaft über viele Jahre. Weiter sagte sie: "Ich möchte ausdrücklich den Mitgliedern der Bundesregierung und den Kolleginnen und Kollegen im Parlament quer durch die Fraktionen dafür danken, dass ich in den vergangenen Wochen und Monaten viel Fairness, Zuspruch und Solidarität erfahren habe. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist, zumal wenn es quer durch die Fraktionen geht."
[h=2]Schavan bekräftigt Klageankündigung[/h]Zugleich bestritt Schavan erneut die Plagiatsvorwürfe und bekräftigte ihre Klageankündigung gegen die Aberkennung des Doktortitels. "Ich habe in meiner Dissertation weder abgeschrieben noch getäuscht." Die Vorwürfe, sie habe vorsätzlich bei ihrer 1980 eingereichten Arbeit getäuscht, träfen sie tief.


Wenn aber eine Forschungsministerin gegen eine Universität klage, sei dies mit Belastungen für das Amt, die Regierung und auch die Partei verbunden, sagte die frühere stellvertretende CDU-Vorsitzende. "Das Amt darf nicht beschädigt werden." Schavan schloss ihre kurze Erklärung vor der Presse mit den Worten: "Deshalb denke ich: Der heutige Tag ist der richtige Tag, aus dem Ministeramt zu gehen und mich auf mein Bundestagsmandat zu konzentrieren.
[h=2]Schwerer Tag für Merkel[/h]Auch für die Kanzlerin war dies kein leichter Tag. Merkel war deutlich anzusehen, wie schwer ihr der Rücktritt ihrer langjährigen Ministerin fiel. Schavan war für sie mehr als nur Kabinettskollegin - sie war eine enge Vertraute, ja eine Freundin.


In sehr persönlichen Worten würdigte Merkel die politische Leistung Schavans. Den Rücktritt ihrer Parteifreundin habe sie "sehr schweren Herzens angenommen". Mit ihr werde die "anerkannteste und profilierteste Bildungspolitikerin" die Bundesregierung verlassen. Schavan habe sieben Jahre als Bundesministerin und zuvor bereits zehn Jahre als Kultusministerin in Baden-Württemberg "im Dienste des Bildungs- und Forschungsstandortes Deutschland gestanden". Schavan stelle mit ihrem Rücktritt ihr eigenes Wohl hinter das Wohl des Ganzen. "Diese Haltung macht Annette Schavan aus. Ich danke ihr von ganzem Herzen für alles, was sie bislang in ihrem beruflichen Leben für unser Land, für seine Bildung, seine Wissenschaft und Forschung geleistet hat."
Merkel gab zugleich bekannt, dass die bisherige niedersächsische Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) Nachfolgerin Schavans werden soll.
Mit der Erklärung der Ministerin endet ein tagelanges Rätselraten um die politische Zukunft Schavans. Trotz der massiven Plagiatsvorwürfe hatten sich Parteifreunde und auch die Opposition mit lautstarken Rücktrittsforderungen zurückgehalten.

Quelle: Schavan: "Der richtige Tag, um zu gehen" | tagesschau.de
 
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