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http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche
Die Deutschen sind ein Volk mit einer zur Familie der germanischen Sprachen gehörenden Sprache. Traditionell werden sie in erster Linie auf die seit Christi Geburt faßbaren Germanen (insbesondere aus den teils später entstandenen germanischen Stämmen der Sachsen, Friesen, Thüringer, Franken, Alemannen) zurückgeführt, doch trugen auch die Kelten und Slawen, sowie in geringerem Maße Juden und viele andere zur Herausbildung des deutschen Volkes bei.
Es gibt knapp über 100 Mio. Menschen deutscher Muttersprache, wobei weniger als 80 Millionen sich als Deutsche verstehen.
Ursprünge
Von seinen Ursprüngen gehen die Deutschen auf ein Gemisch mehrerer Gruppen verschiedener Herkunft zurück. In vorgeschichtlicher Zeit überlagerte und assimilierte ein nach Norden ausbreitender Zweig der ursprünglich vermutlich aus Osteuropa kommenden Träger der indoeuropäischen Sprachen die vorher in Dänemark und Skandinavien lebende Bevölkerung, deren Sprachzugehörigkeit nicht mehr zu bestimmen ist. Hieraus bildete sich die germanische Sprachen, die sich in der zweiten Hälfte des letzten vorgeschichtlichen Jahrtausends nach Süden ausbreiteten. Dabei wurden auch große Teile keltischer Bevölkerungsgruppen aufgenommen, was noch heute die vielen keltischen Landschaftsnamen (Berge, Täler, Flüsse, Gewässer) und die daraus abgeleiteten Orts- und Familiennamen (siehe keltische Sprachen) bezeugen.
In römischer Zeit siedelten sich in Teilen des von Germanen bewohnten Gebietes, das zum römischen Imperium gehörte, auch ein buntes Gemisch an Menschen aus anderen Völkern an. Später gingen alle diese Menschen in der germanischsprachigen Bevölkerung auf. Im Zuge der germanischen Völkerwanderungen entwickelten sich die nieder-, mittel- und hochdeutschen Sprach- und Siedlungsgebiete in Mitteleuropa. Zumindest ein Teil der eingewanderten Juden konnte sich ihre Identität in der Religion und durch eine eigene deutsche Mundart Jiddisch bewahren.
Assimilation westslawischer Stämme
Im Zuge der hochmittelalterlichen Siedlungsbewegung nach Osten gingen große Teile der Westslawen, die ab dem späten 6. und 7. Jahrhundert in die von den Germanen während der Völkerwanderung geräumten Gebiete eingewandert waren (in etwa identisch mit den neuen Bundesländern, Teilen Schleswig-Holsteins, Niedersachsens und Bayerns sowie einem Großteil Österreichs - siehe Germania Slavica), in der deutschsprachige Bevölkerung auf. Letzte nicht-assimilierte Überbleibsel dieser Slawen sind die heute sämtlich zweisprachigen Sorben (max. 60.000) und in gewisser Weise auch die Kärntner Slowenen in Österreich, welche aber - anders als die Sorben - eine direkte Fortsetzung des slowenischen Siedlungsgebiets in Slowenien darstellen.
Im Laufe der Zeiten wanderten weitere Bevölkerungsgruppen in die deutschsprachigen Gebiete ein, so im 19. Jahrhundert viele Polen und Masuren ins Ruhrgebiet und wurden assimiliert. Auf der anderen Seite wanderten auch deutsche Bevölkerungsgruppen in fremdsprachige oder überseeische Gebiete aus, gründeten dort eigene Kolonien oder wurden von der dortigen Bevölkerung assimiliert.
Definition des Deutschseins
Die Zugehörigkeit zum deutschen Volk (Deutscher) definiert sich im Bewusstsein der Menschen zunächst über die gemeinsame deutsche (Mutter-)Sprache und über den Glauben an eine gemeinsame Abstammung (Identität). Die Deutschen lebten seit dem Mittelalter zwar gemeinsam in einem Reich "Deutscher Nation" (siehe Heiliges Römisches Reich), doch gehörten auch andersprachige Gebiete und Völker wie Böhmen oder Italien hierzu. Bestimmend für die politische Zugehörigkeit waren die einzelnen Länder und Fürstentümer. Allein die gemeinsame deutsche Sprache (trotz unterschiedlicher Mundarten - siehe deutsche Mundartenkarte) war überregional identitätsstiftend (früherer Oberbegriff "Teutsche"). Im Laufe der Geschichte wechselten die Identitätsbekundungen oft und bezogen sich dann auf das jeweilige Staatswesen, in dem sie gerade lebten. So bezeichneten sich die deutschsprachigen Elsässer im Wechsel ihrer Staatszugehörigkeiten mal als Deutsche, mal als Franzosen.
Nationalismus
Einen Wechsel brachte erst die nationalen Bewegungen in der ersten Hälfte und der Mitte des 19. Jahrhunderts (siehe Burschenschaft, Märzrevolution von 1848 unter anderem ). Erst 1871 wurde mit dem Deutschen Reich der erste deutsche Nationalstaat begründet. Seine Einwohner wurden entsprechend als "Reichsdeutsche" bezeichnet. Andere Deutsche hatten ihre Siedlungsgebiete meistens in Vielvölkerstaaten und bezeichneten sich beispielsweise als "Banater Schwaben" oder als "Sudetendeutsche" usw. Für sie wurde hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus der Sammelbegriff Volksdeutsche verwendet.
Deutsche heute
Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik führten nur diese beiden Staaten noch das Wort "Deutsch" in ihrem Staatsnamen. Seit der Wiedervereinigung wird im Allgemeinen nur noch von Deutschland gesprochen. Wenn heute von Deutschen die Rede ist sind meistens die Einwohner der Bundesrepublik Deutschland gemeint. Aber auch hier haben sich die Menschen regionale Identitätsbezeichnungen bewahrt und bezeichnen sich je nach Kontext beispielsweise als Bayern oder als Niedersachsen.
Völker, die sich heute nicht mehr als „deutsch“ bezeichnen
Niederländer
Die ursprünglich deutschsprachigen Niederländer ("Deutschen der niederen Lande" oder "dütsche taal der nederen lande": Westfriesen, Niedersachsen und Niederfranken) haben aus dem Niederfränkischen eine eigene Hochsprache (westgermanische Hochsprache) hervorgebracht. Damit haben sie sich aber auch vom übrigen deutschen Sprachgebiet getrennt und sehen sich daher heute nicht mehr als Deutsche, die das Hochdeutsche (entstanden aus mittel- und oberdeutschen Mundarten) als alleinige Schrift- und Schulsprache verwenden. Die ursprüngliche Anschauung schimmert noch durch in engl. dutch "niederländisch". Ihre Identität beziehen die Niederländer neben der Sprache auch aus der eigenen Geschichte beziehungsweise dem eigenen Staat.
deutschsprachige Schweizer
Ebenso wie die Niederländer sind die (ober-)deutschsprachigen Schweizer seit dem Westfälischen Frieden politisch vom Binnendeutschen getrennt. Sie bezeichnen sich zwar weiterhin als Deutschschweizer und ihre Dialekte mit dem Sammelbegriff Schweizerdeutsch beziehungsweise "Schwyzertüütsch", doch betrachten sie sich schon lange nicht mehr als zum deutschen Volk zugehörig. Diese Einstellung wurde durch die Wilhelminische Zeit und dann die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland endgültig gefestigt und hat einem teilweise virulenten, zuweilen noch heute wirksamen Deutschenhass Platz gemacht.
Österreicher
Die Österreicher bezeichneten ihren Staat noch 1918 als Deutsch-Österreich und votierten 1919 in Volksabstimmungen in Tirol und Salzburg für einen Anschluss an Deutschland. Auch während des Austrofaschismus blieb es sogar die offizielle Richtlinie der Politik, als zweiter deutscher Staat zu gelten. Erst die Ereignisse nach dem Anschluss am 13. März 1938 und dann verstärkt die Folgen des Krieges führten seit 1945 zu einer Meinungsänderung und starken Abgrenzung gegenüber den Binnendeutschen, die auch durch die erfolgreiche Geschichte der 2. Republik unterstützt wurde. So bezeichnen sich die Österreicher heute in ihrer überwiegenden Mehrheit (mit Ausnahme von einigen deutschnationalen Kreisen) nicht mehr als "Deutschösterreicher" oder gar "Deutsche". In der Republik Österreich wird unterschieden zwischen deutsch-, slowenisch- und kroatischsprachigen Österreichern. Parallel zur Etymologie von Englisch dutch für die Niederländer heißt Österreich auf Arabisch Nimsâ, was eine Ableitung vom slawischen Wort Niemcy für Deutsche (die "Stummen") darstellt: Im osmanischen Reich wurden die Habsburger als "die Deutschen" bezeichnet. Als sich die deutsche und österreichische Nation auseinanderentwickelten, wurde der alte Begriff für Österreich weiterverwendet, während man für Deutschland das Wort Almânija aus westeuropäischen Sprachen neu übernahm.
Luxemburger
Auch in Luxemburg haben die kriegerischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts, vor allem die rücksichtslose Politik während der deutschen Besetzung von 1940 bis 1944, zu einer völligen emotionalen Trennung von Deutschland und den Deutschen geführt, was sich auch in einer Aufwertung des einheimischen moselfränkischen Dialektes zur vollausgebauten Schriftsprache Luxemburgisch äußert.
Siehe auch: Liechtenstein
Deutsche außerhalb der deutschsprachigen Länder
Deutschsprachige Minderheiten leben unter anderem in Belgien, Dänemark, in den französischen Regionen Elsass und Lothringen, in Südtirol, in Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien, aber auch in Namibia.
In jüngerer Zeit ausgewanderte deutsche Gemeinschaften haben sich ihre Identität vor allem in Brasilien (Gebiet um Blumenau sowie um Novo Hamburgo in Rio Grande do Sul), Argentinien (Misiones), Chile, Paraguay (unter anderem Mennoniten im Chaco und Schwaben in Itapúa), und in Namibia erhalten. Es gibt dort jeweils auch deutsche Zeitungen, Schulen und ein mehr oder weniger reges Kulturleben.
Auch die nach Osteuropa ausgewanderten Deutschen hatten sich ihre deutsche Identität bewahrt, wurden jedoch nach Ende des Zweiten Weltkrieges fast sämtlich vertrieben, sind geflohen beziehungsweise später emigriert. Nur noch in Polen, Russland, Kasachstan, Ungarn und in schnell abnehmender Zahl in Rumänien gibt es (nach eigenem Selbstverständnis) noch deutsche Minderheiten, die von mittelalterlichen oder neuzeitlichen Auswanderern abstammen.
In den Auswanderergruppen, die in den USA und in anderen Staaten siedelten, erfolgte meist eine weitgehende Assimilation, so dass nur noch folkloristische Erinnerungen an die deutsche Herkunft blieben. Ausnahme sind Hutterer, Alt-Mennoniten und Amische.
Die Deutschen sind ein Volk mit einer zur Familie der germanischen Sprachen gehörenden Sprache. Traditionell werden sie in erster Linie auf die seit Christi Geburt faßbaren Germanen (insbesondere aus den teils später entstandenen germanischen Stämmen der Sachsen, Friesen, Thüringer, Franken, Alemannen) zurückgeführt, doch trugen auch die Kelten und Slawen, sowie in geringerem Maße Juden und viele andere zur Herausbildung des deutschen Volkes bei.
Es gibt knapp über 100 Mio. Menschen deutscher Muttersprache, wobei weniger als 80 Millionen sich als Deutsche verstehen.
Ursprünge
Von seinen Ursprüngen gehen die Deutschen auf ein Gemisch mehrerer Gruppen verschiedener Herkunft zurück. In vorgeschichtlicher Zeit überlagerte und assimilierte ein nach Norden ausbreitender Zweig der ursprünglich vermutlich aus Osteuropa kommenden Träger der indoeuropäischen Sprachen die vorher in Dänemark und Skandinavien lebende Bevölkerung, deren Sprachzugehörigkeit nicht mehr zu bestimmen ist. Hieraus bildete sich die germanische Sprachen, die sich in der zweiten Hälfte des letzten vorgeschichtlichen Jahrtausends nach Süden ausbreiteten. Dabei wurden auch große Teile keltischer Bevölkerungsgruppen aufgenommen, was noch heute die vielen keltischen Landschaftsnamen (Berge, Täler, Flüsse, Gewässer) und die daraus abgeleiteten Orts- und Familiennamen (siehe keltische Sprachen) bezeugen.
In römischer Zeit siedelten sich in Teilen des von Germanen bewohnten Gebietes, das zum römischen Imperium gehörte, auch ein buntes Gemisch an Menschen aus anderen Völkern an. Später gingen alle diese Menschen in der germanischsprachigen Bevölkerung auf. Im Zuge der germanischen Völkerwanderungen entwickelten sich die nieder-, mittel- und hochdeutschen Sprach- und Siedlungsgebiete in Mitteleuropa. Zumindest ein Teil der eingewanderten Juden konnte sich ihre Identität in der Religion und durch eine eigene deutsche Mundart Jiddisch bewahren.
Assimilation westslawischer Stämme
Im Zuge der hochmittelalterlichen Siedlungsbewegung nach Osten gingen große Teile der Westslawen, die ab dem späten 6. und 7. Jahrhundert in die von den Germanen während der Völkerwanderung geräumten Gebiete eingewandert waren (in etwa identisch mit den neuen Bundesländern, Teilen Schleswig-Holsteins, Niedersachsens und Bayerns sowie einem Großteil Österreichs - siehe Germania Slavica), in der deutschsprachige Bevölkerung auf. Letzte nicht-assimilierte Überbleibsel dieser Slawen sind die heute sämtlich zweisprachigen Sorben (max. 60.000) und in gewisser Weise auch die Kärntner Slowenen in Österreich, welche aber - anders als die Sorben - eine direkte Fortsetzung des slowenischen Siedlungsgebiets in Slowenien darstellen.
Im Laufe der Zeiten wanderten weitere Bevölkerungsgruppen in die deutschsprachigen Gebiete ein, so im 19. Jahrhundert viele Polen und Masuren ins Ruhrgebiet und wurden assimiliert. Auf der anderen Seite wanderten auch deutsche Bevölkerungsgruppen in fremdsprachige oder überseeische Gebiete aus, gründeten dort eigene Kolonien oder wurden von der dortigen Bevölkerung assimiliert.
Definition des Deutschseins
Die Zugehörigkeit zum deutschen Volk (Deutscher) definiert sich im Bewusstsein der Menschen zunächst über die gemeinsame deutsche (Mutter-)Sprache und über den Glauben an eine gemeinsame Abstammung (Identität). Die Deutschen lebten seit dem Mittelalter zwar gemeinsam in einem Reich "Deutscher Nation" (siehe Heiliges Römisches Reich), doch gehörten auch andersprachige Gebiete und Völker wie Böhmen oder Italien hierzu. Bestimmend für die politische Zugehörigkeit waren die einzelnen Länder und Fürstentümer. Allein die gemeinsame deutsche Sprache (trotz unterschiedlicher Mundarten - siehe deutsche Mundartenkarte) war überregional identitätsstiftend (früherer Oberbegriff "Teutsche"). Im Laufe der Geschichte wechselten die Identitätsbekundungen oft und bezogen sich dann auf das jeweilige Staatswesen, in dem sie gerade lebten. So bezeichneten sich die deutschsprachigen Elsässer im Wechsel ihrer Staatszugehörigkeiten mal als Deutsche, mal als Franzosen.
Nationalismus
Einen Wechsel brachte erst die nationalen Bewegungen in der ersten Hälfte und der Mitte des 19. Jahrhunderts (siehe Burschenschaft, Märzrevolution von 1848 unter anderem ). Erst 1871 wurde mit dem Deutschen Reich der erste deutsche Nationalstaat begründet. Seine Einwohner wurden entsprechend als "Reichsdeutsche" bezeichnet. Andere Deutsche hatten ihre Siedlungsgebiete meistens in Vielvölkerstaaten und bezeichneten sich beispielsweise als "Banater Schwaben" oder als "Sudetendeutsche" usw. Für sie wurde hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus der Sammelbegriff Volksdeutsche verwendet.
Deutsche heute
Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik führten nur diese beiden Staaten noch das Wort "Deutsch" in ihrem Staatsnamen. Seit der Wiedervereinigung wird im Allgemeinen nur noch von Deutschland gesprochen. Wenn heute von Deutschen die Rede ist sind meistens die Einwohner der Bundesrepublik Deutschland gemeint. Aber auch hier haben sich die Menschen regionale Identitätsbezeichnungen bewahrt und bezeichnen sich je nach Kontext beispielsweise als Bayern oder als Niedersachsen.
Völker, die sich heute nicht mehr als „deutsch“ bezeichnen
Niederländer
Die ursprünglich deutschsprachigen Niederländer ("Deutschen der niederen Lande" oder "dütsche taal der nederen lande": Westfriesen, Niedersachsen und Niederfranken) haben aus dem Niederfränkischen eine eigene Hochsprache (westgermanische Hochsprache) hervorgebracht. Damit haben sie sich aber auch vom übrigen deutschen Sprachgebiet getrennt und sehen sich daher heute nicht mehr als Deutsche, die das Hochdeutsche (entstanden aus mittel- und oberdeutschen Mundarten) als alleinige Schrift- und Schulsprache verwenden. Die ursprüngliche Anschauung schimmert noch durch in engl. dutch "niederländisch". Ihre Identität beziehen die Niederländer neben der Sprache auch aus der eigenen Geschichte beziehungsweise dem eigenen Staat.
deutschsprachige Schweizer
Ebenso wie die Niederländer sind die (ober-)deutschsprachigen Schweizer seit dem Westfälischen Frieden politisch vom Binnendeutschen getrennt. Sie bezeichnen sich zwar weiterhin als Deutschschweizer und ihre Dialekte mit dem Sammelbegriff Schweizerdeutsch beziehungsweise "Schwyzertüütsch", doch betrachten sie sich schon lange nicht mehr als zum deutschen Volk zugehörig. Diese Einstellung wurde durch die Wilhelminische Zeit und dann die Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland endgültig gefestigt und hat einem teilweise virulenten, zuweilen noch heute wirksamen Deutschenhass Platz gemacht.
Österreicher
Die Österreicher bezeichneten ihren Staat noch 1918 als Deutsch-Österreich und votierten 1919 in Volksabstimmungen in Tirol und Salzburg für einen Anschluss an Deutschland. Auch während des Austrofaschismus blieb es sogar die offizielle Richtlinie der Politik, als zweiter deutscher Staat zu gelten. Erst die Ereignisse nach dem Anschluss am 13. März 1938 und dann verstärkt die Folgen des Krieges führten seit 1945 zu einer Meinungsänderung und starken Abgrenzung gegenüber den Binnendeutschen, die auch durch die erfolgreiche Geschichte der 2. Republik unterstützt wurde. So bezeichnen sich die Österreicher heute in ihrer überwiegenden Mehrheit (mit Ausnahme von einigen deutschnationalen Kreisen) nicht mehr als "Deutschösterreicher" oder gar "Deutsche". In der Republik Österreich wird unterschieden zwischen deutsch-, slowenisch- und kroatischsprachigen Österreichern. Parallel zur Etymologie von Englisch dutch für die Niederländer heißt Österreich auf Arabisch Nimsâ, was eine Ableitung vom slawischen Wort Niemcy für Deutsche (die "Stummen") darstellt: Im osmanischen Reich wurden die Habsburger als "die Deutschen" bezeichnet. Als sich die deutsche und österreichische Nation auseinanderentwickelten, wurde der alte Begriff für Österreich weiterverwendet, während man für Deutschland das Wort Almânija aus westeuropäischen Sprachen neu übernahm.
Luxemburger
Auch in Luxemburg haben die kriegerischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts, vor allem die rücksichtslose Politik während der deutschen Besetzung von 1940 bis 1944, zu einer völligen emotionalen Trennung von Deutschland und den Deutschen geführt, was sich auch in einer Aufwertung des einheimischen moselfränkischen Dialektes zur vollausgebauten Schriftsprache Luxemburgisch äußert.
Siehe auch: Liechtenstein
Deutsche außerhalb der deutschsprachigen Länder
Deutschsprachige Minderheiten leben unter anderem in Belgien, Dänemark, in den französischen Regionen Elsass und Lothringen, in Südtirol, in Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien, aber auch in Namibia.
In jüngerer Zeit ausgewanderte deutsche Gemeinschaften haben sich ihre Identität vor allem in Brasilien (Gebiet um Blumenau sowie um Novo Hamburgo in Rio Grande do Sul), Argentinien (Misiones), Chile, Paraguay (unter anderem Mennoniten im Chaco und Schwaben in Itapúa), und in Namibia erhalten. Es gibt dort jeweils auch deutsche Zeitungen, Schulen und ein mehr oder weniger reges Kulturleben.
Auch die nach Osteuropa ausgewanderten Deutschen hatten sich ihre deutsche Identität bewahrt, wurden jedoch nach Ende des Zweiten Weltkrieges fast sämtlich vertrieben, sind geflohen beziehungsweise später emigriert. Nur noch in Polen, Russland, Kasachstan, Ungarn und in schnell abnehmender Zahl in Rumänien gibt es (nach eigenem Selbstverständnis) noch deutsche Minderheiten, die von mittelalterlichen oder neuzeitlichen Auswanderern abstammen.
In den Auswanderergruppen, die in den USA und in anderen Staaten siedelten, erfolgte meist eine weitgehende Assimilation, so dass nur noch folkloristische Erinnerungen an die deutsche Herkunft blieben. Ausnahme sind Hutterer, Alt-Mennoniten und Amische.