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super artikel von der TAZ, sowas geniales hab ich schon lange nicht gelesen.
Deutsche Medien zeichnen ein verfälschtes Bild von Israel.: In Reichweite der Raketen - taz.de
Deutsche Medien zeichnen ein verfälschtes Bild von Israel.: In Reichweite der Raketen - taz.de
Der israelische Wirtschaftsboom der vergangenen Dekade hat auch die Lebensverhältnisse der Palästinenser hinter dem Zaun und der Beduinen auf unserer Seite deutlich gehoben. Auch darüber haben deutsche Medien in den vergangenen zehn Jahren so gut wie nie berichtet. Das Wirtschaftswachstum im Westjordanland liegt bei 6 Prozent, eine Traumzahl für jede europäische Wirtschaft. Nach Umfragen der Universität Nablus, die in keiner deutschen Zeitung erwähnt wurden, findet sich derzeit keine palästinensische Mehrheit für eine eigene Staatsgründung - viele scheinen mit dem Status quo zufrieden. Die Palästinenser im Westjordanland leben heute besser als viele andere Araber im Nahen Osten, ihr Lebensstandard ist höher als etwa in Syrien oder im Irak.
Ganz anders ist die Lage in Gaza. Dort sind 2005 die israelischen Siedler und Truppen abgezogen, nach jahrelangem Druck durch fortschrittliche Menschen und Friedensfreunde. Bald darauf erwies sich dieser Abzug für die palästinensische Bevölkerung als Desaster. Er führte keineswegs zum friedlichen Aufbau eines eigenen Staates, sondern zu Orgien der Zerstörung, zur Vertreibung zahlreicher Intellektueller und Mittelständler - kurzum derer, die zu einer Staatsgründung unerlässlich sind - und blutigen Säuberungen durch die militante, vom Iran bezahlte Organisation Hamas.
Damals ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass geschehen kann, was will: Israels Schuld steht a priori fest. Das Bild von Israel, das die meisten deutschen Medien zeichnen, ist voreingenommen, selektiv, verfälscht. Der überwiegende Teil der israelischen Realität wird einfach ausgeblendet. Die Erfolge des Landes, der wirtschaftliche Aufschwung, das Sozialsystem für Juden und Araber gleichermaßen - nichts davon finden deutsche Medien mitteilenswert.