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Vermummte Personenschützer bringen Bushido zum Gericht - Arafat Abou-Chaker schweigt nur
dpa
Montag, 17.08.2020, 13:27
Als Rapper Bushido die Zusammenarbeit mit dem Berliner Clanchef Arafat Abou-Chaker beendete, soll es zum Eklat gekommen sein. Der Musiker wirft Abou-Chaker vor, ihn eingesperrt, beleidigt und verletzt zu haben. Nun startet der Gerichtsprozess gegen den 44-Jährigen.
Einst waren sie Freunde und Geschäftspartner, nun stehen sich Ex-Manager Arafat Abou-Chaker und Rapper Bushido vor Gericht gegenüber. Am Montagvormittag hat am Berliner Landgericht der Prozess gegen den Chef eines arabischstämmigen Clans und drei seiner Brüder begonnen.
Abou-Chaker und seine Brüder schweigen
Abou-Chaker verweigerte die Aussage und schwieg vor Gericht. Dem 44-Jährigen werden Straftaten zum Nachteil Bushidos wie versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung, Nötigung, Beleidigung und Untreue zur Last gelegt. Drei seiner Brüder sollen ihm bei einzelnen Taten geholfen haben, auch von Mittäterschaft ist die Rede. Vor Gericht schwiegen sie jedoch ebenfalls. Nach knapp einer Stunde war der erste Prozesstag bereits zu Ende.
Rund 100 Seiten umfasst die Anklageschrift, 80 Zeugen sind in den Prozess eingespannt. Darunter auch bekannte Rapper: Laut einem Bericht des "Spiegel" sollen unter anderem die Namen Fler, Kollegah oder Capital Bra in der Anklageschrift auftauchen. Ob die Musiker jedoch als Zeugen aufträten, sei dem Beitrag zufolge unklar.
Abou-Chaker und Bushido waren einst Partner im Musikgeschäft
Zentrales Thema des Prozesses ist die langjährige Freundschaft von Clanchef Abou-Chaker und Rapper Bushido. Beide waren laut Gericht einst Partner im Musikgeschäft, sollen knapp 14 Jahre zusammengearbeitet haben. Nachdem Bushido die Geschäftsbeziehungen 2017 aufgelöst habe, soll es zum Streit zwischen den beiden Männern gekommen sein. Abou-Chaker habe die Entscheidung des Rappers, die Zusammenarbeit mit ihm zu beenden, nicht akzeptieren wollen.
FOCUS Online / Göran SchattauerArafat Abou Chaker
So soll der 44-Jährige Bushido aufgefordert haben, angebliche Schulden zu bezahlen und ihn an seinen Musikgeschäften zu beteiligen. Es kam offenbar zu mehreren Trennungsgesprächen: Im Dezember 2017 und Januar 2018 habe Abou-Chaker den Rapper in sein Büro bestellt, die Räume von innen verschlossen und den Musiker ehrverletzend beschimpft und drangsaliert. Laut "Spiegel" sollen die Worte "Hund", "Hurensohn" sowie "Bastard" gefallen sein.
Zu körperlicher Gewalt kam es offenbar beim zweiten Treffen der beiden Männer. Abou-Chaker soll Bushido eine halb volle Wasserflasche aus Hartplastik an den Kopf geworfen haben, der Rapper sei leicht verletzt worden. Später habe der Angeklagte mit einem Stuhl nach seinem Ex-Geschäftspartner geschlagen. Auch die Brüder des Clan-Chefs sollen bei den Taten vor Ort gewesen sein, einer bei beiden Treffen, ein anderer bei einem. Sie hätten stundenlang auf Bushido eingeredet, um unberechtigte Forderungen durchzusetzen.
Bushido und seine Familie stehen unter Polizeischutz
Der Rapper, der in dem Verfahren als Nebenkläger auftritt, habe sich akut bedroht gefühlt und um die Sicherheit seiner Familie gefürchtet. Nach Informationen des "Spiegel" will Bushido an allen Verhandlungstagen teilnehmen - zum Prozessauftakt wurde er von Personenschützern in schusssicheren Westen und mit Sturmhauben in den Gerichtssaal gebracht. Die für Mittwoch geplante Anhörung des Musikers als Zeuge wurde verschoben, nach wie vor stehen er und seine Familie unter Polizeischutz.
Im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" erklärte der Berliner Oberstaatsanwalt Ralph Knispel: "Einige der Beteiligten sind sehr bekannt, daher werden besondere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden müssen. Wir haben es oft erlebt, dass bei Deliktsfeldern aus dem Bereich arabischstämmiger Clans großer Zulauf herrscht und Personen erscheinen, die sich nicht wie unbeteiligte Zuschauer verhalten."
Oberstaatsanwalt Knispel erhofft sich Signalwirkung von Prozess
Der Vorsitzende der Berliner Staatsanwälte erhoffe sich eine "Signalwirkung" von dem Verfahren. Denn grundsätzlich sei es schwierig, Clan-Mitglieder wie Abou-Chaker vor Gericht zu bringen. Das Blatt zitiert Knispel mit den Worten: "Beweismittel zu erlangen, die zu einer Anklage führen, ist eine Hürde, und erst recht, eine rechtskräftige Verurteilung zu erwirken. Der krönende Erfolg ist eher die Ausnahme." Dass jemand wie Bushido gegen einen Clan aussage, komme zwar immer wieder vor.
Zu Bedenken gibt der Oberstaatsanwalt mit Blick auf organisierte Kriminalität jedoch: "Vor Gericht ist es leider oft so, dass die Leute ihre Aussagen bagatellisieren oder sogar widerrufen. Ich hatte einmal einen Mann, der sich bei der Polizei sehr dezidiert gegen eine andere Familie äußerte, und in der Hauptverhandlung behauptete er plötzlich, er habe das nie gesagt."
dpa
Montag, 17.08.2020, 13:27
Als Rapper Bushido die Zusammenarbeit mit dem Berliner Clanchef Arafat Abou-Chaker beendete, soll es zum Eklat gekommen sein. Der Musiker wirft Abou-Chaker vor, ihn eingesperrt, beleidigt und verletzt zu haben. Nun startet der Gerichtsprozess gegen den 44-Jährigen.
Einst waren sie Freunde und Geschäftspartner, nun stehen sich Ex-Manager Arafat Abou-Chaker und Rapper Bushido vor Gericht gegenüber. Am Montagvormittag hat am Berliner Landgericht der Prozess gegen den Chef eines arabischstämmigen Clans und drei seiner Brüder begonnen.
Abou-Chaker und seine Brüder schweigen
Abou-Chaker verweigerte die Aussage und schwieg vor Gericht. Dem 44-Jährigen werden Straftaten zum Nachteil Bushidos wie versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung, Nötigung, Beleidigung und Untreue zur Last gelegt. Drei seiner Brüder sollen ihm bei einzelnen Taten geholfen haben, auch von Mittäterschaft ist die Rede. Vor Gericht schwiegen sie jedoch ebenfalls. Nach knapp einer Stunde war der erste Prozesstag bereits zu Ende.
Rund 100 Seiten umfasst die Anklageschrift, 80 Zeugen sind in den Prozess eingespannt. Darunter auch bekannte Rapper: Laut einem Bericht des "Spiegel" sollen unter anderem die Namen Fler, Kollegah oder Capital Bra in der Anklageschrift auftauchen. Ob die Musiker jedoch als Zeugen aufträten, sei dem Beitrag zufolge unklar.
Abou-Chaker und Bushido waren einst Partner im Musikgeschäft
Zentrales Thema des Prozesses ist die langjährige Freundschaft von Clanchef Abou-Chaker und Rapper Bushido. Beide waren laut Gericht einst Partner im Musikgeschäft, sollen knapp 14 Jahre zusammengearbeitet haben. Nachdem Bushido die Geschäftsbeziehungen 2017 aufgelöst habe, soll es zum Streit zwischen den beiden Männern gekommen sein. Abou-Chaker habe die Entscheidung des Rappers, die Zusammenarbeit mit ihm zu beenden, nicht akzeptieren wollen.
FOCUS Online / Göran SchattauerArafat Abou Chaker
So soll der 44-Jährige Bushido aufgefordert haben, angebliche Schulden zu bezahlen und ihn an seinen Musikgeschäften zu beteiligen. Es kam offenbar zu mehreren Trennungsgesprächen: Im Dezember 2017 und Januar 2018 habe Abou-Chaker den Rapper in sein Büro bestellt, die Räume von innen verschlossen und den Musiker ehrverletzend beschimpft und drangsaliert. Laut "Spiegel" sollen die Worte "Hund", "Hurensohn" sowie "Bastard" gefallen sein.
Zu körperlicher Gewalt kam es offenbar beim zweiten Treffen der beiden Männer. Abou-Chaker soll Bushido eine halb volle Wasserflasche aus Hartplastik an den Kopf geworfen haben, der Rapper sei leicht verletzt worden. Später habe der Angeklagte mit einem Stuhl nach seinem Ex-Geschäftspartner geschlagen. Auch die Brüder des Clan-Chefs sollen bei den Taten vor Ort gewesen sein, einer bei beiden Treffen, ein anderer bei einem. Sie hätten stundenlang auf Bushido eingeredet, um unberechtigte Forderungen durchzusetzen.
Bushido und seine Familie stehen unter Polizeischutz
Der Rapper, der in dem Verfahren als Nebenkläger auftritt, habe sich akut bedroht gefühlt und um die Sicherheit seiner Familie gefürchtet. Nach Informationen des "Spiegel" will Bushido an allen Verhandlungstagen teilnehmen - zum Prozessauftakt wurde er von Personenschützern in schusssicheren Westen und mit Sturmhauben in den Gerichtssaal gebracht. Die für Mittwoch geplante Anhörung des Musikers als Zeuge wurde verschoben, nach wie vor stehen er und seine Familie unter Polizeischutz.
Im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" erklärte der Berliner Oberstaatsanwalt Ralph Knispel: "Einige der Beteiligten sind sehr bekannt, daher werden besondere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden müssen. Wir haben es oft erlebt, dass bei Deliktsfeldern aus dem Bereich arabischstämmiger Clans großer Zulauf herrscht und Personen erscheinen, die sich nicht wie unbeteiligte Zuschauer verhalten."
Oberstaatsanwalt Knispel erhofft sich Signalwirkung von Prozess
Der Vorsitzende der Berliner Staatsanwälte erhoffe sich eine "Signalwirkung" von dem Verfahren. Denn grundsätzlich sei es schwierig, Clan-Mitglieder wie Abou-Chaker vor Gericht zu bringen. Das Blatt zitiert Knispel mit den Worten: "Beweismittel zu erlangen, die zu einer Anklage führen, ist eine Hürde, und erst recht, eine rechtskräftige Verurteilung zu erwirken. Der krönende Erfolg ist eher die Ausnahme." Dass jemand wie Bushido gegen einen Clan aussage, komme zwar immer wieder vor.
Zu Bedenken gibt der Oberstaatsanwalt mit Blick auf organisierte Kriminalität jedoch: "Vor Gericht ist es leider oft so, dass die Leute ihre Aussagen bagatellisieren oder sogar widerrufen. Ich hatte einmal einen Mann, der sich bei der Polizei sehr dezidiert gegen eine andere Familie äußerte, und in der Hauptverhandlung behauptete er plötzlich, er habe das nie gesagt."
Bushido spricht im Abou-Chaker-Prozess - und bekommt nun neuen Ärger mit Ex-Label
Als Rapper Bushido die Zusammenarbeit mit dem Berliner Clanchef Arafat Abou-Chaker beendete, soll es zum Eklat gekommen sein. Der Musiker wirft Abou-Chaker vor, ihn eingesperrt, beleidigt und verletzt zu haben. Am Montag wird der Gerichtsprozess gegen den 44-Jährigen fortgesetzt.
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