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Der Balkan ist die Wiege der europäischen Zivilisation. Ein Fund in Bulgarien stützt die These, dass Alteuropäer schon vor Ägyptern und Sumerern eine Schrift hatten. Auch das Hakenkreuz kannten sie
DieTontafeln von Tartaria in Rumänien waren der erste Beweis für die Existenz einer "Donauschrift". Die neue in Bulgarien gefundene Platte könnte die Theorie erhärten, dass die Schrift von Europäern erfunden wurde - lange vor den Ägyptern und Mesopotamiern
Lange Zeit gingen Altertumsforscher davon aus, dass die Schrift vor mehr als 5000Jahren in Mesopotamien erfunden wurde: Die Tontäfelchen mit dem altsumerischen Schriftsystem, das piktografische Zeichen verwendete und nicht mit der späteren Keilschrift zu verwechseln ist, stammen aus der Zeit um 3200 vor Christi Geburt. Herausgefordert wird diese Entstehungsthese durch neue Funde in Ägypten und Südosteuropa, aber auch durch begründete Spekulationen über die chinesische Schrift.
"Entdeckung des Jahrhunderts"
Jetzt ist in Bulgarien ein weiteres Artefakt ausgegraben worden, dass nach Meinung seiner Entdecker die These stützt, mindestens schon vor 5000 Jahren habe in Europaein Schreibsystem existiert: Es ist eine Tonplatte, die Teil eines Gefäßes war und auf der Symbole zu sehen sind – darunter eine Swastika. Nach Meinung der Ausgräber und ersten Betrachter handelt es sich um eine Bildschrift. Das Tonfragment sei eine "Entdeckung des Jahrhunderts" für die Geschichte der schriftlichen Kommunikation, sagte der Direktor des Regionalmuseums für Geschichte der Stadt Plewen, Wolodja Popow.
Wenn die Platte wirklich 5000 Jahre alt ist und tatsächlich eine Schrift darauf zu sehen ist, dann könnte sie in der Tat mit den ältesten Schriften konkurrieren: Der Glaube an die Pionierrolle der Sumerer bei der Schriftenwicklung war bisher vor allem durch Entdeckungen in Ägypten erschüttert worden. Auf dem vor der Reichseinigung und der Gründung der ersten Pharaonendynastien entstandenen Königsfriedhof von Abydos wurden beschriftete Verschlusssiegel auf Vorratsgefäßen entdeckt. Die Gräber werden auf die Zeit von bis zu 3320 vor Christus datiert und wären damit älter als die altsumerischen Schriftzeugnisse. Der Ägyptologe Stephan Seidlmayr hat allerdings vor einiger Zeit im "Welt"-Interview darauf hingewiesen, dass die frühen Schriften Ägyptens und Mesopotamiens vermutlich nicht unabhängig voneinander entstanden sind: "Sie können sich vorstellen, wie innerhalb von 500 Jahren immer wieder Karawanen zwischen Ägypten und dem Zweistromland Güter und Wissen hin- und hergetragen haben. In diesem Raum erfand man die Schrift. Es war ein Prozess."
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DieTontafeln von Tartaria in Rumänien waren der erste Beweis für die Existenz einer "Donauschrift". Die neue in Bulgarien gefundene Platte könnte die Theorie erhärten, dass die Schrift von Europäern erfunden wurde - lange vor den Ägyptern und Mesopotamiern
Lange Zeit gingen Altertumsforscher davon aus, dass die Schrift vor mehr als 5000Jahren in Mesopotamien erfunden wurde: Die Tontäfelchen mit dem altsumerischen Schriftsystem, das piktografische Zeichen verwendete und nicht mit der späteren Keilschrift zu verwechseln ist, stammen aus der Zeit um 3200 vor Christi Geburt. Herausgefordert wird diese Entstehungsthese durch neue Funde in Ägypten und Südosteuropa, aber auch durch begründete Spekulationen über die chinesische Schrift.
"Entdeckung des Jahrhunderts"
Jetzt ist in Bulgarien ein weiteres Artefakt ausgegraben worden, dass nach Meinung seiner Entdecker die These stützt, mindestens schon vor 5000 Jahren habe in Europaein Schreibsystem existiert: Es ist eine Tonplatte, die Teil eines Gefäßes war und auf der Symbole zu sehen sind – darunter eine Swastika. Nach Meinung der Ausgräber und ersten Betrachter handelt es sich um eine Bildschrift. Das Tonfragment sei eine "Entdeckung des Jahrhunderts" für die Geschichte der schriftlichen Kommunikation, sagte der Direktor des Regionalmuseums für Geschichte der Stadt Plewen, Wolodja Popow.
Wenn die Platte wirklich 5000 Jahre alt ist und tatsächlich eine Schrift darauf zu sehen ist, dann könnte sie in der Tat mit den ältesten Schriften konkurrieren: Der Glaube an die Pionierrolle der Sumerer bei der Schriftenwicklung war bisher vor allem durch Entdeckungen in Ägypten erschüttert worden. Auf dem vor der Reichseinigung und der Gründung der ersten Pharaonendynastien entstandenen Königsfriedhof von Abydos wurden beschriftete Verschlusssiegel auf Vorratsgefäßen entdeckt. Die Gräber werden auf die Zeit von bis zu 3320 vor Christus datiert und wären damit älter als die altsumerischen Schriftzeugnisse. Der Ägyptologe Stephan Seidlmayr hat allerdings vor einiger Zeit im "Welt"-Interview darauf hingewiesen, dass die frühen Schriften Ägyptens und Mesopotamiens vermutlich nicht unabhängig voneinander entstanden sind: "Sie können sich vorstellen, wie innerhalb von 500 Jahren immer wieder Karawanen zwischen Ägypten und dem Zweistromland Güter und Wissen hin- und hergetragen haben. In diesem Raum erfand man die Schrift. Es war ein Prozess."
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