Im Islam ist die Vergewaltigung nicht erlaubt, aber die Steinigung und das Auspeitschen einer Frau schon?
Hippokrates
Einige biblische Steinigungen als Beispiele:
Steinigung als Strafe für Gotteslästerung
"Wer des Herrn Namen lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Ob Fremdling oder Einheimischer, wer den Namen lästert, soll sterben." Lev 24,6
Steinigung im Auftrag des Herrn
"Nachdem Mose so zu den Israeliten gesprochen hatte, führten sie den, der den Fluch ausgesprochen hatte, aus dem Lager hinaus und steinigten ihn. So erfüllten sie was der Herr dem Mose aufgetragen hatte." Lev 24,23
Steinigung als Strafe für Verführer zum Götzendienst
"... so willige nicht ein und gehorche ihm nicht. Auch soll dein Auge ihn nicht schonen, und du sollst dich seiner nicht erbarmen und seine Schuld nicht verheimlichen, sondern sollst ihn zum Tode bringen. Deine Hand soll die erste wider ihn sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volks. Man soll ihn zu Tode steinigen, denn er hat dich abbringen wollen von dem Herrn, deinem Gott, der dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt hat, auf daß ganz Israel aufhorche und sich fürchte und man nicht mehr solch Böses tue unter euch." Dtn 13,9-11
Steinigung des Sohnes
Vater und Mutter sollen "zu den Ältesten der Stadt sagen: »Unser Sohn hier ist störrisch und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein Verschwender und Trinker.« Dann sollen alle Männer der Stadt ihn steinigen und er soll sterben." Dtn 21,21
Unklar ist an diesem Gebot, ob alle die Eigenschaften des Sohnes zusammen auftreten müssen, damit er gesteinigt werden soll.
Steinigung als Strafe
"Wenn der Vorwurf aber zutrifft, wenn sich keine Beweisstücke für die Unberührtheit des Mädchens beibringen lassen, 21 soll man das Mädchen hinausführen und vor die Tür ihres Vaterhauses bringen. Dann sollen die Männer ihrer Stadt sie steinigen und sie soll sterben; denn sie hat eine Schandtat in Israel begangen, indem sie in ihrem Vaterhaus Unzucht trieb. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen." Dtn 22,20-21
"Wenn ein unberührtes Mädchen mit einem Mann verlobt ist und ein anderer Mann ihr in der Stadt begegnet und sich mit ihr hinlegt, 24 dann sollt ihr beide zum Tor dieser Stadt führen. Ihr sollt sie steinigen und sie sollen sterben, das Mädchen, weil es in der Stadt nicht um Hilfe geschrien hat, und der Mann, weil er sich die Frau eines andern gefügig gemacht hat. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen." Dtn 22,23-24
Steinigung für die Ehebrecherin
Die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten vor Jesus eine Frau, die inflagranti beim Ehebruch erwischt worden war. Sie sagten:
"Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du?" (Joh 8,5).
Jesus widersprach nicht, sondern schrieb etwas (was verrät Johannes nicht) auf die Erde. Dann verbot er die Steinigung nicht, sondern fordert sie gar zum Steinewerfen auf, legte aber eine hohe Hürde:
"Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie." (Joh 8,7).
Abgesehen von der fragwürdigen Aufforderung Steine zu werfen ergeben sich Detailfragen:
War Jesus ohne Sünde? Wenn ja, hätte er den ersten Stein werfen dürfen (sollen?) und damit das "Feuer" für die anderen freigegeben.
Keine Steinigung aber eine nicht minder brutale Moral
“Wohl dem, der deine Kinder packt
und sie am Felsen zerschmettert!“ Ps 137,8-9 – siehe Zitate aus der Bibel
Nach allen Informationen wird von Christen derzeit auf die in der Bibel vorgesehene Steinigung verzichtet. Die öffentliche Meinung untersagt es einstweilen.
In anderen Religionen und Kulturen scheinen Gläubige ihre heiligen Schriften und Vorschriften noch genauer zu befolgen und wörtlicher zu nehmen: Steinigungen sollen dort vorkommen, siehe Näheres unter den nachfolgenden Links.
Die im Iran zum Tode verurteilte Ehebrecherin Sakineh Mohammadi Aschtiani sollte die biblische Strafe der Steinigung erhalten. Nach internationalen Protesten soll Ashtiani "nur" gehängt werden. Im Iran wird seit 1979 die Scharia, das islamische Recht angewendet. Für Ehebruch, Mord und Raub gibt es die Todesstrafe. Die USA verurteilen die iranischen Pläne. Dabei gibt es in den christlichen dominierten USA auch noch die Todesstrafe.