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Die Donau - Unterwegs zum Eisernen Tor

Markan

Balkaner
NDR, Dienstag, 20.09.
15:15 - 16:00 Uhr


Der Film beginnt mit Bildern von den zerbombten Donau-Brücken in Novi Sad. Am Ufer zwischen den zerstörten Brücken hat der serbische Schriftsteller Aleksandar Tisma seinen Liegestuhl aufgeklappt. Er sagt: 'Alle 20 oder 30 Jahre macht man Schaden und dann repariert man wieder. Und wir, die wir keinen Schaden machen und nicht reparieren, wir baden inzwischen so viel wir können, wenn man uns nicht zu sehr stört und an die Wand drückt. Zum Beispiel ist für mich ein solches Sitzen hier in der Sonne neben der Donau der höchste aller Genüsse.' Tisma verstarb im Februar 2003.

Das Hügelland am anderen Ufer von Novi Sad heißt Fruska Gora. Hier gibt es viele bedeutende Klöster. Uns zeigt der Mönch Domaskin sein Kloster, das Kloster Krusedol, mit seiner reich und kunstvoll ausgemalten Kirche. Obwohl es seit Monaten in Jugoslawien nicht mehr geregnet hat, steigen die Wasser der Donau täglich. Der Donau-Fischer Pera weiß warum. Er hat mit seiner Schwester telefoniert, die in Deutschland wohnt, und dort regnet es seit Tagen in Strömen. Pera schlägt einen Tausch vor: Sonne gegen Regen.

Belgrad ist die letzte Großstadt stromabwärts. Hier treffen wir eilende Menschen, hupende Autos, dichten Verkehr, überfüllte Busse. Auf dem Markt erzählen uns die Leute, wo sie der Schuh drückt. Löhne und Renten reichen gerademal für Strom und Miete. Jede Kartoffel, die sie kaufen, drehen sie zweimal um. Trotzdem genießen die Menschen den Sommer an den beiden Flüssen, an denen Belgrad liegt. Wir besuchen sie an der wilden Donau und in den vielen, kleinen Bootshäuschen an der Save.

In Ram, wo die Donau zwei Kilometer breit ist, überqueren wir sie auf einer Fähre in Gesellschaft einer jungen Frau. Die Frau hat 180 Liter Schnaps dabei, auf 20 kleine Kanister verteilt. Der Schnaps kommt von ihrer Tante aus dem Banat und getrunken wird er auf einer Hochzeit. Auf derselben Fähre treffen wir einen Gastarbeiter aus München, der uns eine Wassermelone zeigt, 45 Kilogramm wiegt das Exemplar. Der Film endet mit einer traditionellen serbischen Hochzeit, einem drei Tage dauernden Fest mit über tausend geladenen Gästen.

21_0.jpg

Serbische Hochzeit.
 
ninja55 schrieb:
fuck

es ist 16 uhr und ich habs verpasst

na super
War net schlecht....! :wink:
Na, morgen hast du immerhin die Chance, den nächsten Teil zu sehen (allerdings ist das Hauptthema Serbien vorbei..):

Ziemlich exakt 2000 Kilometer von der Quelle entfernt beginnt der Film am Dreiländer-Eck Serbien/Bulgarien/Rumänien - und er endet gut 750 Kilometer weiter, ebenfalls an einem Dreiländer-Eck: Rumänien/Moldawien/Ukraine.

Auf etwa 500 Kilometer Länge bildet der Fluss die Grenze zwischen Rumänien und Bulgarien. Eine Grenze, die für ihre Anwohner immer spürbar bleibt, denn es gibt auf der gesamten Strecke nur eine einzige Brücke über die Donau! Das andere Ufer fotografieren? Oder einfach so hinüberfahren? Verboten! Schließlich handelt es sich ja um eine Staatsgrenze: militärisches Gebiet! So beginnt der Film auch im Morgengrauen mit der Festnahme von Benzinschmugglern durch die rumänische Grenzpolizei. Und dann begegnen wir Menschen, die ihr ganzes Leben am Ufer der Donau verbracht haben und noch nie auf die andere Seite hinübergekommen sind - ein Fluss, breiter als ein Ozean.

Die traumhaft schönen Landschaften, die wir unterwegs durchqueren, waren seit jeher Grenzregionen: für die alten Griechen am Rande der ihnen bekannten Welt, für die Römer bitter umkämpfte Grenze ihres Riesenreichs, für Bulgaren und Rumänen jahrhundertelang Schauplätze blutiger Auseinandersetzungen, besonders im Kampf um die Befreiung vom 'Türkenjoch'. Imperatoren von damals und Diktatoren der Neuzeit schickten nicht umsonst missliebige Untertanen hierher in die Verbannung, weit entfernt von der Heimat, von Kultur und 'Zivilisation'.

Das Leben hier ist geprägt von extremen Gegensätzen: menschlich, landschaftlich, klimatisch, wirtschaftlich und ökologisch. Wir begegnen den unterschiedlichsten Menschen in ihrem Alltag und ihren Erinnerungen: einem Schafhirten, Schmugglern, einem Schiffskapitän, Bauern, Sinti und Roman, einem 'Donau-Dichter', ehemaligen Zwangsarbeitern am Donau-Schwarzmeer-Kanal und anderen.
 
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