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Die erfolgreichsten Patente der Natur

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Taudan

Guest
Bildunterschrift: Von einer Klette abgeschaut: der Klettverschluss ]
Täglich benutzen wir Dinge, die wir für technische Errungenschaften menschlichen Erfindergeists halten. Aber häufig hat der Mensch abgespickt – von der Natur. Der Klettverschluss ist so ein Beispiel. Doch es brauchte einen findigen Kopf, um überhaupt auf diese Idee zu kommen. Die lästigen Kletten im Fell seines Hundes brachten den Schweizer Ingenieur George de Mestral 1941 auf die Idee. Im Labor entdeckte er das System der feinen, elastischen und extrem haltbaren Widerhaken der Klette – und baute sie nach. Als Gegenstück konstruierte er ebenso elastische Schlaufen. Die Haken können sich hier einklinken, aber auch wieder lösen.

Fliegen wie ein Vogel

Bildunterschrift: Der Traum vom Fliegen ist heute Wirklichkeit ]
Leonardo da Vinci war wohl der erste Bioniker überhaupt. Der Künstler, der die Mona Lisa so großartig malte, war auch ein leidenschaftlicher Konstrukteur. Vor allem Fluggeräte haben ihn immer wieder fasziniert. Tagelang konnte er den Vogelflug beobachten und zuschauen, wie sich Vögel bewegen. In die Lüfte erheben konnten sich seine Apparate noch nicht, aber spätere Erfinder haben dort weiter gemacht, wo Leonardo einst anfing. Und heute können wir tatsächlich fliegen.

Bildunterschrift: Im Inneren des Saugnapfs herrscht Unterdruck ]
Aber auch andere Tiere standen Modell für praktische bionische Erfindungen: Ein Saughaken im Bad mag einem simpel erscheinen, aber nach dessen Prinzip lassen sich auch in der Industrie erstaunliche Effekte erzielen: Mit Saughebern können alle möglichen Lasten bewegt werden – von schweren Plastiksäcken bis zu überdimensionalen Glasscheiben. "Unterdrucktechnik" nennt man das, was ursprünglich Tiere wie der Tintenfisch entwickelt haben. Das Prinzip, mit Hilfe von Unterdruck Teile zu fixieren oder anzuheben, hat die Natur also schon seit Jahrmillionen in ihrem Programm.

Blank geputzt: der Lotus-Effekt

Bildunterschrift: Auf einem Lotusblatt perlt Wasser und Schmutz ab ]
Wenn Oberflächen in Badezimmern seit neuestem immer schön blank bleiben und Wasser von ihnen abperlt, verdanken wir das dem Lotus-Effekt, den man der Lotus-Blume abgeschaut hat. Diese Blume gehört – wie z.B. auch Kohlrabi, Wirsing und Frauenmantel – zu den sich selbst reinigenden Pflanzen. Aufgrund einer besonderen Oberflächenstruktur perlen Wasser und auch Schmutz am Lotusblatt vollständig ab. Anders als auf einer Glasscheibe bleibt sogar Alleskleber nicht auf dem Lotusblatt hängen. Waschbecken, Dachziegel oder Fassadenfarbe entstehen nun nach diesem Lotusprinzip. Wasser und Schmutz bleiben auf so behandelten Oberflächen weit weniger hängen.

Unempfindlich wie ein Clownfisch

Bildunterschrift: Die besondere Form der Haifischschuppen beeinflusst die Schwimmfähigkeit der Tiere ]
Bionik begleitet uns sogar in den Urlaub. Die Natur hat in der Evolution alle Zeit der Welt gehabt, clevere Mechanismen zu entwickeln – wir machen sie uns nun zu Nutze, um auch andere Elemente zu erobern: Schwimmflossen helfen uns Menschen, im Wasser rasch voranzukommen – ein einfaches, aber sehr effektives Prinzip! Aber auch von anderen Meerestieren lässt sich vieles abkupfern: Die Strömungseigenschaften der Haifischhaut sind Vorbild für ebenso gestaltete Oberflächen von Flugzeugen, Schiffen oder Windanlagen.

Eine der neuesten Entwicklungen, die den Urlaub und das Baden im Meer sicherer machen, ist eine Sonnenmilch: Sie schützt nicht nur vor ultravioletten Strahlen, sondern auch vor dem Nesselgift der Feuerquallen. Der Clownfisch aus den Korallenriffen der Südsee macht’s möglich. Er lebt in enger Symbiose mit See-Anemonen und produziert gegen deren Gift eine Schutzschicht auf seiner Haut. Als Ingredienz in Sonnenschutzmitteln schützt sie nun auch Schwimmer vor den Tentakeln der Quallen.

Selbst unsere Autos sind windschlüpfriger geworden, weil ihre äußere Form Pinguinen abgeschaut wurde. Schwimmen wie ein Fisch, fliegen wie ein Vogel, mit weniger Energie weiter fahren – weniger putzen! Bionik ist das Bindeglied zwischen der von Menschen gemachten Technik und dem Ideenreichtum der Natur.
 
Patente der Natur begreifen


Bionik ist die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der Patente der Natur beschäftigt – ein unschätzbarer Fundus für menschlichen Erfindungsgeist.


Jedes Kind kennt heute einen Klettverschluss. Doch wer denkt beim Öffnen und Schließen der patenten Streifen daran, dass die Industrie dieses ebenso simple wie geniale System den Klett-Pflanzen abgeschaut hat? Die Natur liefert den Ingenieuren oft die besten Ideen. Die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der “Patente” der Natur beschäftigt, ist die Bionik. Große Konzerne investieren Milliardenbeträge, um der Natur ihre “technischen Geheimnisse” zu entlocken. Was sich in der Natur in Jahrmillionen der Entwicklungsgeschichte als tauglich erwiesen hat, ist für die Entwicklung neuer Materialien und Technologien von immenser Bedeutung.
Das Fledermaus-Sonar

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Fledermaus

Lange blieb den Wissenschaftlern rätselhaft, wie sich Feldermäuse, die Meister der nächtlichen Jagd, im Gewirr der Äste und Blätter orientieren.
1938 entdeckte der amerikanische Biologe Donald Griffin, dass die Flugsäuger Rufe im Ultraschallbereich ausstoßen und sich deren Intensität und Frequenz “merken”, um sie dann mit den Daten des Echos zu vergleichen, das von Gegenständen der Umgebung zurückgeworfen wird.
So orten Fledermäuse selbst in tiefer Dunkelheit ein flatterndes Insekt bis auf wenige Millimeter genau. Auch heute noch, 60 Jahre nach der Entdeckung dieses Prinzips, arbeitet ein Fledermaus-Sonar immer noch dreimal präziser als ein von Ingenieuren konstruiertes.

Ein Ameisenstaat - Wunder der Kommunikation

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Ameisenhaufen, Foto: Laemmerhardt
Wer das emsige Leben in und um einen Ameisenhaufen herum beobachtet, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wer weiß schon, dass dieses hektische Leben in wohlgeordneten Bahnen verläuft, gesteuert von einer Vielzahl chemischer Botenstoffe? Unser Wissen über Pheromone, einer Gruppe jener Botenstoffe, stammt überwiegend aus Studien an Insekten. Bei den sozial lebenden Ameisen entdeckten die Forscher einen “molekularen Wortschatz” mit bis zu 20 verschiedenen Signalen, von denen die meisten Duftnoten sind.
Flexibel und aerodynamisch: der Flügel der Libelle

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Libelle, Foto: Linden
Ein wahres Wunderwerk ist auch ein Libellenflügel. Er besitzt ein spezielles biegsames Protein an vielen Kreuzungspunkten seiner Adern, das ihn zum flexiblen und aerodynamisch optimal angepassten Flugwerkzeug macht.
Die Wunder der Natur entdecken

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Kleines Wunderwerk: Löwenzahn, Foto: Semmelsberger
Jäger führen Kinder in eine Welt voller Naturwunder, die es zu entdecken gilt. Nur wer Gelegenheit bekommt, mit eigenen Augen seine Umwelt zu erkunden, wird das wirkungsvolle Zusammenspiel von Mensch und Natur erkennen und für sich selbst den Wert seiner natürlichen Umwelt entdecken.
 
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