Albanesi
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"Die EU, ein Witz …
Wenn Sie diese Zeilen lesen, stehen die Ergebnisse der Wahlen zum Europäischen Parlament fest. In 25 EU-Staaten durften 350 Millionen Wählerinnen und Wähler ihre Stimme abgeben und damit die 732 Abgeordneten des neuen Europäischen Parlaments bestimmen. Was für ein Witz! Mal ehrlich: Europa funktioniert nicht. Brüssel produziert viel zu viele Vorschriften und Bestimmungen, ist viel zu zentralisiert, viel zu unflexibel. In der EU gibt es unglaublich viel Verschwendung und Betrug, und sie ist das beste Beispiel dafür, dass große Verwaltungsapparate eine schlechte Sache sind.
Überlegen Sie mal. Seit fast zehn Jahren lehnen es Wirtschaftsprüfer ab, die Brüsseler Kassenbücher abzusegnen, weil es so viel Betrug und Korruption gibt. Schlimmer noch, fünf Milliarden Euro verschwinden alljährlich auf unerklärliche Weise. Man stelle sich eine Firma vor, die den Verlust von jährlich fünf Milliarden Euro nicht erklären kann. Die führenden Manager würden verhaftet und verurteilt, das Unternehmen selbst völlig umgekrempelt oder geschlossen und die Familien der Verantwortlichen von der besseren Gesellschaft gemieden. In der EU passiert genau das Gegenteil. Europa-Abgeordnete schustern Angehörigen Verträge zu, bekommen das Zehnfache der tatsächlichen Reisekosten und blicken voller Verachtung auf diejenigen herab, die für ihre fürstlichen Diäten aufkommen.
Die europäische Wirtschaft leidet unter Überregulierung. Die Produktivität in den EU-Staaten ist zwanzig Prozent niedriger als in den USA, wo es weniger Vorschriften gibt. Die EU scheint zu vergessen, was Demokratie heißt – Regierung durch das Volk für das Volk. Ein Politiker wird gewählt, weil die Leute glauben, dass er weiß, wie die Bedürfnisse der Leute aussehen. Doch die EU-Parlamentarier sind so abgehoben, so ineffektiv und absurd wie nur irgend möglich. Es ist dermaßen schlimm, dass britische Europa-Abgeordnete, die gewählt wurden, sofort ihre Jobs hinschmissen. Wirkliche Demokratien sind in Europa nur die Schweiz, Norwegen, Dänemark und vielleicht noch Österreich, Länder mit Volksabstimmungen also. Die EU hat sich zu einer Bürokratie entwickelt, die immer weniger transparent, immer undurchdringlicher wird. Wenn Sie mich fragen – weg mit ihnen."
Von Panayiotis «Taki» Theodoracopulos, 67, Autor, Playboy und Erbe eines griechischen Reedereivermögens. Der ehemalige Tennisprofi und Kriegsberichterstatter lebt in Gstaad, London, New York und den Hamptons.
Aus dem Englischen von Matthias Fienbork Quelle: DIE WELTWOCHE, Zürich, 17.06.2004
Wenn Sie diese Zeilen lesen, stehen die Ergebnisse der Wahlen zum Europäischen Parlament fest. In 25 EU-Staaten durften 350 Millionen Wählerinnen und Wähler ihre Stimme abgeben und damit die 732 Abgeordneten des neuen Europäischen Parlaments bestimmen. Was für ein Witz! Mal ehrlich: Europa funktioniert nicht. Brüssel produziert viel zu viele Vorschriften und Bestimmungen, ist viel zu zentralisiert, viel zu unflexibel. In der EU gibt es unglaublich viel Verschwendung und Betrug, und sie ist das beste Beispiel dafür, dass große Verwaltungsapparate eine schlechte Sache sind.
Überlegen Sie mal. Seit fast zehn Jahren lehnen es Wirtschaftsprüfer ab, die Brüsseler Kassenbücher abzusegnen, weil es so viel Betrug und Korruption gibt. Schlimmer noch, fünf Milliarden Euro verschwinden alljährlich auf unerklärliche Weise. Man stelle sich eine Firma vor, die den Verlust von jährlich fünf Milliarden Euro nicht erklären kann. Die führenden Manager würden verhaftet und verurteilt, das Unternehmen selbst völlig umgekrempelt oder geschlossen und die Familien der Verantwortlichen von der besseren Gesellschaft gemieden. In der EU passiert genau das Gegenteil. Europa-Abgeordnete schustern Angehörigen Verträge zu, bekommen das Zehnfache der tatsächlichen Reisekosten und blicken voller Verachtung auf diejenigen herab, die für ihre fürstlichen Diäten aufkommen.
Die europäische Wirtschaft leidet unter Überregulierung. Die Produktivität in den EU-Staaten ist zwanzig Prozent niedriger als in den USA, wo es weniger Vorschriften gibt. Die EU scheint zu vergessen, was Demokratie heißt – Regierung durch das Volk für das Volk. Ein Politiker wird gewählt, weil die Leute glauben, dass er weiß, wie die Bedürfnisse der Leute aussehen. Doch die EU-Parlamentarier sind so abgehoben, so ineffektiv und absurd wie nur irgend möglich. Es ist dermaßen schlimm, dass britische Europa-Abgeordnete, die gewählt wurden, sofort ihre Jobs hinschmissen. Wirkliche Demokratien sind in Europa nur die Schweiz, Norwegen, Dänemark und vielleicht noch Österreich, Länder mit Volksabstimmungen also. Die EU hat sich zu einer Bürokratie entwickelt, die immer weniger transparent, immer undurchdringlicher wird. Wenn Sie mich fragen – weg mit ihnen."
Von Panayiotis «Taki» Theodoracopulos, 67, Autor, Playboy und Erbe eines griechischen Reedereivermögens. Der ehemalige Tennisprofi und Kriegsberichterstatter lebt in Gstaad, London, New York und den Hamptons.
Aus dem Englischen von Matthias Fienbork Quelle: DIE WELTWOCHE, Zürich, 17.06.2004