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Die frühchristliche Stadt Ulpiana

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Ulpiana

Ulpiana war eine römische Stadt in der Provinz Mösien. Ihre Ruinen liegen etwa 10 Kilometer südöstlich von Priština im Kosovo. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Kloster Gračanica.
Der Platz war seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. von den Illyrern besiedelt. In den schriftlichen Quellen taucht der Ort zu Zeiten Kaiser Hadrians (117-138 n. Chr.) auf, als dieser ihm unter dem Namen Ulpiana den status eines Municipiums verlieh. Seit der Verwaltungsreform des Kaisers Diocletian gehörte die Stadt zur Provinz Dardania. Durch ein Erdbeben wurde Ulpiana 518 zerstört. Kaiser Justinian I. ließ die Stadt neu erbauen und nannte sie Justiniana Secunda. (Justiniana Prima lag weiter nördlich beim Geburtsort des Kaisers.) Die Stadt wurde ummauert und daneben wurde ein castrum mit einer Grundfläche von 400 x 400 Metern zu ihrem Schutz angelegt. Justiniana Secunda war auch Sitz eines Bischofs. Im 7. Jahrhundert, als die Slawen den Balkan besiedelten, wurde die Stadt zerstört und verlassen.
Von 1953-1987 erfolgten umfassende Ausgrabungen. Gefunden wurden unter anderem ein eisenzeitlicher Friedhof, die Befestigungen, eine frühchristliche Basilika, Mosaiken und Keramikskulpturen. In der Nähe der ergrabenen Ruinen liegt der moderne Ort Lipljan.


Ulpiana - Wikipedia
 
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Weitere Fotos auf dieser Homepage besuchen

Roman Ruins at Ulpiana 2005
 
Der Historiker Enver HOXHAJ vom albanischen Institut in St. Gallen hat über die frühchristliche dardanische Stadt und ihrem Verhältniss zu Rom recherchiert und interessantes ans Tageslicht gebracht:

Einige Auszüge aus seiner Studie:

Wie im Laufe des 2. und 3. Jh.s, also zur Zeit des Prinizipates, stellte Ulpiana auch in den darauffolgenden Jahrhunderten während des Dominats nach Scupi (Skopje) die zweite bedeutende Stadt des dardanischen Gebiets dar.
Die wirtschaftliche, politische und soziale Krise des spätrömischen Reiches dürfte jedoch dem Aufschwung ein Ende gemacht und die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Stadt beträchtlich behindert haben, während die Einfälle der Barbaren in die Provinz Dardania das Leben der Einwohner von Ulpiana unsicher machten.
Nichts dürfte sich für die Bewohner Dardaniens verhängnisvoller ausgewirkt haben, als das Erdbeben im Jahr 518, wobei von 24 Städten viele dem Erdboden gleich gemacht und andere teilweise zerstört wurden.
Wie auch in einigen anderen Städten Ostillyricums sind die Anfänge des Christentums in dieser Stadt vor der Verkündigung religiöser Toleranz mit dem Schicksal von Märtyrern verbunden.
Das Martyrologium Romanum berichtet für das Datum 18. August über das Leben und Wirken zweier Märtyrer aus Ulpiana, Florus und Laurus.15 Diese Zwillingsbrüder seien aus ihrem früheren Aufenthaltsort Byzanz nach Ostillyricum übersiedelt, um als erfahrene Steinmetze im Auftag von Licinius irgendwo in der Provinz Dardania, wohl in Ulpiana, einen heidnischen Tempel zu bauen.
Nach dem Vorbild Christi treten die Steinmetze dort als Wohltäter und
Missionare auf, die verletzte Leute heilen und einige Bewohner von Ulpiana zum Christentum bekehren. Sie hätten bereits am Anfang ihren Lohn unter den Armen von Ulpiana verteilt, und sie seien auch imstande gewesen, einem im Zuge der Arbeiten am Tempel blind gewordenen
Knaben das Augenlicht zurückzugeben. Als Dank dafür hätten sich sowoh der Knabe als auch sein Vater zum Christentum bekehrt. Aber nachdem das pagane Heiligtum endgültig aufgebaut gewesen wäre, hätten Florus und Laurus gemeinsam mit Armen in diesem Tempel, den sie dann Christus geweiht hätten, das Kreuz angebracht und alle Götzenbilder zerstört.
Die ganze Studie als PDF lesen

Die frühchristliche dardanische Stadt und ihr Verhältnis zu Rom

Link zur Homepage des albanischen Intitus in St. Gallen (CH)

Albaniesches Institut in St. Gallen
 
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