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Die Griechen in Görlitz

Grizzly

Problembär
Im Sommer 1916 erreicht der Erste Weltkrieg die nord-griechische Grenze. König Konstantin I. ist verschwägert mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. und verhält sich bis dahin strikt neutral. Doch sowohl die im Nordosten einmarschierenden deutsch-bulgarischen Einheiten, als auch die Alliierten im Westen verletzen die Neutralität Griechenlands. Das im Norden stationierte 4. Armeekorps ist eingekesselt und droht zwischen den Fronten aufgerieben zu werden.
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Kommandant Oberst Chatzopoulos versucht verzweifelt unter dem Druck der Bulgaren seine Mannschaften zurück zu ziehen. Schließlich stimmt der Oberst einem ungewöhnlichen Angebot Hindenburgs zu, die Mannschaften innerhalb weniger Tage zu evakuieren und als "Gäste der Reichsregierung für die Dauer des Krieges" nach Deutschland zu bringen.
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Die Griechen verändern das Gesicht der Stadt
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(Bild vergrößern)
Lagerleben
© ZDF Ratsarchiv Görlitz
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In Deutschland bietet nur das Lager in Görlitz genug Platz für eine Aufnahme des gesamten Korps. Lagerpläne und Unterlagen aus dem Ratsarchiv Görlitz dokumentieren den Sonder-Status, den das Lager hatte. Unter den 170 Gefangenenlagern des Deutschen Reiches bleibt es einzigartig. Es verfügt über einen exterritorialen Status, eigene Polizeistreifen patrouillieren und die Soldaten bewegen sich frei. Eine griechischsprachige Zeitung wird mit Hilfe eines Görlitzer Verlaghauses gedruckt. Fotografisches Material und die Feierlichkeiten bei der Ankunft der ersten Kontingente im September 1916 zeigen, mit welcher Anteilnahme die Bevölkerung die Gäste aufnimmt.
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Auch nach Lagerauflösung mit Ende des Ersten Weltkrieges bleiben über 200 von ihnen und gründen Familien. Die älteste Görlitzer Griechin, ein Kind aus der Generation 1921 hat alle gekannt. Heute erinnern noch sieben Offiziersgräber auf dem Görlitzer Friedhof an die Zeit der Soldaten.

Quelle:
3sat.online


Nachtrag:
Nach dem 2. Weltkrieg kamen wieder Griechen nach Görlitz.
Inzwischen war die Stadt aufgrund der Oder-Neisse-Grenze geteilt, das - kleinere - Stadtgebiet am östlichen Neisseufer war polnisch geworden, allerdings bis 1948/49 nur von wenigen Polen besiedelt worden.
Dann, so ist einer polnisch/griechischen Gedenktafel zu entnehmen, kamen ca. 14.500 politische Flüchtlinge aus dem griechischen Bürgerkrieg dort an. Auch wenn die meisten von ihnen in den 70/80er Jahren, nach dem Sturz der faschistischen Papadopulos-Diktatur, nach Griechenland zurückkehrten, beherbergt Zgorzelec, das frühere Ost-Görlitz, noch heute die größte griechische Gemeinde in Polen, und es findet dort jeden Sommer ein griechisches Fest statt.

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Zuletzt bearbeitet:
Ein GRIECHEN THREAD MEHR;) Weiter so am Schluss wird das Forum umbenannt in Griechenforum....
 
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