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Die Juden in Toulouse gedenken der Terroropfer vom März 2012

Marcin

Spitzen-Poster
[h=2]Frankreich[/h] [h=1]J’accuse zur Jahrzeit[/h] Die Juden in Toulouse gedenken der Terroropfer vom März 2012
[h=4]28.02.2013 – von Nina Schönmeier[/h] 1 von 2

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Erinnerung an die ermordeten drei Kinder und den Lehrer: Teilnehmer einer Gedenkveranstaltung vor dem Ozar-Torah-Gymnasium
[h=4]© dpa[/h]
Der 19. März 2012 war für die Familie des Anwalts Erick Lebahr ein Tag wie jeder andere. Erick wollte seine jüngste Tochter Sophia zur Schule fahren, zum jüdischen Ozar-Torah-Gymnasium in Toulouse. »An diesem Tag hat sie sich länger im Spiegel angeschaut als sonst«, erinnert sich Erick. Minuten, die ihm und seiner Tochter vielleicht das Leben gerettet haben.

gotteskrieger Während sich Familie Lebahr auf den Schulweg vorbereitet, steigt an jenem 19. März der 23-jährige Mohamed Merah auf seine Vespa – um zu töten. Wie das geht, haben dem Sohn algerischer Einwanderer Gotteskrieger in Pakistan beigebracht. Kurz bevor Erick und Sophia Lebahr am Gymnasium eintreffen, erschießt er den Hebräischlehrer Rabbiner Yonatan Sandler (30), dessen Söhne Aryeh (6) und Gavriel (3) sowie Myriam Monsonego, die acht Jahre alte Tochter des Schuldirektors.

»Ich bin genau eine Minute danach angekommen und habe die Leichen gesehen«, erzählt Erick Lebahr. Die kleine Myriam war die Tochter eines guten Freundes. Zu Hause spricht Sophia ein Gebet und fragt ihren Vater: »Können wir bitte nie wieder darüber sprechen?« Sie besteht darauf, weiter ihr Gymnasium zu besuchen, auch wenn ihrem Vater der Schulweg schwerfällt.

Auch heute noch hat Erick Lebahr Mühe, das Grauen zu schildern. Er sitzt bei einem Kaffee auf dem Toulouser Hauptplatz Capitole, und die Tränen laufen unter seiner Sonnenbrille hinab. Es sei absurd, sagt er. Erick kannte Merah; er hatte ihn 2010 als Mandant in seiner Kanzlei für Arbeitsrecht empfangen: »Ich war ungewöhnlich nett zu ihm gewesen, dachte, ich müsse ihm helfen, weil er aus dem Gefängnis kommt.«

gedenken Am Montag vergangener Woche, elf Monate nach Merahs Attentat, hält die jüdische Gemeinde in Toulouse die Askara (Jahrzeit) für Yonatan, Gavriel, Aryeh und Myriam in der Synagoge »Hékhal David et Téfila Le Moshé« ab. Zu der Zeremonie, die das Ende der religiösen Trauer einläutet, sind der sefardische Oberrabbiner von Israel, Shlomo Amar, und Frankreichs Oberrabbiner Gilles Bernheim nach Toulouse gekommen.

Erick Lebahr hat aus diesem Anlass sein Buch Toulouse oder Die ermordete Unschuld veröffentlicht. Auf einer Seite lacht dem Leser Myriam Monsonego entgegen, ein Mädchen mit blonden Haaren, das, wie er schreibt, »Eis und bunte Kleider liebte«. »Das Buch ist meine Therapie«, sagt Lebahr.

Vor dem jüdischen Zentrum wachen an diesem Abend zwei Polizeiautos, die Eingangskontrolle ist streng. Seit Merah ist das Alltag in Toulouse und auch in anderen jüdischen Gemeinden Frankreichs. Jüngste Statistiken belegen, dass der Antisemitismus stark zunimmt und Merahs Morde die Situation noch verschlimmert haben.

Statistik Wie der Sicherheitsdienst der jüdischen Gemeinde (SPCJ) letzte Woche berichtete, ist die Zahl der antisemitischen Taten im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2011 um 58 Prozent gestiegen. Die Zahl der körperlichen Angriffe stieg von 57 auf 96. Unmittelbar nach dem Terroranschlag von Toulouse verzeichnete der SPCJ eine regelrechte Welle antisemitischer Vorfälle: 90 innerhalb von nur zehn Tagen. Vor Kurzem erklärte Frankreichs Innenminister Manuel Valls, in den Vorstädten lauerten noch mehr potenzielle Merahs.

Die jüdische Gemeinde in Toulouse schottet sich derzeit ein wenig ab, sie sucht Ruhe und etwas Normalität. Yaacov Monsonego, der Vater von Myriam, wird den 19. März nicht in Toulouse, sondern in Israel verbringen. Man hat genug von den ewigen Fragen der Journalisten, die Gemeinde will die Angehörigen schützen.

»In Toulouse hat das Böse das Schöne zerstört. Aber wir werden unsere Tränen trocknen müssen«, appelliert Oberrabbiner Bernheim an die Gemeindemitglieder, von denen Hunderte zur Zeremonie gekommen sind. Jedoch weiß auch er: »Es gibt die Zeit vor Toulouse und die danach, Toulouse ist zum Synonym für den Terror geworden, ein Fluch für eine Stadt.« Der Antisemitismus ginge zwar von einer Minderheit aus, doch müssten sich die Nichtjuden dazu äußern. Offenbar meint Bernheim damit die friedlichen Teile der muslimischen Gemeinde.

Ein Jahr nach den Vorfällen herrscht in der jüdischen Gemeinschaft Frankreichs keine Panik, aber viele Juden sind wachsam. Erick Lebahr zum Beispiel empfiehlt seinem Sohn, seinen Davidstern nicht offen zu tragen. Und auf Bitten der Eltern haben die jüdischen Schulen die Sicherheitsvorkehrungen stark erhöht.

Sicherheit Die Vor- und Grundschule »Gan Rachi«, die alle drei getöteten Kinder besuchten, hat zwei Sicherheitskräfte eingestellt, die ständig den Eingangsbereich überwachen und den Schulleiter per Funk über jede Auffälligkeit informieren. Zudem hat die Schule ein neues Video-Überwachungssystem installieren lassen.

»Die Eltern wünschen sich maximale Sicherheit und leisten seit diesem Jahr auch eine Abgabe dafür, aber die Schule darf nicht zum Gefängnis werden«, erklärt Rabbiner Youssef Matussof, der Direktor von »Gan Rachi«. Er freut sich darüber, dass keine Familie ihre Kinder aus Sicherheitsgründen abgemeldet hat. Rabbiner Matussof wünscht sich eine starke und vereinte Gemeinde, die dem Antisemitismus trotzt.

Wer heute durch die »Gan Rachi«-Schule geht, der erlebt einen Ort voller Leben – so, als habe es den 19. März 2012 nie gegeben. In einem Klassenzimmer sitzen die Kinder, die Jungen tragen Kippa, einer liest aus der Tora vor. Aus einem anderen Raum erklingt hebräischer Gesang. Plötzlich bleibt Matussof vor einer Tür stehen und blickt nachdenklich auf ein Foto mit lachenden Kindergesichtern: »In diese Klasse wäre Gabriel Sandler jetzt gegangen«. Dann erzählt er eine Anekdote, die ihm besonders gefällt: In diesem Jahr ist ein anderer Gavriel in die Klasse gekommen. Ein Mitschüler des ermordeten Kindes habe gesagt: »Gott hat uns den einen Gavriel genommen und uns dafür einen anderen geschickt.«

Jüdische Allgemeine / JÜDISCHE WELT / Frankreich - J
 
Er hat Juden getötet Kinder getötet und auch seine Muslimischen Brüder:facepalm:

GIGN hat ihm einen Kopfschuss verpasst.MERCI!!
 
Eine umstrittene Dokumentation zum 1. Jahrestag der Mordserie in Toulouse und Montauban:

Ein Fernsehabend mit den Merahs

von Reiner Schleicher
Welcher französische Normalbürger kennt den Namen Sandler *? Kaum jemand. Aber den Namen Merah kennt jeder, nicht nur Mohamed, den « Killer auf dem Motorrad », wie die Medien titelten (nach der « Barbaren-Gang » ein weiterer phantasievoller Name für einen antisemitischen Mörder), sondern auch seine Schwester Souad, die ihren Stolz auf des Bruders Bluttaten nie verheimlichte.

Daß das auch so bleibt dafür wird wohl eine grosse Dokumentation sorgen, die der TV-Sender FRANCE3 am 6. März ausstrahlen wird.
Denn es ist fast ein Jahr vergangen nach den Bluttaten des Mohamed Merah. Ein Anlaß für eine große Dokumentation auf dem viel gesehenen Sender FRANCE3 : Es sollen Interviews mit Claude Guénant, damals Innenminister, heute Rechtsanwalt einer der Opferfamilien sowie mit dem « Anti-Terroristen-Richter » Marc Trévidic gezeigt werden. Der Fernsehabend wird aus zwei Teilen bestehen, im ersten Teil soll der « Lebensweg » von Mohamed Merah dokumentiert werden, im zweiten die Gründe des Scheiterns der französischen Geheimdienste (« Mohamed Merah, l´incroyable échec des services secrets ») untersucht werden. Nach der Sendung ist ein Interview mit dem jetzigen Innenminister Manuel Valls geplant, Polizisten und Aufklärungsspezialisten aus dem In-und Ausland sollen zu Wort kommen. (1)

Eine gute Sache, könnte man denken, das Fernsehen stellt sich seiner Aufgabe der Aufklärung und der Dokumentation. Die Rechtsanwälte von Samuel Sandler, Vater des getöteten Jonathan, Ariel Goldmann, Patrick Klugman und Élie Corchia, sehen das ganz anders, sie verlangten in einem Offenen Brief an den Sender die Absetzung der Sendung. (2)

Im ersten Teil des Abends, der Dokumentation über den Werdegang von Mohamed Merah, sind nämlich Interviews vorgesehen mit Merahs Schwester Souad und seiner Mutter. Man solle die Sendung absetzen, nicht nur für die Opfer und deren Familien, sondern auch für den Sender FRANCE3 selbst, schreiben die Rechtsanwälte. Ihr Klient könne sich « gar nicht vorstellen, daß es sich nicht um ein Gedenken handele, sondern daß man denjenigen, die mit dem Kriminellen intim waren eine Tribüne gibt. »(2)

Guy Birenbaum schreibt dazu in der huffingtonpost : « Ist es legitim einem Sender üble Absichten zu unterstellen, indem man sich im voraus gegen die Ausstrahlung einer Sendung stellt ? Daß man versucht, zu erreichen, daß sie aus dem Programm entfernt wird ? Ohne sie gesehen zu haben ? Ohne zu wissen, was darin gesagt wird ? Durch wen ? Wie ? Ja. Ich bin davon überzeugt. Niemand ist gezwungen, sich diesen Dokumentarfilm anzusehen, verteidigen manche. Aber das ist eine dramatische Umkehrung. Es ist genau das Gegenteil. Niemand ist gezwungen (es) zu zeigen ! Der Skandal des Fernsehens ist, daß deren « Hersteller » es geschafft haben (uns) die Idee/Ideologie aufzuzwingen, daß man alles zeigen kann, alles zeigen muß. Das Gegenteil ist der Fall ... » (2)

Die Anwälte beenden den Offenen Brief an den Fernsehsender mit den Worten : « Trotz des Respektes, den wir für die editoriale Freiheit von FRANCE3 haben, ist es eine Form von Unanständigkeit und Obzenität, daß man zwei Mohamed Merah sowohl familiär wie ideologisch am nächsten stehende Personen in den Vordergrund rückt, um das erste Jahr nach dem von ihm begangenen Attentaten zu markieren". (2)

« Dieser Abend ist nicht dem Gedenken an die Opfer gewidmet sondern dem Werdegang eines Mörders », schreibt der Verein MPCT mouvement pour la paix et contre le terrorisme. « Und der Mutter und der Schwester Merahs wird das Wort erteilt : Empathie wird garantiert ! » (3)

Den ältesten Bruder Mohamed Mehras, Abdelghani, wird FRANCE3 nicht befragen. Im November 2012, in einem Park von Toulouse, hatte Abdelghani seine Schwester heimlich gefilmt, um auf diese Weise nachzuweisen, daß in dieser Familie Antisemitismus gepflegt und Terrorismus glorifiziert wird. Aber dieses missratene Familienmitglied ist dem Fernsehzuschauer wohl nicht zuzumuten.
Der Direktor von FRANCE3 hat entschieden : die Sendung bleibt !

Im November 2012, als sich die Schwester Mohamed Merahs, Souad Merah, so freimütig äusserte im Gespräch mit ihrem ältesten Bruder Abdelghani, sagte sie zum Beispiel : « Ich haße die Juden, die dabei sind, die Muslims zu massakrieren. ». (4) Was geschieht nun, wenn sie diese Äusserung am 6.März im Sender FRANCE3 wiederholt ? Wird der Moderator dies routiniert überhören ? Oder versuchen, beruhigend einzuwirken ? Wird er vielleicht sagen, daß die französischen Juden nicht daran schuld seien, daß israelische Juden in Palästina Moslems massakrieren, wie es behauptet wird zum Beispiel von Enderlin, Jerusalem-Korrespondent von France2 ? Und daß Souad Merah doch daher bitte vom Haß auf französische Juden Abstand nehmen solle ?

Die französische Justiz wertete die Äusserungen Souad Merahs gegenüber ihrem Bruder Abdelghani, gefilmt von Abdelghani und im Fernsehen gezeigt vom Sender M6, als strafrechtlich nicht zu verfolgen, weil privater Natur. (4) Wird das Interview des FRANCE3-Reporters mit ihr auch « privater Natur » sein, wird sie ihren Persilschein von einem Sender zum anderen, von einem Interview zum nächsten, mitnehmen und vorlegen können ?

Ariel Goldmann, einer von Sandlers Rechtsanwälten, gab uns ein Kurzinterview.
HaOlam : « Die Dokumentation besteht aus zwei Teilen. Der zweite Teil mit dem Titel « Mohamed Merah, das unglaubliche Versagen der Geheimdienste » scheint mir nicht verwerflich zu sein, selbst wenn der erste Teil verwerflich bleibt. »

Goldmann : « Um ehrlich zu sein, was mich am meisten schockiert und aufgerüttelt hat, das war die Werbung, die FRANCE3 machte, um auf die Sendung hinzuweisen. In diesem Aufhänger wurde auf die Teilnahme und die Aussagen der Mutter und eine der Schwestern von Mohamed MERAH Bezug genommen und wir betrachten dies nicht als gutes Mittel, an den Jahrestag dieser Tragödie zu erinnern . »

HaOlam : « Ihre Argumente gegen die Ausstrahlung der Gespräch mit der Schwester und der Mutter von Mohamed Merah durch FRANCE3 sind moralischer Natur. Haben Sie keine politschen Einwände gegen diese Ausstrahlung ?

Goldmann : « Sicher kann es politische, sogar juristische Einwände geben, aber als Ratgeber der Nebenkläger, der Eltern der mit ihrem Leben getroffenen Opfer, wollten wir an die Ethik und an das Berufsethos der öffentlich-rechtlichen Sender erinnern. »

HaOlam : « Der Rechtsanwalt von Saoud Merah, nach der Ausstrahlung ihres Gespräches mit ihrem Bruder Abdelghani durch den Fernsehsender M6, hat sie erfolgreich verteidigen können mit dem Argument, es hätte sich um ein privates Gespräch gehandelt. Kann die Justiz sie wegen Antisemitismus, Apologie des Terrorismus usw angreifen, wenn sie derartige Äusserungen in der FRANCE3-Sendung von sich gibt ? »

Goldmann : « Auf diese Frage werde ich nur antworten können, wenn ich die Sendung gesehen habe, was zur Zeit nicht der Fall ist. »
Sandlers Anwälte haben die CSA, die französische Kontrollbehörde über das Fernsehen, aufgesucht und ihre Bedenken gegen die Sendung begründet, die nicht nur in den Interviews mit den beiden Merahs sondern auch in Photos aus der Videoüberwachung begründet sind, die die Würde der Opfer verletzen würden. (5) Es ist ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der CSA, daß sie sich vor der Ausstrahlung mit einer Sendung befasst, es geschieht sonst immer im Nachhinein. Die Verantwortlichen der CSA haben eine ernste Warnung ausgesprochen gegen FRANCE3 : in diplomatischen Wendungen ausgedrückt sagen sie, wenn die Dokumentation in Teilen das Gedächtnis der Opfer verletze, würde die CSA den Sender sanktionieren.
FRANCE3 hat ein wenig nachgegeben : Im Anschluss an die Sendung soll nun den Opferfamilien das Wort erteilt werden, aber nicht als Diskussion, sondern als Folge mehrerer aufgezeichneter Gespräche. (5)
Über Auszüge aus den Interviews mit den Merahs wurden Medien schon vor dem Termin der Ausstrahlung, dem 6. März 2013, informiert. Und was uns FRANCE3 da zumutet hört sich dann so an : « Ich habe nichts verstanden », so die Mutter Mohamed Merahs, Zoulikha Aziri, weinend. « Er war ein hübsches Kind, er war lieb. Plötzlich hat er sich verändert. Er ist tot und hat viele Leute mit sich gerissen. » (6) An erster Stelle der Reihe der Toten stellt Zoulikha Aziri ihren Sohn Mohamed, den Serienkiller, die anderen « Leute » werden später genannt und sie wären « mitgerissen » worden, wie sie formuliert. Er hätte nie vom Jihad gesprochen. (6) Aber auch ohne vom Heiligen Krieg zu sprechen sei, wie der älteste Bruder Mohameds, Abdelghani, behauptet, in der Familie Antisemitismus gepflegt worden, aber, wie bereits erwähnt, Abdelghani kommt in der FRANCE3-Dokumentation nicht zu Wort. Und dann kommen einfachste Erklärungen : « Mit 400 Euros Sozialhilfe verliert sie schnell die Autorität über sie (ihre fünf Kinder), Mohamed kommt in ein Heim. » (6) Und, so Zoulikha Aziri : « Ich glaube, es ist mein Fehler, daß er so geworden ist. Weil ich mich von seinem Vater scheiden liess. Ich bedauere es sehr. » (6) FRANCE3 wird hoffentlich dem neugierigem Fernsehzuschauer erklären können, durch welches Wunder aus den vielen französischen Immigrantenfamilien, die von Sozialhilfe leben und bei denen sich die Mutter vom Vater scheiden liess, doch so wenig Terroristen hervorgehen ...

Welches politische Signal gibt der Sender durch die Ausstrahlung der Gespräche mit der Schwester und der Mutter des Mohamed Merah ?
Die Person Mohamed Merah ist ohne Interesse, Mohamed Merah war eine mit Haß, Drill und Fanatismus gefüllte Tötungsmaschine, in seinem Werdegang sind keine Antworten zu finden auf die Frage, warum er ein islamistischer Terrorist und Serienmörder wurde. Soziale Brüche in einem Leben erklären nicht die Hinwendung eines Menschen zum Terrorismus, viele der am 11.September 2001 Beteiligten waren gesellschaftlich erfolgreich und scheinbar völlig integriert. Bewunderer Mohamed Merahs dagegen können sich ermutigt fühlen dadurch, daß ein öffentlich-rechtlicher Sender ihm, seinem Werdegang, seiner Schwester Souad und seiner Mutter in einer Sendung zum 1. Jahrestag seiner Morde einen solchen Platz einräumt und soviel Aufmerksamkeit zukommen läßt.

Die Tatsache, daß FRANCE3 in dieser Dokumentation diesen beiden Merahs das Wort erteilt, ist nicht nur moralisch verwerflich, mit der Ethik nicht zu vereinbaren, die der Sender haben sollte, sondern sie ist politisch irreführend und gefährlich. Eventuelle wertvolle Beiträge anderer Teilnehmer an dieser Sendung werden diesen schwerwiegenden Fehltritt nicht wettmachen können.

* Jonathan Sandler, Rabbiner, 30 Jahre, und seine Kinder Arieh, 5, und Gabriel, 4, zählten zu den jüdischen Opfern des Serienkillers Mohamed Merah, am 19. März 2012 in Toulouse.

(1) http://www.lexpress.fr/actualite/medias/france-3-decide-de-maintenir-le-documentaire- sur-mohamed-merah_1223148.html
(2) Le 13h de Guy Birenbaum - Mohamed Merah, les indécents et les obscènes
(3) http://www.mpctasso.org/spip.php?article1146
(4) http://www.haolam.de/?site=themen&de=26
(5) Programme tv : Ce soir à la télé - Tous les programmes TV pression-du-csa.html
(6) Une soirée spéciale pour comprendre l’affaire Merah | Les moutons enragés merah/

© Reiner Schleicher
https://dooid.me/reinerschleicherBLOG de Reiner SCHLEICHER

Foto: Opfer antisemitischer Mordlust

http://haolam.de/artikel_12467.html



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[h=2]Frankreich[/h] [h=1]»Weil sie jüdisch waren«[/h] Frankreichs Präsident François Hollande gedachte in Toulouse der Mordopfer des 19. März 2012
[h=4]18.03.2013 – von Nina Schönmeier[/h]
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François Hollande und Nicole Yardeni, Vertreter von CRIF (v.l.), bei der Gedenkveranstaltung in Toulouse
[h=4]© ddp[/h]
Mehr als 3000 Menschen haben am Sonntag in Toulouse an einem Schweigemarsch zum Gedenken an die Opfer des islamistischen Terroristen Mohamed Merah teilgenommen. Auch Frankreichs Präsident François Hollande war zur Gedenkzeremonie aus Paris angereist.

Merah hatte zwischen dem 11. und 19. März 2012 sieben Menschen erschossen. Seine Opfer waren drei Soldaten der französischen Armee und vier Mitglieder der jüdischen Gemeinde: der Hebräischlehrer Yonatan Sandler (30), seine beiden Söhne Gavriel (3) und Aryeh (6) sowie die Schülerin Myriam Monsonego (8).

Terror Hollande bekundete seine Solidarität mit den Opferfamilien und versprach, dass der französische Staat Terrorismus und Antisemitismus energisch bekämpfen werde: »Wir müssen diese schreckliche Sache, die der Terrorismus darstellt, ausrotten«, sagte er. Unter den Anwesenden waren Mitglieder der Opferfamilien sowie Vertreter aller Konfessionen. Auch Frankreichs Oberrabbiner Gilles Bernheim und mehrere Imame waren dem Aufruf gefolgt.

Der Marsch führte durch die Innenstadt vom Place St. Etienne bis zum Square Charles de Gaulle, wo François Hollande vor dem Rathaus der Stadt eine feierliche Ansprache hielt, nachdem er die Namen der Opfer verlesen hatte. Er sagte, dass er gekommen sei, um den Familien eine Botschaft von Solidarität und Einheit zu überbringen und zu zeigen, dass »die Demokratie stärker ist als der Fanatismus«.

Aufklärung Hollande verglich Merahs Morde mit den Gräueltaten der Schoa: »Die Kinder von Toulouse sind aus denselben Gründen gestorben wie die Kinder vom Vélodrôme d’Hiver – weil sie jüdisch waren«, sagte er. »Jedes Mal, wenn ein Jude beleidigt wird, ist das ein Unrecht, das dem ganzen Land angetan wird.« Hollande versprach die lückenlose Aufklärung der Terrorakte – dies sei er den Familien und der gesamten Nation schuldig.

Nach seiner Rede pflanzte der Präsident gemeinsam mit dem Bürgermeister von Toulouse, Pierre Cohen, eine Magnolie, die für Würde stehen soll, und es wurde eine Schweigeminute gehalten. Später empfing Hollande die Familien unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Samuel Sandler, der Vater des ermordeten Lehrers und Großvater von dessen Kindern, sagte dem Nachrichtensender i-télé: »Ich habe die Solidarität der Mitmenschen heute gespürt, doch den Tod meiner Söhne werde ich nie vergessen.«

Jüdische Allgemeine / JÜDISCHE WELT / Frankreich - »Weil sie jüdisch waren«
 
Mutmaßliche Komplizen verhaftet

Antiterror-Einheit nimmt drei Männer fest, die den Attentäter von Toulouse geholfen haben sollen
28.03.2013

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Die Ozar-Hatora-Schule in Toulouse
© ddp


Französische Sicherheitsbehörden haben zu Beginn dieser Woche drei Männer festgenommen, die Mohamed Merah bei seinem Amoklauf im März 2012 in der südfranzösischen Stadt Toulouse geholfen haben sollen. Der 24-jährige Merah hatte insgesamt sieben Menschen erschossen – darunter drei Kinder der jüdischen Schule Ozar Hatorah und einen Hebräischlehrer.Den Verdächtigen wird vorgeworfen, Merah bei der Planung und Ausführung seiner Taten unterstützt zu haben. Zwei der mutmaßlichen Terroristen seien am Dienstag in Gewahrsam genommen worden, teilte eine Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft mit. Der dritte Verdächtige habe sich zum Zeitpunkt seiner Verhaftung am Mittwoch in der Nähe des Stadtteils aufgehalten, in dem Mohamed Merah seine Kindheit verbracht hat.

Festnahme Darüber hinaus liegen bislang keine weiteren Angaben zu den Festgenommenen vor. An der Verhaftung der mutmaßlichen Komplizen in Toulouse sei eine Antiterroreinheit beteiligt gewesen, hieß es aus Polizeikreisen. In den vergangenen Monaten waren im Zuge der Ermittlungen bereits sieben mögliche Mittäter festgenommen worden. Sie sollen Merah logistisch unterstützt haben, waren aber aus Mangel an Beweisen nach kurzer Zeit wieder freigelassen worden.

Die Polizei geht davon aus, dass der mutmaßliche Islamist Mohamed Merah entgegen erster Erkenntnisse bei der Planung und Ausführung seiner Taten von Helfern unterstützt wurde. Bislang wurde nur gegen den Bruder des Attentäters, Abdelkader Merah, ein Ermittlungsverfahren wegen Komplizenschaft eingeleitet. ja

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/15574
 
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