ps: und wo du Barabrossa erwähnst, ich war auch an den Ort wo Stefan Nemanja mit dem deutschen König Barbarossa zusammentraf
, heute ist es eine Kirche in der Stadt Niš, es war der erste internationale Vertrag Serbiens mit ein anderen Land im 12. Jahrundert. Dort haben Nemanja und Barbarossa unterzeichnet das die deutschen Truppen frei durch Serbien maschieren durften nach Jerusalem zwecks der Kreuzzüge. Nebenbei, beim gemeinsamen Abendmahl soll Stefan Nemanja mit Gabel und Messer gegessen haben und der Barbarossa mit Fingern
Richtig, Diplomatie im Mittelalter auf aller höchstem Niveau, für uns heute schwer vorstellbar in welchen Bedingungen das ganze stattfand und wie der Kontakt hergestellt wurde. Ich denke, Barbarossa konnte zum Ersten Mal etwas über die Serben erfahren, als er während des zweiten Kreuzzugs nach Palästina reiste. Über den serbischen Herrscher hat er wahrscheinlich Jahrzehnte später erfahren. Es ist also sicher, dass Nemanja zwischen den Jahren 1168 und 1172 mindestens eine diplomatische Mission entsandte, durch die er Barbarossa seine Loyalität und seinen Eid als Gegenleistung für die Unterstützung im Kampf gegen Konstantinopel anbot. Alle möglichen Quellen zu dieser Zeit bestätigen ausnahmslos, dass der Feldzug und die Reise besonders in dieser wilden Region schwierig und tödlich war. Diejenigen, die auf Nahrungssuche gingen, riskierten ihr Leben, die Räuber stahlen Pferde und Kutschen ohne militärische Bewachung. Die Wege waren äusserst schwer zu überwinden, vieles davon Sumpfgebiete. Es gab eine hohe Sterblichkeit unter den Fusssoldaten aus den Reihen der Kreuzfahrer, die zudem ohne Essen auskommen und sich dort zurecht finden mussten.
Nis war einst Jahrzehnte vor Barbarossas Besuch eine befestigte Stadt, die durch den ungarischen König Bela zerstört wurde. Die Ankunft selber ist natürlich erwähnenswert und voller Anekdoten. Damals war es üblich, im Zeichen der Anerkennung ihrer Treue vor dem Kaiser eine grosse Menge an Wein, Gerste, Mehl, Schafe und Ochsen zu präsentieren, aber auch exotische Tiere wie die Seekühe. Der Austausch von Geschenken, die auf Barbarossas Expedition in verschiedenen Quellen beschrieben werden, war ein fester Bestandteil der Begrüssung und ein Treffen der ranghöchsten Herrscher im damaligen Europa.
Besonders "teuer" galten eben exotische Tiere, wie in etwa wenn man heute seltene Picasso Gemäldebilder verschenken würde. Die Liste der gesammelten Tiere, die der Kaiser als Geschenk erhielt, zeigt, dass es bereits am serbischen Hof eine kooperative Menaherie gab, sprich einen für diese Zeit primitiven Zoologischen Garten, wie dies bei den byzantinischen und westeuropäischen Herrschern üblich war. Einst an der Adria üblich, wurde beispielsweise die erwähnte Seekuh in diesem Gebiet im letzten Jahrhundert völlig ausgerottet und damals galt sie als einer höchsten Schätze für ein Reich.
Das Angebot von Nemanja hat Barbarossa nur zu einem Teil akzeptiert, bzw. angenommen. Er wies darauf hin, dass er nicht gewillt sei irgendeinen christlichen Herrscher zu bekämpfen, wenn im Gegenzug seine Armee einen sicheren Durchgang gewährt werden sollte. Ihr Weg führte von Nis aus über die Via Militaris nach Serdici und Hadrianopolje, gefolgt von Nemanja mit seinen Truppen, die im "Blitzkrieg" einige byzantinischen Provinzen eroberten. Da die Gefahr eines von Friedrich Barbarossa geführten Armeeangriffs nicht bestand, verlegte das Byzantinische Reich seine Truppen ins heutige Bulgarien und dann nach Raska, die gegen Nemanja gerichtet waren, der inzwischen zahlreiche Städte und Regionen gewonnen hatte. In der südlichen Hälfte der Morava hat ihn aber die byzantinische Armee in der Schlacht geschlagen.
Später wurde der Friedenspakt mit Byzanz zwar unterzeichnet, wonach aber Stefan Nemanja die eroberten Territorien zurückgeben musste, bekam als Zugeständnis für seine frühere Eroberungen Gebiete im heutigen Kosovo von Lipljan, Methochien bis nach Prizren. Viele Episoden sind auch in der legendäreren "Kölner Königschronik" beschrieben, ein Geschichtswerk dass im 12. und 13. Jahrhundert entstanden ist.